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Krabbelkind:Schlafen und Stillen im Elternbett

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Krabbelkind:Schlafen und Stillen im Elternbett

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Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt 8 Monate alt. Schläft im Elternbett und wird nachts dort auch gestillt. Wacht wie schon seit der Geburt sehr häufig auf, zum trinken oder auch nur nuckeln.Abends lege ich mich mit ihm hin zum Einschlafstillen. Bis ich dann schlafen gehe, muß ich meistens alle 10 - 45 Minuten hin um ihn zu beruhigen, das klappt neuerdings auch gelegentlich mit dem Schnuller, den er sonst immer abgelehnt hat. Doch meistens will er wieder die Brust nuckeln. Er möchte auch noch nicht alleine in sein Bettchen. Nun mache ich mir Gedanken, da er nun bald anfängt zu krabbeln, ob er aus dem Bett rauskrabbelt wenn ich nicht bei ihm liege. Habe zur Zeit die Seiten des Bettes mit einem Sicherheitsgitter ( jedoch nur so ca. 20 cm hoch) abgesichert.Doch da kann ein Kind ja auch bald rüber. Mein Sohn schläft auch unruhig und verändert ständig seine Schlafposition, so daß mein Mann vorläufig im Gästezimmer schläft, was er nicht so schön findet. Auf den Tag des etwas längeren Schlafes bei meinem Baby warte ich auch immer noch. Mehr als 2-3 Stunden sind es nicht. Obwohl er mich vor einigen Tagen an 2 Nächten nacheinader mit 10 Stunden Dauerschlaf überrascht hat. Doch nun ist wieder alles beim Alten. Ich hätte noch gerne einige Tipps zum Elternbett, bzw. umgewöhnen ohne Tränen! ! ! an das eigene Bettchen. Liebe Grüße Ilona


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Liebe Ilona, seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Es gibt Bettgitter, die an die Außenkante des Bettes eingehängt werden können. Vielleicht ist das eine Lösung für euch. Oder ihr rückt das Bett mit einer Seite an die Wand. Abpolstern und eine Matratze als Fallschutz auf den Boden neben das Bett legen kann auch eine Lösung sein. Manche Familien gehen auch einen ganz radikalen Weg und montieren das Bett auseinander und schlafen nur noch auf Matratzen, die mit dem Lattenrost direkt auf dem Boden liegen. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


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