Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe seit nunmehr eienr Woche ein recht großes Problem. Unsere Tochter Martje ist am 6. März geboren, also etwas über eine Woche alt. Gleich im Kreissaal habe ich sie angelegt und sie hat sofort kräftig gesaugt und auch offensichtlich Milch geschluckt. Am ersten Tag hat das Stillen noch prima geklappt, auch zuhause (habe ambulant entbunden). Am Nachmittag des zweiten tages ließ sich Martje nicht mehr anlegen. Sie war sehr unruhig und wollte die Brustwarze nicht umfassen, geschweige denn saugen. Da meine Nachsorgehebamme gerade da war, habe ich zunächst gedacht, daß das die Unruhe ist, aber das Problem hat sich nicht gegeben. Sie hat für den Rest des Tages nicht mehr an meiner Brust gesaugt. Auch mit Hilfe meiner Hebamme konnte ich sie am nächsten Tag nicht dazu bewegen. Martje brüllt wie am Spieß, sobald sie nur die Brustwarze in ihrem Mund spürt. Bestenfalls hat ihr Mündchen die Brustwarze umschlossen und das war´s dann. Kein Saugen, nix. Auch verschiedene Stillpositionen konnten nichts ausrichten. Ein Stillhütchen führte ebenfalls nicht zum Erfolg, außer das sie manchmal die Milch schluckt, die sich in dem Hütchen von selber angesammelt hat. Ich habe dann begonnen, meine Milch abzupumpen und mit dem Löffel zu füttern. Weiterhin habe ich regelmäßig versucht, Martje anzulegen. Das Anlegen ist zuletzt in einem regelrechten Kampf ausgeartet. Ich habe das Gefühl, daß wir uns vor lauter Erfolgsdruck total in die Sache reingesteigert haben, inclusive meiner Hebamme. Je mehr Druck wir auf Martje ausgeübt haben, desto schlimmer wurde alles. Zumal ich noch das große Heulen bekommen habe, weil ich mich so sehr wieder auf das Stillen gefreut hatte. Meine beiden Großen habe ich jeweils ein halbes Jahr ohne Probleme voll gestillt. Seit gestern habe ich beschlossen, dass das so nicht mehr geht. Ich will auf mein Baby keinen Druck ausüben. So melke ich mich regelmäßig und gebe ihr die Milch mit der Flasche. Zwar weiß ich, daß die Flaschen immer verteufelt werden, aber mit dem Löffel oder mit der Spritze muß sie auch nicht saugen, sondern die Milch läuft ihr so in den Mund. Deswegen habe ich mich doch für die Flasche entschieden. Seitdem ich überhaupt keinen Druck mehr mache und grundsätzlich allein mit ihr bin, wenn sie eine Mahlzeit bekommt (auch ohne Hebamme!), ist alles viel entspannter geworden. Ich biete Martje nach wie vor meine Brust an. Jetzt schreit sie wenigstens nicht mehr bei deren Anblick, sondern leckt neugierig an der Brustwarze herum. Umschließt auch schon mal die Brustwarze mit dem Mund und saugt dann vielleicht zwei- bis dreimal. Ich bin mir dabei nicht sicher, ob sie dabei überhaupt in den Genuß von Milch kommt. Auf jden Fall habe ich das Gefühl, daß wir nun schon wesentlich weiter sind als vor zwei Tagen. Nun meine Frage: Hast Du noch einen Tipp, was ich machen könnte. Befinde ich mich auf dem richtigen Weg? Wenn ja, wie bekomme ich sie nun zum richtigen Trinken an der Brust ohne Druck? Und was hat das ganze Dilemma ausgelöst? Ich bedanke mich schon jetzt für Deine Antwort! Birgit
? Liebe Birgit, ich kann jetzt natürlich nur mutmaßen, aber es gibt für mich auf den ersten Blick zwei mögliche Erklärungen. Die erste besteht darin, dass dein Kind eventuell eine Geburtsverletzung erlitten hat (z.B. ein gebrochenes Schlüsselbein oder eine Zerrung) bzw. im Mutterleib eine ungünstige Lage hatte, so dass das Stillen für das Baby in bestimmten Haltungen unangenehm war/ist und es deshalb schließlich die Brust ganz verweigert hat. Das passiert zwar nicht jeden Tag, aber ich habe schon öfter mit solchen Kindern zu tun gehabt. Deshalb solltest Du deine Kleine in jedem Fall von der Kinderärztin/arzt gründlich anschauen lassen. Die zweite Möglichkeit ist, dass dein Kind „brustscheu" gemacht wurde. Dazu kann es kommen, wenn ein Baby mit zuviel Nachdruck an die Brust gebracht wird und vor allem, wenn es bei dem Versuch es an die Brust zu zwingen mit verschiedenen ungünstigen Handgriffen von Seiten einer Hilfsperson oder auch der Mutter angefasst wurde. In jedem Fall ist es wichtig, dem Kind die Panik, die es inzwischen vermutlich vor der Brust empfindet zu nehmen und es wieder langsam an die Brust zurückzuführen. Deshalb ist eure „Stillpause" jetzt sicher ein guter Gedanke, damit dein Kind sich wieder beruhigen kann und dann erneut ohne Druck und Zwang zum direkten Stillen an der Brust gebracht werden kann. Dabei solltest Du jedoch unbedingt die Unterstützung durch eine Stillberaterin in deiner Nähe haben. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die Tatsache, dass deine Tochter die Brust wieder beleckt und nicht gleich panisch davor zurückscheut ist schon ein großer Fortschritt. Eine Möglichkeit, wie ihr nun weiter vorgehen könnt ist folgendes: 1. Tag: Keine Flaschen, keine Brust An diesem Tag erhält das Baby seine Nahrung über eine alternative Fütterungsmethode (z.B. Pipette, Löffel, Becher, bei Hohlwarzen KEINE Fingerfütterung). Wenn eine Pipette oder ein Becher benutzt werden, sollte das Baby aufrecht auf dem Schoß gehalten werden, um ein Verschlucken und Einsaugen von Flüssigkeit in die Lunge zu vermeiden. 2. Tag: Keine Flaschen, die Brust wird nur zum Trösten angeboten Jetzt ist das Baby möglicherweise bereit, dicht an der nackten Brust der Mutter gehalten zu werden, während die Nahrung verabreicht wird. Die Mutter kann dem Baby die Brust nach jedem Füttern zum Trost anbieten, ebenso, wenn sie merkt, dass das Baby saugen möchte. Dreht es sich von der Brust weg, kann es „gebündelt" (mit rundem Rücken in eine Decke gewickelt) und beruhigt werden, bevor ihm die Brust wieder angeboten wird. Das Baby braucht möglicherweise noch einen weiteren Tag, bevor es bereit ist, auf die Brust überzugehen. Es sollte nicht gezwungen werden. Übergang zur Brust: Akzeptiert das Baby die Brust zur Beruhigung, kann die Mutter versuchen, es zu stillen und zwar eine halbe Stunde bevor es wahrscheinlich richtig hungrig ist. Zu diesem Zeitpunkt akzeptiert das Baby im allgemeinen das Stillen. Eventuell ist es sinnvoll, das Kind dabei an der Brust zuzufüttern (z.B. mit einem Brusternährungsset) Doch das solltest Du wirklich gemeinsam mit einer Stillberaterin angehen, die dich und dein Kind bei eurem Weg zurück zur Brust unterstützt. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Birgit, mit unserer Lina, geboren am 21.02., hatten wir genau das gleiche Problem, es aber inzwischen gelöst. Da ich weis, wie nervig das sein kann, hier unsere 'Taktik': - Abpumpen (das machst Du ja auch) - mit Spritze füttern, Spritze in den Mundwinkel, kleinen Finger zum Saugen geben und nur dann etwas aus der Spritze drücken, wenn vernünftig gesaugt wird - immer wieder mal anlegen, vor dem Anlegen den grössten Hunger mit der Spritze stillen - wenn's geht, die Fütterrollen trennen: Papa mit Spritze, Mama gibt die Brust - beim Andocken den Saugreflex mit etwas Milch aus der Spritze auslösen; unsere Lina hat immer sofort angefangen zu saugen, wenn sie plötzlich etwas Flüssigkeit im Mund gespürt hat - wenn's dann schon etwas besser läuft und manchmal aus der Brust getrunken wird, frustrieren: Papa gibt den Finger, jedoch ohne die Spritze, dann nach ein Paar mal Saugen, den Finger wieder entziehen; das Ganze evtl. noch 1 bis 2 mal. Danach sofort an die Brust. Ich weis nicht, inwieweit dies einem professionellen Tip entspricht, auf jeden Fall wusste unsere Hebamme keinen Rat mehr und wir hatten wie oben beschrieben nach 8-10 Tagen vollen Erfolg. Wir wünschen weiterhin gute Nerven und viel Erfolg. Andreas
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