Mitglied inaktiv
Liebe Frau Welter, mein Sohn ist jetzt 6 Monate und wird noch gestillt. Zusätzlich bekommt er mittags und abends eine Breimahlzeit. Bis zum 3. Monat hat er täglich eine Flaschenmahlzeit mit abgepumpter Milch bekommen, um ihn für Notfälle an die Flasche zu gewöhnen - das hat auch super geklappt. Dann hat er von einen auf den anderen Tag die Flasche verweigert und schon geweint,wenn er sie nur gesehen hat. Ich habe alles versucht: alle Arten von Flaschen, Saugern u.s.w., aber es ist nichts zu machen. Seit ca. 4 Wochen trinkt er nun aus einer Flasche mit Schnabelaufsatz ca. 40 ml Saft am Tag, aber absolut keine Milch (weder Muttermilch noch Folgemilch). Da er jetzt 4 Zähne hat, wird das Stillen für mich inzwischen zur Qual, da er immer öfter beißt und mir bereits die Brustwarze blutig gebissen hat. Haben Sie einen Tipp, wie ich ihn nun auf die Flasche umstellen kann??? Liebe Grüße, Inken Speckin
Liebe Inken, ein Baby beißt nicht aus böser Absicht, sondern meist (zumindest beim ersten Mal) aus Versehen. Manche Kinder stellen allerdings mit großem Interesse fest, dass die Mama sehr interessante Töne von sich gibt, wenn sie gebissen haben und wollen ausprobieren, ob sie diese Reaktion nochmals hervorrufen können. Sobald Ihr Baby zubeißt, reißen Sie es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehen Sie es nahe an sich heran. Wenn Sie es nahe an sich heranziehen, muss es los lassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für Ihre Brust, wenn das Baby loslässt, als wenn Sie es von der Brust wegreißen. Kleine Babys verstehen schon mehr als allgemein angenommen. Es gibt einige Tipps, wie man einem „bissigen" Baby das Beißen an der Brust abgewöhnen kann: - das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. - etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe-Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. - das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. - einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. - mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Sie das Beißen nicht lustig finden (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). - Um die Heilung der verletzten Brustwarze zu beschleunigen haben sich die folgenden Vorgehensweisen bewährt: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab (selbst wenn sie diese vorher problemlos akzeptiert hatten). Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Inken, so einen Sohn hatte ich auch, er hat die Flasche verweigert. Ich habe ihm dann selber die Milch gekocht.Das ging mit Frischmilch, Sonnenblumenöl und Reisschleim. So genau kann ich dir das leider nicht mehr sagen, ist schon 6 Jahre her. Aber die Milch hat er dann akzeptiert und später konnten wir dann auf HUMANA umsteigen. Das Rezept hatte ich damals aus dem Kochbuch von Gräfe und Unzer "Kochen für Babys".
Mitglied inaktiv
Hallo Inken, habe gerade festgestellt, das ich das Buch ("FürBabys Was schmeckt und gut bekommt!") doch noch habe, wenn du Interesse hast, kann ich dir das Rezept schicken.
Mitglied inaktiv
Liebe Inken, als ich deine Mail gelesen habe, dachte ich genauso war das bei mir. Wir haben alle Varianten ausprobiert und nichts hat funktioniert. Aber jetzt klappt es tatsächlich, ich habe meinen Sohn (nur um ihn an den Geschmack der Fertigmilch zu gewöhnen) jeden Tag ein paar Löffel gegeben, das hat jeden Tag etwas besser geklappt (Aletimil 2 mit etwas Vanillegeschmack). Die Schnullerflasche hat er immer noch abgelehnt, da haben wir es dann mit dem Trinklernaufsatz probiert und das hat nach ein paar Wochen "harte Arbeit" dann super geklappt. Versuche es einfach auch mal so, vielleicht klappt es bei dir auch so. Viel Glück Birgit
Mitglied inaktiv
Hallo Tina, vielen Dank für den Tipp. Wäre super, wenn Du mir das Rezept schicken könntest. Vielleicht klappt's dann ja. Liebe Grüße, Inken
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