Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie erlernt das Baby an der Brust zu saugen damit mehr Milch gebildet wird

Frage: Wie erlernt das Baby an der Brust zu saugen damit mehr Milch gebildet wird

inaBallerina

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Hallo zusammen, ich hoffe mir kann endlich jemand weiterhelfen Meine Tochter ist vor knapp 5 Wochen zur Welt gekommen, im kreissaal habe ich sie das erste mal angelegt und alles hat ohne Probleme geklappt. Ich hatte auch bis zu einem gewissen Punkt immer genug Milch, sie ist immer ausgelaufen. Auch in der folgenden Zeit ist die kleine immer an die Brust „geflogen“ das Problem nur - sie lebt an der Brust. Sie hat von Beginn an nie effektiv getrunken, hebamme versteht auch nicht warum. An der Flasche und am Finger saugt sie stark, nur nicht an der Brust. Bis dahin hat sie dennoch gut und schnell zugenommen. Nach ca 3 wochen war sie extrem unruhig, sie hatte auch leicht abgenommen, also habe ich ein mal abgepumpt - es kamen nur 15 ml insgesamt zusammen. Auf anraten meiner Hebamme habe ich ab dem Tag nur noch abgepumpt ca alle 2 bis 3 stunden und ihr Aptamil Pre Nahrung gegeben und abends das was ich den tag über abgepumpt habe. Nach über einer woche abpumpen kommt immer noch nicht mehr Milch. Meine brüste sind richtig leer. Ich habe jetzt ein BES gekauft und fütter sie nur noch damit, damit ist sie auch den ganzen Tag beschäftigt, leider holt sie sich das bisschen Milch was da ist trotzdem nicht aus der Brust. Beim pumpen kommen nur noch einzelne Tropfen, deshalb lasse ich es. Ich tue alles für mehr Milchbildung (bockshornklee, piulatte, nachtkerzenöl, kind anlegen, wärme, Massage) nix hilft. Ich möchte unbedingt voll stillen, aber weiss nicht mehr weiter. Stillberatung und Hebamme sagen ich soll sie einfach mit der Flasche füttern und es aufgeben, was ich auf keinen Fall möchte. Wie kann ich die kleine dazu animieren an der Brust richtig zu trinken und wie kann ich meine Milch wieder aufbauen? Ich habe die Befürchtung das die Milch durch Stress und nie leer trinken „verschwunden“ ist.. ich hoffe auf Hilfe


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe inaBallerina, Dein Baby ist durch die Flasche saugverwirrt und kann an der Brust nicht mehr korrekt und effektiv trinken. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Du brauchst dringend Hilfe vor Ort, Stillberaterinnen der La Leche Liga und der Afs arbeiten ehrenamtlich und Dir entstehen keine Kosten! Adressen von Stillberaterinnen finden sich im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen). Welche Pumpe benutzt Du denn? Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Dein Arzt kann Dir ein Rezept ausstellen mit dem Zusatz Doppelpumpset. So kannst Du Deine Milchmenge sicherlich erhöhen. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, musst Du vor allem anfangs Deinen Milchspendereflex anregen. Dazu kannst Du einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der Deine Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Dir ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann Deinen Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Dir helfen: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Du duschst warm. • Da Wärme entspannend wirkt, solltest Du Dir eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder Dich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Du angespannt bist. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Du das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrichst, Deine Brust massierst und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland kannst Du das Infoblatt „Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, solltest Du häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Dein Babys würde anfangs mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Deiner Brust trinken. Versuche etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Insgesamt solltest Du auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener und länger. Iss genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinke entsprechend Deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Du Dich nicht ausgedörrt fühlst, Dein Urin hell ist und Du keine Verstopfung bekommst, trinkst Du genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Du Milchbildungstee trinken möchtest, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Liebe Grüße, ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen. Biggi


inaBallerina

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Dazu möchte ich noch kurz sagen, dass die kleine keinen Beruhigungssauger oder Flasche mehr bekommt, sie geht gut an die Brust, saugt nur nicht richtig. Laut Hebamme lege ich sie richtig an und das Zungenbändchen ist auch nicht zu kurz


inaBallerina

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Die kleine hat keine saugverwirrung, sie konnte es von Anfang an nicht, schon im Krankenhaus nicht, aber mir wurde immer gesagt, dass sich das legt, sobald sie ihr geburtsgewicht wieder erreicht hat.. war leider nicht der Fall. Da die kleine gefühlte 20 stunden am Tag an meiner brust ist, ist es schwer zusätzlich abzupumpen. soll ich neben dem Füttern mit BES noch pumpen? Ich nutze bisher die Doppelpumpe von Medela


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Liebe inaBallerina,, wende Dich bitte unbedingt an eine erfahrene und kompetente Beraterin, wahrscheinlich braucht Dein Baby ein Saugtraining, denn wenn es nicht richtig trinkt, kann es nicht klappen und Du kommst aus diesem Teufelskreis nicht mehr heraus. Du solltest auf alle Fälle pumpen, denn sonst wird sich die Milchmenge nicht wirklich steigern. Schau doch mal nach einer Laktationsberaterin, die Kosten werden meist von den Kassen übernommen! http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC) Alles alles Gute für Euch! Biggi


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