Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Langzeitstillen / Abwesenheit der Mutter (leider lang...)

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Langzeitstillen / Abwesenheit der Mutter (leider lang...)

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Liebe Biggi, ich habe eine aehnliche Frage schon im Forum von Dr. Posth gestellt, aber lege sehr viel Wert auf Deine Meinung im Hinblick auf das Stillen. Unser Sohn ist nun 15 Monate alt und sehr mama-fixiert - er wird morgens, abends und nachts noch gestillt, je nachdem wie oft er es verlangt. Er hat noch nie durchgeschlafen (bzw. wir haben seit 15 Monaten nicht durchgeschlafen ;-)), aber das kommt irgendwann wenn er soweit ist. Meine pure Anwesenheit reicht fuer ihn als Sicherheitsnetz aus, um dann die Welt neugierig zu erkunden. Es ist also nicht (mehr) so, dass ich ihn permanent auf dem Arm oder Schoss haben muss. Er loest sich auch inzwischen immer mehr und bleibt stundenweise nun auch bei Papa und ganz neu - auch bei anderen vertrauten Personen. Einschlafen tut er bisher nur bei mir (an der Brust) oder ab und an auch beim Vater. Wenn ich weg bin (tagsueber), gibt es aber auch Phasen in denen er schreit und schreit und schreit bis ich wieder komme (er ist dabei nie alleine!). Diese nehmen gottseidank langsam ab. Nun muss ich im Oktober beruflich eine Woche ins Ausland und es besteht nicht die Moeglichkeit die beiden mitzunehmen (das habe ich bisher so gehandhabt). Mein Sohn ist dann 20 Monate. Ich habe nicht das Gefuehl, dass sich mein kleiner Stilljunkie bis dahin abgestillt haben wird. Ich moechte es auch nicht mit Gewalt forcieren - bisher laesst er sich vor allem nachts nur durch die Brust beruhigen. Bei allen anderen Versuchen weint er sehr herzzerreissend und das halte ich nicht aus. Koennte ihm diese lange Trennung schaden? Ich habe Angst, dass er das Vertrauen in mich verliert, zudem wuerde er so sehr hart abgestillt, oder? Der Kleine bleibt in der Zeit beim Vater. DANKE fuer Deine Meinung!


Biggi Welter

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? Liebe Liam 2004, Dienstreisen in der Stillzeit sind nicht prinzipiell unmöglich und müssen auch nicht zwingend zum Abstillen des (Klein)Kindes führen. Es gibt viele Mütter, die keine andere Wahl hatten, als sich auf Dienstreisen zu begeben und die Kinder beim Vater, den Großeltern oder einem Babysitter zu lassen. Gerade wenn Du mit amerikanischen LLL-Stillberaterinnen sprichst, kannst Du da zum Teil sehr dramatische Fälle hören, wenn es um Mütter geht, die in der Army der Vereinigten Staaten dienen. Das Risiko, dass das Kind nach der Rückkehr die Brust verweigert ist allerdings gegeben. Nicht nur aufgrund einer eventuellen Saugverwirrung (die in diesem Alter allerdings sehr unwahrscheinlich ist), sondern auch deshalb, weil das Kind durch die Abwesenheit der Mutter so verwirrt ist, dass es dieser nach der Rückkehr sehr skeptisch gegenüberstehen kann. Ein Baby oder Kleinkind hat kein Zeitgefühl und die Trennung ist für es scheinbar für immer. Dies gilt übrigens auch ganz gleich, ob es sich um ein gestilltes Kind handelt oder nicht. Falls Du dich für das Weiterstillen entscheidest, wirst Du in jedem Fall während deiner Abwesenheit auf deine Brust achten und regelmäßig die Milch abpumpen oder von Hand ausstreichen. Zum einen, um die Milchbildung aufrecht zu erhalten und zum andern, um Stauungsprobleme zu vermeiden. Spätestens wenn die Brust prall wird und spannt, wirst Milch abpumpen oder ausstreichen müssen. Ich kann dir die Entscheidung nicht abnehmen, wie Du vorgehst, ob Du abstillst oder nicht. Ich persönlich würde wegen einer Dienstreise nicht schon Monate vorher abstillen, wer weiß, was bis dahin ist. Vielleicht schläft dein Kind bis dahin ganz alleine durch, vielleicht lässt es sich bis dahin vom Papa beruhigen, vielleicht …. Bis Oktober ist noch eine ganze Weile hin und bis dahin können dene Männer es ja gut geschafft haben, auch das Einschlafen und die Nächte ohne dich zu bewältigen. Dein Mann könnte den Kleinen notfalls auflassen, bis er von ganz alleine „umfällt“, er könnte mit ihm spazieren fahren, er könnte ihn baden oder ihn sonstwie ablenken. Es gibt Tricks und Möglichkeiten und je mehr dein Mann hinter dir steht, umso besser wird es klappen. Hab nicht soooo viel Angst, dein Kind kann in diesem Alter verstehen, dass es jetzt einfach nicht geht, weil Du nicht da bist. Sicherlich wäre es einfacher, wenn Du da sein könntest und dein Kind keine Trennung verkraften muss, aber leider geht es nicht immer so und wenn dein Mann (oder eine andere Person) nicht mit kommen kann und die Trennung unumgänglich ist, muss dein Sohn die Situation bestehen. LLLiebe Grüße Biggi


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