Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

langzeitstillen - mal wieder unsicher

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: langzeitstillen - mal wieder unsicher

Mitglied inaktiv

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Hallo zusammen Ich plagen wieder fremde Meinungen bzlg. Langzeitstillens unseres nun 21 Mon. alten Sohnes und die Gründe sind folgende: Unser Sohn mag, wenn ich da bin nur an der Brust einschlafen. Abends bringt Papa ihn auch schon ins Bett, aber wenn ich da bin will er die Mimi vorher....Langsam nervt mich das ein wenig. Nachts ging es eine kurze Weile gut, doch jetzt wird er mind. 3 mal wach und will dann die Brust. Er isst nachts regelrecht, was mein nächstes Problem ist. Frühstück mit Brot etc. geht, Mittagessen wird kaum angerührt....und ich bilde mir ein, er weiß, dass es Mimi zum einschlafen gibt und das reicht ihm dann. Abendessen gestaltet sich wie das Frühstück recht gut. Blöd nur, dass unser Sohn nach wie vor kein Obst und Gemüse anrührt (während der Brei zeit war das das Einzige, das er gerne gemüffelt hat). Saftschorlen gehen, ansonsten mal ne Erbse oder etwas Spinat. Das reicht natürlich nicht und deshalb ist er jetzt bei einem Eisenmangel angekommen und bekommt Tropfen dagegen. Auch unser Kiarzt rät -selbstverständlich - zum Abstillen und erzählt mir etwas von Schwäche und Inkonsequenz...... Manchmal glaub ich wirklich, wenn er weiß es gibt keine Mimi mehr, dann wird er es akzeptieren...irgendwann. Aber erlich gesagt genieße ich diese Momente auch noch und unser Sohn macht keinerlei Anstalten, sich selber abzustillen...also jetzt noch nicht..Seuftz und eigentlich will ich ihm das aber zugestehen.....Hab so viele LLL Bücher gelesen und bin doch immer wieder unsicher....Eure Tipps zum Abstillen kenn ich ja auch, aber ist es unter diesen Umständen wirklich das Beste? Hm, vielleicht könnt ihr mir ja wieder aufhelfen. Danke, monti


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Liebe Monti, ich denke nicht, dass dein Kleiner schon ein Bewusstsein hat für den Nährwert der unterschiedlichen Lebensmittel. Klar kann es sein, dass er wenig Appetit auf anderes hat, wenn er weiß, dass er Milch bekommt - und diese ihm dann auch reicht. Ist soweit auch ganz ok. Der Eisenmangel tritt nicht zwangsläufig deshalb auf, weil er wenig Gemüse isst. Viele Frühchen etwa zeigen häufiger Eisenmangel als voll ausgetragene Babys, auch wenn beide nach der Geburt gleich ernährt werden! Wenn der Kleine Mann jetzt Tropfen bekommt, sollte sich die Situation ja bald bessern, und dann wird er vermutlich auch mehr Appetit bekommen. Denn ein Eisenmangel führt oft Appetitlosigkeit und damit unter Umständen in einen verhängnisvoller Kreislauf: Das Kind hat einen Eisenmangel und isst wenig und damit verstärkt sich der Eisenmangel. Übrigens erhöht Vitamin C die Eisenaufnahme, darum ist es sinnvoll, wenn du zu eisenhaltigen Lebensmitteln immer auch z.B. einen Schluck Orangensaft anbietest. Ob nun das Stillen "schuld" ist an den häufigen Stillmahlzeiten, oder die Appetitlosigkeit durch den Eisenmangel ist schwer zu beurteilen von hier aus. Ich persönlich denke nicht, dass du Abstillen musst, um etwas zu ändern. Es gibt doch auch einen "Mittelweg": Entscheide (wohl überlegt), welche Stillmahlzeit gestrichen wird, und welche weiter bestehen darf. Dann erklärst du das deinem Junior und hältst dich auch daran - auch wenn es schwer ist, den Bitten und dem Weinen zu widerstehen. Es ist ja klar, dass ein Kind weinen wird, wenn es nicht bekommt, was es gern möchte. Das allein wird ihm jedoch nicht schaden, er wird erfahren, dass er auch ohne "kann", und bald genau wissen, wann er stillen darf und wann nicht. Und weil er ja nicht komplett aufhören muss, wird ihm das auch Trost spenden. Helfen dir diese Anregungen? Lieben Gruß Kristina


Mitglied inaktiv

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Ja liebe Kristina, die Anregungen helfen mir. Ich habe auch schon daran gedacht mittags das Stillen einzustellen. Bisher bin ich aber über eine Mittagspause selber dankbar und über den regelmäßigenund geregelten Mittagsschlaf hatten wir auch eine ganze Weile nachts längere Schlafphasen (habe das Buch von Pantley gelesen). Entnervt habe ich in der letzten Woche auch zweimal die Brust verweigert, weil er das Mittasgessen nicht mal angeschielt hat und im gleichen Atemzug mimi wollte. Ich warte jetzt aber erst Mal einen Moment ab, ob sich die Eisengabe auf sein Essverhalten auswirkt, ansonsten werde ich wohl das Stillen zur Mittagsruhe einstellen. Erklär ich meinem Sohn dann, dass ich mittags keine Milch habe?? Wenn ich sage "erst Essen , sonst gibt´s nix" ist es ja eigentlich schon ein bischen Erpressung...Wie stell ich das dann an? Vielen Dank und Grüße, Monti


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Liebe Monti, ja, schau erst mal, ob die Eisentropfen allein nicht schon Wirkung zeigen. MuMi hat ja auch Eisen, und wenn DU gut mit Eisen versorgt bist, bekommt er darüber ja auch etwas (geringe Mengen zwar, aber die werden fast komplett von seinem kleinen Körper aufgenommen!). Und wenn du das Mittagsstillen dann einstellen willst ist es eher an dir, zu sehen mit welchem Argument. Klar klingt die Bedingung "erst Essen, dann Milch" etwas erpresserisch, gleichzeitig ist es aber doch nicht so schlimm, wenn man lernt mit Bedingungen umzugehen, wenn man fast 2 Jahre alt ist. Oft funktionieren aber auch die Erklärungen gut, auch wenn sie nicht stimmen. Mein Sohn zum Beispiel meinte heute, der Osterhase holt die Muttermilch, weil wir damals zu Ostern abgestillt hatten. Ich hatte ihm das so erklärt (schon Wochen vorher, um ihn darauf einzustellen), dass der Osterhase Schokoeier bringt, und dann die Milch mitnimmt für kleinere Kinder auf der Welt. Für ihn war es überhaupt kein Thema, dass er am Ostersamstag das letzte Mal stillte... OK, jetzt stimmt natürlich seine Theorie nicht so ganz, aber bis er mal Papa wird wird sich das schon noch korrigieren lassen. Und Fakt ist: Es hat funktioniert, ohne dass er leiden oder ich "kämpfen" musste... Wenn deine Kleine also ok damit ist, dass es Mittags keine Milch mehr gibt, dann ist das auch gut. Wichtig ist nur, dass du dann wirklich Mittags nicht mehr stillst! Auch nicht in "Ausnahmefällen", denn sonst ist deine Glaubwürdigkeit dahin!! Lieben Gruß, Kristina


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