Sehr geehrte Damen,
ich hoffe, Sie können mir bei folgendem Problem weiterhelfen.
Mein Kind musste nach der Geburt direkt auf die Kinderstation, wodurch ich nicht von Anfang an stillen konnte. Bereits im Krankenhaus begann ich mit Abpumpen, musste aber feststellen, dass es bei mir eher spärlich lief, im Gegensatz zu anderen Müttern, welche erst nach mir entbunden haben. Außerdem wurde bei meinem Kind eine Trink-/ Saugschwäche festgestellt. Das Trinken (Trinkmenge) macht er mittlerweile sehr gut, jedoch hat er Probleme richtig an der Brust zu saugen.
Daheim versuche ich seit der Krankenhausentlassung, regelmäßig ihn anzulegen (klappt nur mit Stillhütchen und dann auch nur mäßig gut) und Abzupumpen. Dennoch muss ich seit Beginn mind. 2/3 Drittel mit Pre-Nahrung per Flasche zu füttern.
Mein Kind ist derzeit 6 Wochen alt und trinkt ca. 600 – 700 ml am Tag. Wenn ich regelmäßig Abpumpe, gewinne ich höchsten 250 ml täglich.
Jetzt bin ich an dem Punkt, wo ich feststellen muss, dass Stillen, die Flasche mit Pre-Nahrung geben und Abpumpen einfach zeitlich und psychisch nicht mehr vereinbar sind, daher wollte ich abstillen.
Meine Schwiegereltern sind jedoch strikt dagegen und meinten, ich solle ihn einfach noch häufiger anlegen und die Pre-Nahrung komplett weglassen. Das halte ich jedoch für nicht richtig, denn ich bezweifle, dass sich meine Milchmenge mehr als verdoppeln würde, damit es für die Ernährung reicht.
Ist es möglich meine Milchmenge noch auf die 600-700 ml tägl. zu steigern? Ich muss dazu sagen, dass meine Mutter meinen Bruder und mich auch nur knapp 1 Monat stillen konnte und es danach nicht mehr gereicht hat. Von daher denke ich, dass ich genetisch vorbelastet bin.
Vielen Dank.
Liebe Grüße
Kati
von
Kati2019
am 14.08.2019, 14:06
Antwort auf:
Kann man Milchmenge nach 6 Wochen noch weiter steigern
Liebe Kati,
es ist ganz alleine IHRE Entscheidung, ob Sie weiterhin stillen oder nicht!
Sie können die Milchmenge sicherlich steigern, aber die Pre-Milch einfach weglassen, ist sicherlich nicht der richtige Weg.
Ihr Baby muss erst lernen, wie es korrekt und effektiv an der Brust trinken kann und die Milchmenge muss gesteigert werden.
Welche Pumpe verwenden Sie denn?
Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist.
Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss.
Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 14.08.2019