Nikolausbaby
Hallo! Ich brauch nochmal euren Rat... Ich komme gerade vom Kinderarzt, U4. Die Ärztin war zufrieden, nur das Gewicht macht ein klein wenig „Sorgen“. Geboren wurde meine Tochter mit 3700gr, 51 cm. Entlassung mit 3480 gr. Die Zunahme verlief immer schleppend, mit 8 Wochen waren wir bei 4400 gr, heute mit 12 Wochen bei 4930gr und 58,6 cm. Mein Baby trinkt zw. 5-7 mal am Tag. (ich stille voll)Zw. 19-7 Uhr schläft sie und ich stille 2 oder 3 mal. Dabei ca. 10 min die eine Seite und nochmal ca. 5 die andere Seite. Nun sagte die Krankenschwester heute ich soll sie 15 min an einer Brust trinken lassen, weil erst am Ende die vollwertige Hintermilch kommt. Nur merke ich selber das sie nach ca. 8 Minuten aufhört effektiv zu saugen, deshalb wechsle ich dann die Seite. Lass ich sie nur auf einer Seite dockt sie dann ständig ab, oder sie trinkt gar nicht und lacht mich dabei noch an… Wie soll ich das machen, das sie länger trinkt an einer Seite? Oder ist das ein Zeichen für zu wenig Milch? Ich würde eigentlich sagen das die Milch reicht, weil sie nie nach dem Stillen schreit, außer ein Bäuerlie drückt noch. (Die Windeln habe ich ein paar Tage lang gewogen, immer mind. 400 gr in 24 h) Gerade habe ich sie gestillt, sie liegt nun im Stubenwagen und spielt mit Ihren Fingern. Also alles gut, würde ich sagen, allerdings waren es wieder nur 12 Minuten die ich gestillt habe. Und auch auf beiden Seiten. Oder soll ich sie einfach öfter anlegen tagsüber? Mich setzt das alles ziemlich unter Druck. Ich wünschte manchmal es gäbe keine Waagen. Wenn ich sie ansehe und beobachte würde ich nie den Gedanken haben das ihr was fehlt. Aber leider sagt die Waage ja was anderes. Ich kann das stillen so auch nicht genießen, da ich immer denke sie muss mehr trinken. Die Ärztin meinte zur Not müssen wir halt zufüttern, nur warum soll sie dann länger und mehr trinken? Ist die Fertigmilch denn gehaltvoller? In 2 Wochen muss ich wieder hin zur Gewichtskontrolle, daran will ich gar nicht denken. Tut mir leid für den langen Text und die vielen Fragen. Stillen ist ja das natürlichste der Welt, wenns doch nur auch so einfach wäre… Danke ! Susann
Liebe Susann, es muss nicht gleich etwas Bedrohliches sein, doch bei einem so kleinen Baby sollte in JEDEM Fall festgestellt werden, warum es nicht ausreichend zugenommen hat. In Absprache mit dem Kinderarzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die geringe Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und die Mutter mit geeigneten Maßnahmen ihre Milchproduktion ankurbeln kann. Deine Ärztin hat dir ja gesagt, dass Du noch zwei Wochen Zeit hast und mit kompetenter Hilfe schafft Ihr das! Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
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