Guten Abend!
Wegen eines hartnäckigen Milchgang-Soors, der leider nicht auf gängige Medikation anspricht, habe ich nun mit meiner Stillambulanz besprochen, dass ich versuche, nachts (da stillte sie bislang 4-6 mal)abzustillen, um so wenigstens die mechanische Beanspruchung zu reduzieren, und uns so das „ab und zu tagsüber-Stillen“ erhalten zu können.
Meine Tochter ist jetzt 11 Monate alt und ist vergnügt am Familientisch mit (Brei ignoriert sie - es sei denn, wir essen alle Hafer- oder Grießbrei).
Benötigt sie noch zusätzliche (Fläschchen-) Milch, abgesehen von dem dann voraussichtlich ca 2 mal tgl. Stillen?
Danke und viele Grüße!
von
anna_b_c_d
am 23.10.2019, 20:14
Antwort auf:
Milch zufüttern?
Liebe anna_b_c_d,
nach dem ersten Geburtstag benötigt ein (ungestilltes) Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben.
Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht.
Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden).
Da Du ja noch zusätzlich stillst, brauchst Du die wirklich keine Gedanken zu machen :-).
Wird der Sonor gut behandelt?
Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur die Mutter, sondern auch das Baby behandelt wird, auch wenn das Baby, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur das die Mutter behandelt und das Kind nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer
wieder an (Ping Pong Effekt).
Auf der Webseite von LLL findest du ein Infoblatt zum Thema Soorinfektion in der Stillzeit http://lalecheliga.de/downloads
Dort ist das geballte LLL-Wissen zu diesem Übel zusammengefasst!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.10.2019