buzzidil
Hallo Biggi Unser Sohnemann ist nun fast 17 Monate alt. Er stillt immer noch häufig und nimmt aber parallel je nach Lust und Laune (und je nach Essen) nun immer mehr vom Familientisch zu sich. Bis anhin hat er mir nie ganz deutlich kundgetan, wenn er gestillt werden wollte. Das heisst ich habe es "erraten", bzw. wusste wenn er müde ist und jammert usw. will er die Brust. Auch zum Trost, natürlich zu den Mahlzeiten nach dem Essen, usw. Ich habe sie ihm auch oftmals angeboten, wenn er nicht danach verlangt hat, z.B. bevor wir spazieren gingen, damit er nicht grad draussen danach verlangte. Habe ich zwar dann trotzdem oft gemacht - auf dem Spielplatz, wenn er zu quengeln begann. Hilft halt super, da er keinen nuggi nimmt. In der Nacht habe ich es von Anfang an so gemacht, dass ich ihn nur höchst selten länger nuckeln liess (ich stille liegend im Familienbett - er hat ein eigenes Bett neben meines geschoben). Ich liess ihn immer trinken, nachdem der MSR durch war wurde er ruhiger und da habe ich abgedockt und er schlief ein. Das klappte fast immer. Lieber wiederholte ich das jede Stunde, als ihm die ganze Nacht quasi die Brust im Mund zu lassen. Ich kann so kaum schlafen. Nun hat er aber seit ca. 3 Wochen die doofe Angewohnheit, dass er sich tags und z.T. nachts mit der Brustwarze im Mund auf den Bauch dreht und mit den Beinen dazu bewegt, sehr unangenehm und ich halte ihn dann fest. Er hat aber eine solche Kraft, dass er es immer wieder schafft auf den Bauch zu drehen. Das macht er auch mit Vorliebe, wenn ich ihn tagsüber stillen will zum einschlafen und er noch nicht zum umfallen müde ist. Das Problem ist nur: Er schläft nicht oder nur höchst selten ohne stillen ein. Wie gewöhne ich ihm das ab? Und das 2. was mir sehr wichtig ist: Seit einer Woche hat er gelernt, dass er auf das was er will, zeigen kann und sehr laut "DA" sagt. Süss, aber eben auch herausfordernd. Er zeigt nun immer wieder auf meinen Busen und sagt "DA". Wir hatten vorher einen einigermassen verlässlichen Stillrhythmus seit er grösser ist über den Tag, den habe ich etwas gesteuert und er bestimmte den Zeitpunkt. Das war nach dem frühstück, dann Mittags zum schlafen, dann bevor wir spazieren gingen und abends nach dem spazieren und noch zum einschlafen abends. Dazwischen durfte er auch wenn er Trost brauchte oder sehr quengelig war. Nun seit er "DA2 sagt, will er schon während dem Frühstück, dann beim spielen am Boden, wenn er grad meinen Busen sieht, wenn ihm langweilig ist, wenn er müde wird bevor Mittag ist, usw. Und das kommt ihm dann mitten im Gottesdienst in den Sinn, usw. Finde ich prinzipiell gar kein Problem, ich habe ihn nun oft gestillt, aber auch mal gesagt, dass er nun grad hatte und er warten muss. Manchmal akzeptiert er das, manchmal wirft er den kopf nach hinten und schreit. Habe ihm auch manchmal stattdessen die Trinklernflasche angeboten. Nun wie finde ich einen Mittelweg? Abstillen will ich nicht, nach Bedarf stillen möchte ich weiterhin, aber nicht so. Er hat ja keinen Schnuller und deshalb ist die Brust das einzige hilfreiche Mittel bei Müdigkeit. Aber ich mag bei diesen Temperaturen auf dem Spielplatz nicht mehr stillen und das hat er absolut nicht verstanden - wir mussten nach Hause gehen zum stillen (will ich aber auch nicht immer sofort). Ebenso möchte ich nicht mehr in der Krabbelgruppe, Gottesdienst,usw. immer sofort stillen wenn er das möchte. Muss ich nur noch zu festen Zeiten stillen oder wie mach ich das? Ich kenne Zweijährige die einen üblen Trotzanfall bekommen, wenn sie zur Langeweile stillen möchten und nicht dürfen. Irgendwie möchte ich dem vorbeugen ohne abtsillen zu müssen. Ebenso weiss ich von Müttern welche abstillen mussten, weil das Kind unter Protest grad überall wo sie waren das T Shirt hochgezogen hat. Dann kenne ich auch Mütter welche ihre 3,4 Jährigen bei Treffen alle 10 Min an die Brust lassen zum stillen. Wenn sie das so wollen ists ok, für mich stimmt das nicht mehr. Babys uneingeschränkt, klar, aber jetzt mit 1.5 Jahren möchte ich es etwas anders. Nur wie? Er lässt sich eben kaum anders beruhigen. Es muss doch eine Lösung geben wie man Langzeitstillen kann ohne dass das Baby fast "Brustsüchtig" wird bei Langeweile und co. Unser Grösserer hat sich eben mit 18 Monaten selbst abgestillt, weil ich schwanger wurde. Deshalb habe ich keine Erfahrung was das stillen von grösseren Kindern angeht. Vielen Dank und liebe Grüsse
Kristina Wrede
Kristina Wrede
LIebe buzzidil, dir hilft hier hilft nur eines: Ganz konsequent sein! DU bist diejenige, die bestimmt, wann gestillt wird, und wenn du das nicht mehr überall machen möchtest, dann ist das absolut legitim. Nimm dir 2 oder 3 Wochen "Karenzzeit", in der alles etwas anders laufen wird als bisher. Du erklärst deinem Kleinen, was sich ändern wird, und dann stehst du auch dazu. Will heißen, wenn du nicht in der Kirche stillen willst, musst du ggf. mit ihm den Gottesdienst verlassen, ebenso die Krabbelgruppe, die Arztpraxis oder wo auch immer ihr gerade steckt, und du den Wutanfall deines Kindes abflauen lassen musst (der total normal und ok ist, denn es ärgert ihn ja wirklich!). Du kannst festlegen: Zuhause ja, unterwegs nein. Im "schlimmsten Fall" fährst du dann auch nach Hause, um ihn dort stillen und zur Ruhe kommen zu lassen. Nach einer Weile wird er es verinnerlicht haben, und du kannst ihn dann trotzdem also noch teilweise weiterstillen. Ebenso die Nächte: Pass auf wie ein Luchs, damit du ihm zuvorkommst. Bevor er sich umdreht mit Brust im Mund dockst du ihn ab und sagst ihm "Nein, so nicht". Ja, mag sein dass es Geschrei gibt, aber das ist doch nur das: Geschrei! Es geht vorüber, keiner stirbt davon, und es ist momentan die einzige Art, wie dein kleiner Bub seinen Unmut ausdrücken kann... Zur Not kannst du schauen, ob du die Nächte stillfrei machst, oder zumindest teilweise. Die Pantley-Methode funktioniert meist ganz gut. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du - oder der Papa, wenn er für dich diese Nachtschichten übernimmt - ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Auch Milch ist möglich, und sie muss auch nicht unbedingt eine Flasche nehmen. Wenn Sie Hunger oder Durst hat, geht auch ein Trink(lern)becher. Nur, wie gesagt, zunächst wird dein Kleiner alles ablehnen, was nicht Mama heißt! Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du bzw. der Papa ihr wirklich beisteht und ihr eure Kleine nicht "straft" für ihre natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass er damit überfordert ist und ihr einen anderen Weg finden bzw. noch etwas warten solltet. Lieben Gruß, Kristina
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