Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Kleinkind wechselt ständig Brust, was soll das?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Kleinkind wechselt ständig Brust, was soll das?

Sannel

Beitrag melden

Liebe Still-Expertinnen, mein Kleiner ist jetzt 14 Monate alt und jedes Mal, wenn er stillt, wechselt er nachdem er an jeder Seite einmal etwas länger getrunken hat unendlich oft zwischen den Brüsten hin und her. Nach 2-3 Sekunden an einer Brust! Ich weiß nicht, was er damit bezweckt. Will er nuckeln, ohne dass Milch kommt und darum wechselt der weg - oder kommt zu wenig und er wechselt zum Anregen? Oder würde das gar nichts bringen? Er macht das nämlich auch schon locker 2 Monate und es nervt mich gewaltig. Vor allem nachts. Da holt er mich pro Nacht mindestens 3 Mal aus dem Bett und dann muss ich mich (wir stillen immer im Liegen) auch noch alle paar Sekunden drehen, damit er jeweils wieder an die andere Seite dran kommt. Wenn ich abbreche, weint und mault er protestierend. Von sich aus würde der dass reine Hin- und Her mindestens eine Viertelstunde machen. Das geht mir aber viel zu lange mit dem Hin und Her, ich habe das Gefühl, das macht keinen Sinn... Ich wäre froh, wenn jemand mir erklären könnte, was es damit auf sich hat. Ich weiß nicht, ob ich ihn an jede Seite 2 Mal dran lassen sollte und dann abbrechen oder ob er mehr Milch braucht und ich damit verhindern würde, dass mehr fürs nächste Mal produziert wird. Auf der anderen Seite funktioniert die Strategie ja nicht, wir machen das ja schon 2 Monate so. Da er über ein Jahr ist, bekommt er 5 Mahlzeiten am Tag und auch immer etwas zu trinken. Das Stillen ist also mengenmäßig nur "on top". Er mag allerdings keinerlei Kuhmilch Produkte, was mich - solange ich noch Stille - nicht beunruhigt bisher. Freue mich über Aufklärung oder zumindest Hinweise! Viele Grüße, Susanne


Beitrag melden

Liebe Susanne, du solltest diejenige sein, die die "Spielregeln" festlegt, nicht dein Kind. Natürlich protestiert er, wenn du etwas anders haben möchtest als dein Kind, aber das sollte doch kein Grund dafür sein, dass du dich nicht durchsetzt! Wenn du also nicht ständig die Brust wechseln willst, dann sag klar Nein und halte dich daran. Natürlich wird er protestieren, das ist ja ganz natürlich, und darum auch nichts, was unterdrückt oder gar bestraft gehört. Deine Rolle als Mutter ist es, klar und konsequent zu sein, zugleich liebevoll und mit Verständnis für die natürlichen Reaktionen deines Sohnes. Wenn du deinem Kind ein Leuchtturm bist dann wird er sich an dir orientieren und dir folgen. In diesem Alter und bei seinen Essgewohnheiten brauchst du dir keine SOrgen zu machen, ob du genug Milch hast oder nicht. Es geht vermutlich gar nicht mehr so sehr um die Milch als Nahrungsmittel, sondern um die Nähe und Geborgenheit , die es dabei tankt. Das ist ok, denn es entspricht seiner Natur. Doch er sollte dadurch nicht zum "Bestimmer" eurer Beziehung werden. Lieben Gruß, Kristina


Sannel

Beitrag melden

Ich muss eine Aussage von mir korrigieren: Es sind eher 10-15 sec jeweils an jeder Brust. Die 2-3sec sind meine gefühlte Zeit. Habe eben beim ins Bett bringen Mal mitgezählt. LG


Sannel

Beitrag melden

Liebe Kristina, vielen herzlichen Dank für die Antwort. Ich habe mir zu Herzen genommen, was du schreibst im Bezug auf "wer gibt den Ton an" und breche das Stillen nach 2-3 kurzen Nuckelphasen an jeder Brust ab. Ich zähle nicht mit, aber mein Sohn muss einfach akzeptieren, wenn ich das Stillen beende. Natürlich gibt es den vorausgesagten Protest, aber ich hoffe, er gewöhnt sich noch dran. Ich hoffe, du hast recht, dass ihm nichts an Nährstoffen fehlt (da er außer meiner Milch fast freiwillig vegan lebt, auch wenn wir alles anbieten, aber er mag nur Getreide und Obst (leider auch kaum Gemüse). Dennoch hätte mich trotzdem auch interessiert, was dieses häufige und kurze Wechseln nach dem ersten langen Trinken auf jeder Seite für Gründe haben könnte. Nähe und Geborgenheit würde es doch auch geben, wenn er ewig an der selben Brust weiter nuckeln würde. Schade, dass du darauf nicht eingegangen bist. Trotz allem herzlichen Dank soweit! Viele Grüße, Susanne


Naoki

Beitrag melden

Kleiner Erfahrungsbericht einer Langzeitstillerin (Kleiner jetzt 18 Monate). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die "Regeln" das Stillen für uns beide ruhiger und auch wieder schöner macht. In Vorbereitung auf das Tandemstillen habe ich gesagt: Jede Brust zwei Mal, dann Schluss. Versteht er (inzwischen). Zudem: Nicht Fummeln, nicht Treten, an der Brust ist Ruhe. Es war Arbeit, hat gedauert, aber jetzt geht es mir damit besser und ich habe die Erfahrung gemacht, dass er inzwischen auch tiefer schläft ohne Nuckeln.


Sannel

Beitrag melden

Liebe Naoki, danke für deine Erfahrung! Gut zu wissen, dass das auch andere kennen mit dem hin- und herwechseln. Ich zähle jetzt auch meistens mit und beende nach 3 Mal an jeder Seite. Nachts würde er davon trotzdem nicht wieder einschlafen, wenn ich ihn unendlich oft wechseln lassen würde. Guter Hinweis auch mit der "Ruhe an der Brust". Mein Sohn fummelt und tritt auch gern rum! Heute hab ich seine Füße dabei weg geschubst, dann hat er angefangen zu lachen und die Milch ist ihm aus dem Mund gelaufen. Gar nicht so einfach, zu zeigen, dass ein Verhalten nicht erwünscht ist, wenn er das dann lustig findet, wenn ich ein Verhalten unterbinde..


Cari_neu

Beitrag melden

Liebe Sannel, Ich habe genau das gleiche Problem mit meinem Sohn und wollte fragen, wie sich das Stillen bei euch entwickelt halt, Nachsendung Regeln eingeführt hast. Hat dein Sohn das gut akzeptiert? Liebe Grüße Cari


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Biggi, nachdem wir in den letzten Wochen gute Fortschritte gemacht haben, kämpfen wir seit einigen Tagen wieder mit Stillproblemen. Das Stillhütchen haben wir mittlerweile abgewöhnt. Leider saugt mein Baby seit einigen Tagen insbesondere an der linken Brust nicht richtig. Manchmal erfasst sie die Brustwarze erst gar nicht. Dann saugt s ...

Hallo Frau Welter, mein Sohn ist 20 Monate alt und wird noch gestillt, vor allem beim Einschlafen. Sowohl beim Mittagsschlaf als auch abends und nachts (er wacht noch mehrmals in der Nacht auf) einschlafstille ich ihn noch – sprich: Das Schlafen läuft vollkommen über mich. Um nach knapp zwei Jahren jedoch wieder etwas mehr Flexibilität zu er ...

Guten Abend,  Unsere Tochter ist gerade 12 Monate alt. Sie schläft sehr wenig, manchmal nur 3mal 30min. Und diese Zeit fast in immer in dem Armen. Nicht weil sie nicht müde wäre, sondernd weil sie nicht schlafen kann, wenn Sie keinen Körper Kontakt hat, aber auch mit. Findet sie manchmal fast nicht in den Schlaf.  Sie hat sehr Mühe damit sic ...

Liebe Frau Welter, unser Sohn ist 9,5 Monate alt. er ist ein absoluter Tragling und hat seine derzeit zwei Schläfchen von 1 - 1 1/2h immer in der Trage gemacht und abends beim Einschlafstillen im Bett. dezeit steht der Schlaf irgendwie Kopf. Ich vermute die Regression/Trennungsangstphase sind ein Part davon. seit einer Woche möchte er ...

Hallo Frau Welter,  Ich hoffe ich bin hier richtig. Und zwar bin ich zur Zeit ein wenig verzweifelt. Ich stille meine kleine Maus, die jetzt 1 Jahr alt ist tags und nachts weiterhin. Nun wird es nachts aber immer schlimmer. Sie schläft an meiner Brust ein und ich lege sie dann ins Bett neben mir. Derzeit wacht sie rund alle 10-30Minuten suchend ...

Hallo Biggi, mein Kind ist 9 Wochen alt. Das Stillen klappt an sich bisher gut: er ist sehr groß und schwer für sein Alter, er trinkt gut, ich habe keine Schmerzen an den Brüsten. Allerdings gibt es seit bestimmt 4 Wochen ein Problem beim Einschlafstillen: er trinkt dann ca. 10 Minuten, schläft fast ein, doch dann dockt er ab und schreit. Dann geh ...

Hallo :) meine kleine Tochter trinkt seit gut 2 Wochen an der Brust nicht mehr. Dafür an der Flasche mittlerweile recht gut. Wurde voll gestillt. Wir hatten bisher immer das Problem, dass sie nicht genug zugenommen hat und wir dann über eine Sonde in den Mund beim Stillen zugefüttert haben.  Eine gute Trinkerin war sie noch nie, hat immer ewig ge ...

Guten Tag Frau Welter, Meine Tochter ist 2,5 Jahre alt und ich stille sie noch nachts. Seit mehr als 3 Monaten schmerzt meine rechte Brust sehr, wenn sie saugt. Der Schmerz fühlt sich stechend an, dauert die ersten 5-10 Sekunden des trinkens und ist dann im wieder vorbei. Je mehr Zeit vergeht zwischen den Trinkepisoden, umso schmerzhafter wird ...

Hallo, seit gestern stille ich meine 3 Wochen alte Tochter an der Brust voll und bis dahin hab ich die Milch abgepumpt und ihr gegeben. Wor waren heute beim Kidnerarzt und jetzt hat sie 60 gramm verloren. Geburtsgewicht: 3650 Entlassung: 3590 und heute 4060 Ist es normal, dass bei der Umstellung, die kleine Maus an Gewicht verloren hat? Mus ...

Liebe Biggi, mein Sohn ist 2 Jahre alt. Im Dezember haben wir abgestillt, weil er sowieso nur mehr zum Einschlafen trank und dabei aber nicht mehr zur Ruhe kam sondern mit der Brust im Mund wild rumturnte bzw alle 5 Sekunden die Brust wechselte. Es war für uns beide ok und gab keine Tränen. Als Ersatz fürs Einschlafnuckeln hat begann er, mei ...