Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Milch abpumpen

Biggi Welter

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Frage: Milch abpumpen

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Ich habe eine Frage bezüglich meiner Muttermilch. Und zwar ist mein Sohn jetzt drei Wochen alt, und ich gebe ihm die Milch mit der Flasche, ( habe ja schon von meinem Problem berichtet ). Jetzt meine Frage : Ist es jetzt schon möglich das die Milch jetzt schon Dünner sogar wässriger ist als wie am Anfang? Ich habe nämlich angst das ich meinen Kleinen nicht mehr satt bekomme,weil er Tagsüber fast alle zwei Stunden kommt, aber dafür in der Nacht nur alle vier Stunden. Über eine schnelle antwort würde ich mich sehr freuen.


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Liebe Ramona, keine Bange, es ist normal, dass Babys tagsüber (und manchmal auch nachts) mindestens alle zwei Stunden gestillt werden möchten, Muttermilch ist innerhalb von längstens 60 bis 90 Minuten vollständig verdaut. Die meisten Menschen in unserer Gesellschaft sind an den Anblick von homogenisierter Kuhmilch gewöhnt, die gleichmäßig weiß und undurchsichtig aussieht. Abgepumpte Muttermilch ist nun aber nicht homogenisiert und sieht ganz anders aus. Die Farbe von frischer Muttermilch variiert zwischen gelblich, bläulich oder sogar bräunlich. Die Milch sieht dann auch häufig sehr durchscheinend aus. Das heißt aber nicht, dass sie zuwenig Nährstoffe oder zu wenig Fett hat. Selbst die Milch von schlecht ernährten Müttern ist in der Zusammensetzung und im Energiegehalt kaum anders als die von gut ernährten Müttern. Bei längerem Stehenlassen von abgepumpter Muttermilch setzt sich der Fettanteil oben ab. Bevor das Baby die abgepumpte Milch erhält, sollte sie deshalb vorsichtig geschwenkt werden, so dass sich das Milchfett wieder verteilt. Ihre Milch sieht also vollkommen normal aus und es gibt sicher keinen Anlass aufgrund des Aussehens der Milch an zu wenige Nährstoffe zu denken. Muttermilch sieht anders aus als (homogenisierte) Kuhmilch und der Anblick kann manchmal befremdlich sein. Es gibt ein relativ weit gestreutes Farbspektrum und auch grünliche Milch kann dazu gehören. Manchmal hängt die Farbe der Milch auch von der Ernährung der Frau ab. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Doch so weit kommt es bei uns normalerweise nicht, denn selbst eine nicht so optimale Ernährung ist in der Regel doch ausreichend und ich gehe nicht davon aus, dass Sie kurz vor dem Hungertod stehen. Ich hänge Ihnen einen Artikel zum Thema "Bunte Milch" an, der von sehr unterschiedlichen Farben der Milch berichtet. LLLiebe Grüße Biggi Welter "Bunte" Muttermilch Denise Both, IBCLC Da wir meist an den Anblick von homogenisierter Kuhmilch gewöhnt sind, erstaunt manche Mütter das Aussehen ihrer abgepumpten Milch, bei der sich nach längerem Stehenlassen der Fettanteil oben absetzt. Bevor das Baby die abgepumpte Milch erhält, sollte sie vorsichtig geschwenkt werden, so dass sich das Milchfett wieder verteilt. Die Farbe von frischer Muttermilch variiert zwischen gelblich, bläulich oder sogar bräunlich. Gefrorene Muttermilch kann einen gelblichen Farbton annehmen, was aber nicht bedeutet, dass die Milch verdorben ist, es sei denn sie riecht oder schmeckt schlecht. Manchmal beeinflusst ein Nahrungsmittel oder ein Medikament die Farbe der Muttermilch. Normalerweise ist dies kein Grund zur Besorgnis. Es wurde berichtet, dass der Genuss von Sunkist Orange Soda, das rote und gelbe Farbstoffe enthält, die Milch einer Mutter rosa orange werden ließ. Ruth Lawrence, MD, berichtet von Müttern, die Bedenken wegen grüner Milch hatten. Nachdem die Ernährung der Mütter sorgfältig überprüft worden war, wurden die Nahrungsmittel, die man als Ursache der Verfärbung vermutete, weggelassen und anschließend wieder in den Speiseplan aufgenommen, um die Wirkung zu bestätigen. Bei den Lebensmitteln, die dazu führten, dass sich die Milch grün färbte, handelte es sich um Gatorade (ein Getränk, das grüne Lebensmittelfarbe enthält), Kelp (Seetang) und andere Algenarten (insbesondere Algentabletten) und um Vitaminpräparate, die in Naturkostläden verkauft werden (Lawrence 1994). In einem Fall wurde von schwarzer Milch berichtet. Die Frau hatte vier Jahre lang ein bestimmtes Antibiotikum (Minocyclin Hydrochlorid) eingenommen (Basler und Lynch 1985).


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