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Längere Stillabstände?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Längere Stillabstände?

Mitglied inaktiv

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Ich wollte mich mal erkundigen, ab wann die Stillabstände etwas länger werden. Mein Sohn ist jetzt 6 Wochen alt und möchte ca. alle 2 Stunden trinken. Nur nachts, da hat er fast immer eine sehr sozialverträgliche Stillpause von 4-5 STunden. Ich möchte auf keinen Fall das Kind irgendwie zwingen, längere Pausen zu machen, aber mich würde einfach interessieren, wie und wann die Pausen länger werden - denn eigentlich müsste er doch dann bei einer Mahlzeit mehr trinken, um die längeren Pausen zu kompensieren, oder braucht er irgendwann weniger Milch? Danke im Voraus Ulrlike


Biggi Welter

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? Liebe Ulrike, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Mit sechs Wochen ist dein Baby im typischen Alter dafür und es kann sein, dass die Abstände danach länger werden. Jedes Baby ist anders und ich kann dir leider nicht sagen, wie es sich bei euch entwickeln wird. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass ( wie bereits beschrieben) in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Lass dich einfach auf dein Kind ein. Du wirst sehen, der Alltag mit Baby ist viel einfacher, wenn frau sich nicht in irgendwelche Schemata pressen lässt und so anstrengend wie die ersten Wochen mit Baby oft sein können, so bleibt das Leben mit Kind nicht auf ewig. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Danke für die Infos! Es ging mir auch gar nicht darum, das Stillverhalten meines Sohnes zu ändern, ich fand es nur eine spannende FRage, wann und warum die Stillabstände irgendwann länger werden - braucht er dann weniger, oder trinkt er dann mehr? Ulrike


Mitglied inaktiv

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Liebes U-Hörnchen, wie nett, Dich hier zu treffen. Die Abstände werden irgendwann länger, weil der Lütte mehr Übung hat, deswegen schneller und mehr auf einmal trinkt, und auch der Magen grösser wird (der bei einem Neugeborenen die Grösse eines Teebeutels oder Tischtennisballs hat) und deswegen auch mehr reinpasst. Ausserdem ist das Kind besser in "Form" und ermüdet nicht so schnell vom anstrengenden Essen, auch das wirkt sich auf die Menge aus :-) bis demnächst woanders :-) die Doro


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