Liebe Biggi,
in letzter Zeit leide ich häufig unter starken Kopfschmerzen. Bisher habe ich mir Medikamente verkniffen, aber jetzt halte ich es nicht mehr aus.
Mein Problem ist, daß ich kein Paracetamol vertrage, am besten hat eigentlich immer Aspririn gewirkt. Aber das darf ich ja in der Stillzeit nicht nehmen, oder? Welche Alternativen gibt es?
Danke und viele Grüße!
Mitglied inaktiv - 27.06.2007, 10:15
Antwort auf:
Medikament Kopfschmerzen
Liebe Krille,
Du könntest Ibuprofen nehmen.
Ich zitiere dir aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 7. Auflage 2006:
Erfahrungen. Ergotamin (z.B. Ergo-Kranit® Migräne) bzw. Ergotamintartrat vermögen eher Symptome des Ergotismus durch Übergang in die Milch zu verursachen als das weniger fettlösliche Dihydroergotamin (z.B. Dihydergot®, DET MS®). Generell kann die Milchproduktion bei Ergotaminderivaten - dazu gehören die auch für andere Indikationen verwendeten Wirkstoffe Cabergolin (z.B. Dostinex®), Lisurid (Dopergin®) und Methysergid - durch die antiprolaktinämische Wirkung abnehmen (siehe auch Kapitel 3). Exakte Daten zum Übergang von Ergotaminalkaloiden in die Muttermilch liegen bisher nicht vor.
Sumatriptan (Imigran®) hat einen M/P-Quotienten von etwa 5. Nach subkutaner Injektion von 6 mg (bei fünf untersuchten Frauen) wurden 3,5 % der gewichtsbezogenen Dosis für ein voll gestilltes Kind errechnet. Unter Berücksichtigung einer oralen Bioverfügbarkeit von nur 14 % und einer im Säuglingsalter eingeschränkten Clearance liegt die gewichtsbezogene Dosis zwischen 0,7 und 4,9% (Wojnar-Horton 1996). Angaben zu Unverträglichkeiten beim gestillten Kind liegen zu Sumatriptan bisher nicht vor und sind aufgrund der üblichen kurzfristigen (Einzeldosis-)Anwendung auch kaum zu erwarten.
Zu Almotriptan (Almogran®), Cyclandelat (Natil®), Eletriptan (Relpax®), Ethaverin, Frovatriptan (Allegro®), Iprazochrom, Naratriptan (Naramig®), Pizotifen (Sandomigran®, Mosegor®), Rizatriptan (Maxalt®) und Zolmitriptan (AscoTop®) liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
Empfehlung für die Praxis: Wirken bei Migräne Ibuprofen oder Paracetamol (in Kombination mit Coffein und/oder Codein) unzureichend, können Kombinationen mit Acetylsalicylsäure, Dihydroergotamin und das Sumatriptan versucht werden. Dies gilt auch für die antiemetische Behandlung mit Dimenhydrinat, Meclozin und Metoclopramid. Therapeutische Einzeldosen anderer bewährter Mittel erfordern zumindest beim Säugling über 2 Monaten keine Einschränkung des Stillens.
Gute Besserung!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 27.06.2007