Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich erwarte in wenigen WOchen mein drittes Kind. Die beiden ersten habe ich jeweils 7 Monate voll gestillt. Man sollte also meinen, ich kenne mich langsam aus. Aber ich habe dennoch zwei Fragen: 1. In dem Hebammenbuch von Ingeborg Stadelmann habe ich gelesen, dass man bei vorhergehendem sehr starken Milcheinschuss beim folgenden Kind von Anfang an nur eine Brust anbieten soll. Bei beiden Babies hatte ich von Anfang an extrem viel Milch und dementsprechend gespannte und schmerzende Brüste. Trotzdem kommt mir der Gedanke, dem Neugeborenen nur eine Brust zu geben, irgendwie unnatürlich vor. Was meinst du? 2) Da ich schon wenige Wochen nach der Geburt wieder unterrichte (Uni), muss ich mich diesmal mit dem Thema "Abpumpen" beschäftigen. Meine Frage dazu: Wie wärmt man abgepumpte im Kühlschrank gesammelte Mumilch am besten auf? Vielen Dank für deinen Rat, Claudia
? Liebe Claudia, im Einzelfall kann es sinnvoll sein, sich beim Stillen auf immer nur eine Brust pro Stillzeit zu beschränken, aber pauschal lässt sich eine solche Empfehlung niemals - auch nicht bei zu viel Milch - aussprechen. In aller Regel ist es bei gutem Stillmanagement nicht zu erwarten, dass der Milcheinschuss mit den (leider) oftmals geschilderten schlimmen Begleiterscheinungen einhergeht. Wichtig ist, dass das Kind von Anfang an häufig und uneingeschränkt angelegt wird. Das beugt nicht nur Problemen beim Milcheinschuss vor, es führt auch dazu, dass das Kind von Anfang an lernt gut und effektiv an der Brust zu trinken, die Milchbildung optimal in Gang kommt und der Grundstein für eine problemlose Stillzeit gelegt wird. Sollte der Milcheinschuss heftiger verlaufen, kann durch Maßnahmen wie häufiges Anlegen, Kühlen und eventuell Brustmassage und etwas Handausstreichen oder vorsichtiges Abpumpen Erleichterung verschafft werden. Nun zum Pumpen: Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für eine voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Du Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren willst, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Du kannst Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen einfrieren, dabei solltest Du beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz lassen, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Am einfachsten ist es, wenn Du die Milch gleich in die Flasche, in der Du sie aufbewahren willst abpumpen, so vermeidest Du das Umschütten, bei dem Milch verschüttet und verunreinigt werden kann. So, das war jetzt ein Schnellkurs über das Abpumpen, die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Ich hoffe, damit deine Frage beantwortet zu haben, wenn noch etwas offen geblieben ist, einfach nochmals fragen. Am besten sprichst Du aber noch einmal ausführlich direkt mit einer Kollegin über das Abpumpen. Eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi
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