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Mein Sohn trinkt so zögerlich

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Mein Sohn trinkt so zögerlich

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Mein Sohn ist 5,5 Wochen alt. Wenn ich ihn stille, dann trinkt er die ersten zwei-drei Minuten sehr konzentriert und zügig, und dann fängt er an, immer wieder wegzudösen. Hört dann auf zu trinken und fängt nach ein-zwei Minuten wieder an. Ich bin schon total gestresse davon, zumal in diesen Pausen meine Milch läuft und läuft (habe sehr viel Milch). Hast Du eine Tipp für mich? Die ganzen Tricks, die man so kennt (in die Backe kneifen, im Nacken oder an den Händchen kitzeln,etc.) hab eich schon ausprobiert. Auch wenn ich ihn zwischendurch wickle, verhält er sich so. Danke Anna


Biggi Welter

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Liebe Anna, das Stillverhalten ist zum Teil Temperamentssache, zum Teil hängt es aber auch vom Alter des Babys ab. Für ein 5 Wochen altes Baby sind längere Stillzeiten, bei denen es immer wieder einnickt noch relativ normal, vor allem wenn das Kind eine erhöhte Neugeborenengelbsucht hatte, die Geburt sehr schwer war oder die Mutter bestimmte Medikamente unter der Geburt erhalten hat. So lange Ihr Sohn gut gedeiht gibt es zunächst einmal keinen Anlass zur Besorgnis. Allerdings können Sie versuchen das Interesse ihres Sohnes an der Brust durch ein paar Maßnahmen wach zu halten: Aufwecktechniken o Versuchen Sie das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achten Sie auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck ihres Babys. o Dämpfen Sie das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen. o Lockern Sie die Bettdecke oder nehmen Sie die Decke weg. o Bei warmen Raumtemperaturen ziehen Sie das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27? C nimmt die Saugaktivität ab. o Sprechen Sie mit dem Baby und versuchen Sie, Blickkontakt herzustellen. o Halten Sie das Baby aufrecht. o Bewegen Sie das Baby sanft auf und ab, während Sie es auf ihrem Schoß halten. Dabei heben Sie seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugen es in der Hüfte. Versuchen Sie niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden. Steigerung der Stimulation o Reiben oder klopfen Sie den Rücken des Babys oder lassen Sie Ihre Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren. o Wechseln Sie die Windeln. o Massieren Sie sanft Hände und Füße des Babys. o Verstärken Sie den Hautkontakt mit Ihrem Baby. Massieren Sie das Baby oder baden Sie es. o Bewegen Sie die Arme und Beine des Babys wie bei "backe, backe Kuchen." o Reiben Sie die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab. o Lassen Sie Ihre Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen. o Tropfen Sie etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys. Das Interesse des Baby aufrecht erhalten o Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen. o Wechseln Sie die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. o Wenn Sie die Brustseite wechseln, lassen Sie das Baby dazwischen aufstoßen oder wickeln Sie es, um sein Interesse wach zu halten. o Versuchen Sie das Baby in der Unter dem Arm Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen. o Massieren Sie den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen. Haben Sie noch ein wenig Geduld, auch Ihr Sohn wird im Laufe der nächsten Wochen lernen, effektiver an der Brust zu trinken. LLLiebe Grüße Biggi


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