Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen wegen Medikament

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abstillen wegen Medikament

Sandra1224

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Liebe Biggi! Leider muss ich aufgrund von einer sich ausbreitenden Gürtelrose von heute auf morgen abstillen, da das Medikament nicht stilltauglich ist und ich schon zugewartet habe und der Ausschlag schlimmer wird. Meine Tochter ist bereits 17 Monate, trotzdem bricht es mir das Herz. Ich hätte gerne noch länger gestillt. Meine Frage wie kann ich von einen auf den anderen Tag abstillen? Und gäbe es die Möglichkeit nach diesen 8 Tagen wieder weiter zu stillen und dazwischen abzupumpen um die Produktion im Gange zu halten? Wie oft muss ich denn dann wie oft abpumpen und wie steht die Chanchen dass meine Tochter danach überhaupt noch gestillt werden möchte? Soll ich dazwischen auf ein Fläschen umsteigen? Danke für die Hilfe und Liebe Grüße


Biggi Welter

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Liebe Sandra1224, Gürtelrose (Herpes zoster) heißt auf englisch shingles (varicella zoster virus VZV) und ist leider eine sehr unangenehme Erkrankung, die aber normalerweise keine Unterbrechung des Stillens oder gar ein Abstillen erfordert (das tun ohnehin nur sehr wenige Erkrankungen). Gürtelrose tritt gewöhnlich im Erwachsenenalter auf und ist eine den Windpocken verwandte Krankheit. Sie wird durch den direkten Kontakt mit dem Atem, dem Ausschlag oder durch Tröpfcheninfektion (Nase und Mund) übertragen. Obwohl Gürtelrose und Windpocken miteinander verwandt sind, werden sie nicht auf die gleiche Art und Weise behandelt. Leidet eine Mutter zum Zeitpunkt der Geburt ihres Babys an Gürtelrose, werden die gleichen Vorsichtsmaßnahmen angewandt wie bei einer Herpesinfektion. Wichtig ist, dass das Baby nicht mit den betroffenen Stellen in Kontakt kommt (abdecken) und dass du auf extreme Hygiene (vor allem häufiges Händewaschen) achtest. Leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Bei therapeutischen Empfehlungen oder der individuellen Beurteilung des Medikamentenrisikos während der Stillperiode sollten definitiv Handbücher zu diesen speziellen Thema (z.B. „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann) oder eine Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie zum Beispiel das Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030 450-525700) hinzugezogen werden. Das Team um Dr. Schaefer in Berlin bietet einen Beratungsservice für Ärzte an und verfügt über die neuesten Informationen zum Thema Medikamente in Schwangerschaft und Stillzeit. Ansonsten kann ich dir nicht sagen, wie dein Kind reagieren wird und ob es nach acht Tagen wieder an die Brust geht. Wenn es dir wichtig ist, dann hole dir evtl. eine Zweitmeinung ein! Vielleicht kann Dir auch Dr. Paulus oder Dr. Karle aus dem Nebenforum helfen. Lieben Gruß, ich hoffe, ich konnte dich beruhigen. Biggi


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