bambina1602
Hallo, mein Sohn ist 27 Monate alt inzwischen stille ich "nur" noch zum einschlafen, d.h. einmal zum Mittagsschlaf, einmal am Abend und ca. 2-4 Mal in der Nacht bzw. in den frühen Morgenstunden. Eigentlich wollte ich so lange stillen bis mein Sohn sich von alleine abstillt aber da er keinen Schnuller nimmt kann das noch ewig dauern. Ich habe immer gerne gestillt aber inzwischen ist es oft unangenehm und die Milch scheint auch weniger zu werden, weil er oft sagt, dass die Milch leer ist und er die andere Milch will. Ich möchte meinen Sohn natürlich möglichst sanft abstillen. Wenn ich ihm die Brust verweigern würde, weint er herzzerreißend und schläft schlecht ein, wenn er allerdings getrunken hat und die Milch leer ist verlangt er noch etwas Kuhmilch und schläft dann an mich gekuschelt ein. Aus diesem Grund habe ich mir jetzt überlegt Salbei- und/oder Pfefferminztee zu trinken um die Milchmenge weiter zu reduzieren und so langsam abzustillen. Schadet Salbei meinem Sohn und wie viele Tassen sollte ich am Tag trinken. Ich möchte ihn nicht abrupt abstillen und wenn er leiden würde, würde ich auch weiterstillen aber er scheint es ja dazu akzeptierer wenn die Milch leer ist und ich denke, dass es für uns eine gute Möglichkeit wäre. Was meinen sue dazu? Ich hätte auch gleich noch eine zweite Frage: mein Sohn hatte schon immer eine Lieblingsseite und ich dadurch stark unterschiedlich große Brüste, was mich natürlich wahnsinnig stört. Kann man ungefähr sagen wie lange es nach dem abstillen dauert bis sich das wieder normalisiert? Vielen Dank für Ihre Zeit und die vielen hilfreichen Tipps
Liebe bambina1602, Stillen ist viel, viel mehr als nur Nahrung für den Körper und deshalb bedeutet Stillen nicht nur, dass das Kind Mahlzeiten an der Brust zu sich nimmt. Das sollte Ihnen absolut bewusst sein, wenn Sie Ihr Kind abstillen: Sie ersetzen nicht einfach nur ein Nahrungsmittel durch etwas anderes. Es ist sehr fraglich, ob es das Abstillen fördert, wenn versucht wird die Milchmenge durch homöopathische oder naturheilkundliche Mittel zu verringern. Unter Umständen wird das Kind dann einfach mehr und häufiger an der Brust trinken wollen, um die Milchmenge wieder zu erhöhen. Ich werden Ihnen jetzt ein paar weniger drastische Methoden beschreiben, die sich beim Abstillen eines älteren Kindes bewährt haben, vielleicht ist ja etwas dabei, was Ihnen weiterhilft: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Womöglich wäre „punktuelles Abstillen" eine Lösung für Sie. Es ist eine Alternative zum vollständigen Abstillen. Damit meine ich, dass zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird oder Sie versuchen Ihr Kind davon zu überzeugen, nach einer ausreichend langen Zeit an der Brust, etwas anderes zu tun. Außerdem möchte ich Ihnen das Buch „Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Das Buch ist im Buchhandel oder bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin oder im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt. Der Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus, wie lange das dauert, kann ich nicht sagen. LLLiebe Grüße, Biggi
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