Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, wir haben eine 18 Tage alte Tochter. Die ersten Tage zu hause lief alles prima. Sie hat nachts in ihrer Wiege geschlafen und kam alle 3 Stunden und wollte gestillt werden.(ich stille voll). Doch seit 5 Tagen will sie in der Wiege gar nicht mehr schlafen, egal ob wir sie wach oder schlafend rein legen. dazu kommt, daß sie seit dem auch fast nur noch bei meinem Mann auf der Brust oder auch manchmal bei mir auf der Brust einschläft und wir sie erst nach circa 1,5 - 2 Stunden auf das Stillkissen (was ich für sie in unserem Bett fertig gemacht habe) legen können, damit sie da weiter schläft. Tagsüber schläft sie ziemlich viel, nur abends ist es dann vorbei, dann fängt sie an zu schreien und läßt sich nur durch kuscheln beruhigen, aber wehe wir legen sie dann wieder in die Wippe, oder auf die Decke. Sie steigert sich dann ihr Schreien richtig rein und bekommt einen roten Kopf und Tränen in den Augen. Ehrlich gesagt, bin ich ziemlich fertig mit meinen Nerven, da ich in diesen 5 Tagen nur vielleicht 4-5 Stunden schlafen konnte...
Liebe Devilyn, in fast allen Babyratgebern und Hochglanzbroschüren wird ein Bild verbreitet, das etwa so aussieht: das Baby schläft mindestens 20 Stunden pro Tag in seinem Stubenwagen oder der Wiege, alle vier Stunden verlangt es nach Nahrung und schläft selbstverständlich danach sofort wieder ein, nach den allerersten Wochen hält es eine achtstündige Nachtpause ein und die Mutter ist immer ausgeruht, elegant und sauber gekleidet und empfängt mit einem strahlenden Lächeln die Besucher, die das Baby bewundern wollen. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus, nur sagt einem das fast keiner. Abgesehen von einigen wenigen „Wunderbabys" sind die Mehrzahl aller Kinder auch mit wenigen Wochen bereits längere Zeitspannen wach, wollen am Leben teilnehmen und ihre Welt entdecken. Der „regelmäßige Rhythmus" ist eine Illusion, den es in der Regel nicht viel häufiger gibt als weiße Einhörner und die oft verzweifelten jungen Mütter jagen einem Ideal aus Hochglanzbroschüren hinterher, das mit der Realität wenig zu tun hat. Das klingt jetzt etwas erschreckend, doch sobald eine Mutter erkannt hat, dass ihr Baby sich ganz normal verhält und dass der Alltag mit einem Baby nur wenig mit dem Bild gemein hat, das eine idealisierte und glorifizierte Mutterschaft zeigt, kann sich die Frau entspannen, muss nicht mehr einem unerreichbaren Ideal hinterherjagen und kann sich daran machen, sich auf das Baby einzulassen und kann wieder neue Energie sammeln. Ein drei Wochen altes Kind ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Die Tage sind einfacher, wenn das Baby am Alltag teilnehmen kann. Dazu ist ein Tragetuch das optimale Hilfsmittel. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Ihr Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, behalte einen ruhigen Kopf. Das war bei uns genauso. Meine ist jetzt 8 Wochen alt. Der kleine Wurm weiß nicht was Tag und was nacht ist. Es wird aber von Woche zu Woche besser. Wenn Deine Tochter tagsüber schläft, legt Dich unbedingt auch hin um Kraft zu sammeln. Bei uns hat es geholfen ein Einschlafritual zu entwickeln. Sie wird jeden abend gewaschen und dann wird gekuschelt. Dann gibt es eine Gute-Nacht-Massage und nochmal stillen. Was nicht heißt das sie dann sofort schläft, aber das konstante jeden abend beruhigt sie. Trotzdem muß ich nachts 3 mal raus. Und manchmal na da schlafen wir halt Arm in Arm auf dem Sessel. Gib ihr und Dir etwas Zeit. Viel Glück Sille
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, vielen Dank erst einmal für die ausführliche Motivation. Das tat mir richtig gut. Ich wohne in Kirchweyhe bei Bremen und meine Postleitzahl ist 28844. Danke und liebe Grüße Devilyn
? Liebe Devilyn, die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Gitta Hülsmeier Tel.: 0421-561183 sein. LLLiebe Grüße Biggi
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