Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kind 15 Monate abstillen wegen Schwangerschaft?

Frage: Kind 15 Monate abstillen wegen Schwangerschaft?

Wolke25

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Hallo liebe Expertin, meine 2. Tochter ist nun 15. Monate alt und wird tagsüber noch 3-4 Mal und nachts ebenfalls 3-4 Mal gestillt. In schlechten Nächten auch öfters. Ich stillen sie in den Schlaf. Sie akzeptiert weder das ihr Vater sie ins Bett bringt noch das er sie nachts versucht zu beruhigen. Nun bin ich wieder schwanger und besonders die Situation am Abend und in der Nacht kostet mich extrem viel Kraft. Ich gehe abends oft schon mit ihr um 19 Uhr ins Bett, weil sie sofort wach wird wenn ich sie von der Brust nach dem Einschlafen ablöse und wegeschleiche. Auch empfinde ich dieses häufige nächtliche Wecken als extrem belastend. Meine erste Tochter hat sich von allein mit 14 Monaten abgestillt. Eigentlich hoffte ich das bei meiner zweiten Tochter auch. Ich bin nicht bereit die Kinder Tandem zu stillen wenn das Baby geboren ist. Können sie mir einen Rat geben, wie ich ohne oder mit möglichst wenig Tränen den Prozess des Abstillens, besonders in der Nacht beschleunigen kann. Sie schläft bei uns im Familienbett und das soll auch so bleiben. Ich möchte sie auf keinen Fall allein schreien lassen. Ihr Vater würde die "Nachtschichten" übernehmen. Ich fühle mich sehr schlecht bei den Gedanken ihr das Stillen zu nehmen. Aber die Schwangerschaft kostet mich soviel Kraft, das ich einsehe das es notwendig ist, weil ich die Tage sonst nicht schaffe. Hab ja noch eine große Tochter für die ich auch da sein möchte. Danke schonmal für die Hilfe. Liebe Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Wolke25, unsere Kinder verstehen viel mehr und können viel mehr, als wir ihnen oftmals zutrauen. Damit will ich nicht sagen, dass es für das Kind leicht sein wird, aber es ist nicht sooo schlimm, wie wir Mütter es uns ausmalen. „Im Idealfall wird die Stillbeziehung fortgesetzt, bis das Kind ihr entwachsen ist" Das ist einer der Grundsätze der La Leche Liga. Doch was ist der Idealfall? Sicher nicht eine Mutter, die bis hin zur Ohnmacht erschöpft ist. Auch nicht eine Mutter, deren erneute Schwangerschaft sie schafft. Sie sind nun in einer Situation, in der Kompromisse geschlossen werden müssen. Vielleicht kann Ihnen Ihre Ärztin/Arzt eine Haushaltshilfe verordnen, falls Sie sehr erschöpft sind. Gleichzeitig können Sie vorsichtig und mit viel Liebe, Zuwendung und Körperkontakt das Abstillen Ihrer „Großen" einleiten. Wenn Sie viel Ruhe bekommen und Zeit für viele Kuschel und Streicheleinheiten für Ihr Kind haben und vor allem fest hinter dem Entschluss stehen, dass das Stillen nun eingeschränkt wird, dann wird Ihr Kind Ihre Entscheidung akzeptieren. Sicher wird es nicht ganz ohne Tränen und Kummer (von beiden Seiten) abgehen, doch wie gesagt: Das Leben ist nicht immer der Idealfall und wir müssen uns immer wieder mit bestimmten Tatsachen arrangieren. Beim allmählichen Abstillen können Sie zum Beispiel das Stillen jedes Mal weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Eine Möglichkeit nachts abzustillen ist es, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt. Es muss erkennen können, dass Sie ihm zwar die Brust, aber nicht Ihre Liebe entziehen. Ich würde dabei allerdings das neue Baby beim Erklären aus dem Spiel lassen, nicht dass das Kind den Eindruck erhält, dass das neue Baby „Schuld" ist, dass es nicht mehr stillen darf. Ich wünsche Ihnen viel Kraft für die kommende Zeit und eine problemlose Schwangerschaft. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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