dipnicker
Hallo liebe Expertinnen und Experten, meine Frau und ich sind etwa ratlos. Unsere kleine Tochter konnte direkt in den ersten Tagen an die Brust, hat es aber bis heute (3 Wochen) nicht geschafft richtig (d.h. max. 20ml) von der Brust zu saugen. Milch ist genug da, eine Saugverwirrung (meine Frau mußte aufgrund des zu hohen Gewichtsverlustes Muttermilch abpumpen und die Kleine über Flasche ernähren) haben wir auch überwunden. 2 Hebammen haben sich den Fall schon angeschaut, geprüft wurde die Haltung beim Stillen, verschiedene Still-Positionen, Schluckgeräusche der Kleinen, Ausscheidungen, Muttermilchaustritt, -menge. Ebenso spuckt die Kleine die Milch nicht übermäßig aus. Auch die Form der Brust / Brustwarzen ist nicht das Problem. Die Kleine saugt 4-5 mal mit dem entsprechenden Geräusch, setzt dann ab und fängt sehr wild an zu schreien. Die Kleine probiert dann nochmal bzw. meine Frau unterstützt, dann nochmal 4-5 mal (wenns gut läuft) und dann schreit die Kleine wieder. Wenn man ihr die Flasche gibt, ist das Saugen / Schlucken kein Problem und sie beruhigt sich sofort. Auch der Kinderarzt konnte nichts herausfinden. Wir waren heute beim Chiropraktiker (auf Anraten der Hebamme), der sie entsprechend behandelt hat und meint, das sich damit alles in den nächsten Wochen regeln wird und die Kleine dann ganz normal gestillt werden kann. Jetzt meine Fragen: 1) Gibt es Fälle in denen Babys Verspannungen in Halswirbel-Gegend haben, mittels Chiropraktiker behandelt wurden und damit die Still-Probleme gelöst haben, d.h. ist die Wirkung dieser Behandlungsmethode zumindest halbwegs bestätigt? 2) Ich weiß, dass geht jetzt ziemlich in den Bereich Ferndiagnose: gibt es Ihrerseits noch eine Idee woran dies liegen könnte? Wir haben in der Nähe noch ein Still-Treff, den wir auf jeden Fall auch nochmal kontaktieren werden. 3) Angenommen es ist nicht herausfindbar, woran es liegt: lohnt es sich dann noch als letzte Möglichkeit, das Brusternährungsset auszuprobieren? 4) Aufgrund dieser Stillprobleme und des hohen zeitl. Aufwands mit Abpumpen, etc. sind wir im Moment beide teilweise gleichzeitig zum großen Teil des Tages in der Babypflege aktiv (inkl. nachts). Haben Sie evtl. noch einen Tipp wie in solchen Fällen eine idealtypische Organisation aussieht bzw. wie wir uns das Leben etwas leichter machen können?
Liebe ( r ) dipnicker, wer bitte hat Ihnen gesagt, dass die Saugverwirrung überwunden ist???? Ihr Kind zeigt klassische Symptome! Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass die Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen gebracht wird. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe die Kleine angelegt wird. Warten Sie nicht, bis Ihre Tochter sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Es ist wichtig, dass Ihr Baby keinen Schnuller und keine Flasche mehr bekommt, damit es lernt, korrekt und effektiv zu trinken. Wenn Sie zufüttern, sollten Sie eine alternative Fütterungsmethode wählen, z.B. die Becherfütterung. Die Becherfütterung ist eine gute Alternative zur Flasche. Mit der richtigen Technik ist das Bechern nicht aufwändiger als Flasche zu geben. Ihre Kleine wird ein paar Anläufe brauchen (und ihr auch) bis sie den Dreh raus hat, wie sie die Milch aus dem Becherchen bekommt. Vielleicht hilft Ihnen dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=OAQcvHkFbdc Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Man kippt den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achten Sie darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setzen Sie immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Man kann aber natürlich auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden! Probieren Sie es mal aus. Eine Möglichkeit ein Kind wieder an die Brust zu bringen ist das Brusternährungsset. Mit dem Brusternährungsset ist es möglich, das Baby zuzufüttern, während es an der Brust der Mutter trinkt, so dass es die gesamte von ihr produzierte Milch erhält. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Den Termin beim Chiropraktiker würde ich auf alle Fälle wahr nehmen, viele Eltern haben sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich hoffe, ich konnte Ihnen erst einmal weiterhelfen, sollten Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da. LLLiebe Grüße, Biggi
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