Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Mein Mann und ich möchten gerne ein 2. Kind haben. Allerdings habe ich seit der Schwangerschaft mit meinem Sohn (27 Monate alt) keine Regelblutung mehr gehabt - die letzte war Januar 2001. Kann es sein, dass das Stillen das so lange hemmt? Bereits bei dieser 1. Schwangerschaft musste ich hormonell behandelt werden. Da mein Sohn noch sehr gerne stillt (abends zum Einschlafen, 1X nachts und morgendliches Kuschelstillen)fällt mir ein Abstillen sehr schwer - Kann ein Kind das in diesem Alter verkraften, oder nicht? Wenn ja, kannst du mir vielleicht Tipps geben? Oder kann man trotz Stillen eine Hormonbehandlung durchführen? VIelen, vielen Dank für die Antworten, Katrin
? Liebe Katrin, ja, es kann sein, dass deine Regelblutung noch nicht eingesetzt hat, weil Du noch stillst. Es ist keine Seltenheit, dass die Menstruation einer stillenden Frau auch über einen so langen Zeitraum aussetzt. Ob allerdings bei dir persönlich nicht eventuell auch andere Gründe eine Rolle spielen kann ich nicht sagen. Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben „kann" und nicht „muss". Es gibt da übrigens eine interessante Theorie auch über die Reife des Kindes in Bezug auf Geschwister: so lange ein Kind noch so häufig an der Brust der Mutter trinkt, dass dadurch die Fruchtbarkeit der Mutter eingeschränkt wird, so lange ist es auch noch nicht reif genug, die Mutter mit einem weiteren Geschwisterkind zu teilen. Manche Menschen halten dies vielleicht weit hergeholt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahres dran ist. Die Entscheidung, ob Du zugunsten einer erneuten Schwangerschaft bzw. um die Wahrscheinlichkeit einer neuen Schwangerschaft eventuell zu erhöhen, abstillst oder einfach der Natur ihren Lauf lassen und abwarten willst, kannst nur Du alleine treffen. Hormontherapien, wie sie auch zur Vorbereitung auf Inseminationen oder In-Vitro-Fertilisationen erforderlich sind, sind mit dem Stillen in aller Regel nicht vereinbar. Außerdem ist es die Frage, ob man den Erfolg einer solchen Therapie, der ja ohnehin nicht soooo groß ist, durch das - wenn auch geringe Risiko - dass durch das Stillen die Einnistung erschwert ist, schmälern will. Liebevolles Abstillen kann ein Kind sicher verkraften, vorausgesetzt, die Mutter ist sich sicher, dass sie voll dahinter steht. Denn Zweifel spürt das Kind sofort und sie verunsichern es. Ich werde dir nun ein paar nicht so drastische Methoden ein Kind abzustillen beschreiben. Vielleicht findest Du etwas, was Dir zusagt. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Außerdem möchte ich dir das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das im Buchhandel, bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga-Stillberaterin und im Buchhandel erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi
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