Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Keine Milch mehr?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Keine Milch mehr?

xe.hal

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Hallo Biggi, Nachdem mein Kleiner sichbja einen tag komisch verhalten hat und fast gar nicht trinken wollte, war sein Trinkverhalten nach einem Tag jedoch wieder ganz normal aber jetzt das nächste Problem: Meine Brüste fühlen sich aufeinmal total leer an. Er hat gestern und heute fast stündlich an die Brust gewollt, spätestens alle 2 Stunden und war nach dem stillen trotzdem nicht satt. Jetzt gerade war er mehrere Stunden wach in denen ich ihn abwechselnd angelegt habe weil er nur geweint hat und typische Anzeichen für Hunger gezeigt hat. Jetzt habe ich gerade es erste Mal zugefüttert, obwohl ich ihn auf beiden Seiten gestillt habe hat er danach noch 80 gramm Babynahrung getrunken und dann erst geschlafen. Heisst das ich habe keine Milch mehr? Ich bin total verzweifelt und traurig ich wollte schon immer meine Kinder bis 2 Jahre stillen, auch wenn ich beim stillen anfangs sehr starke Schmerzen hatte durch Anlegefehler. Jetzt fühl ich mich sehr schlecht weil ich zugefüttert habe.. Was kann ich tun damit ich wieder mehr Muttermilch habe, oder ist meine Muttermilch kompkett weg? Heute war auch unsere U3 Untersuchung, er hat durch das vollstillen sehr gut zugenommen jetzt mach ich mir Sorgen das meine Milch nichtmehr zurück kommt


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Liebe xe.hal, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt oder abgepumpt werden, um die Milchmenge zu steigern. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Darum raten wir erst dann zur Gabe von künstlicher Milch, wenn keine andere Maßnahme geholfen hat - oder das Kind deutlich zu wenig zugenommen hat! Je mehr du nun also zufütterst, um so weniger Bedarf wird gemeldet und die Milchmenge geht weiter zurück. Vielleicht kannst du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden. o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Ich könnte mir vorstellen, dass dir der Besuch einer Stillgruppe gut tun könnte, denn dort findest Du Frauen, die ganz ähnliche Fragen haben wie du, oder schon Antworten darauf gefunden haben. Kompetente Unterstützung und der Austausch von Mutter zu Mutter sind unendlich wertvoll... Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Viele Stillgruppen finden im Moment auch virtuell statt. Alles Gute und liebe Grüße Biggi


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