Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Kann ich durch das Langzeitstillen krank werden?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Kann ich durch das Langzeitstillen krank werden?

liabewölfin

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Hallo, meine Tochter ist nun 10 Monate alt, sie hat von Geburt an noch nie durchgeschlafen und kommt nach wie vor mehrmals in der Nacht zum Stillen (sie schläft bei mir im Bett obwohl mich alle Welt dafür verurteilt), in den letzten Tagen kam es auch wieder zum Dauernuckeln/Stillen. Ich bin sehr fertig, körperlich und auch seelisch durch den monatelangen Schlafentzug und frage mich ernsthaft ob ich sie abstillen soll, damit alles einfacher wird und weil ich auch Angst habe durch das Langzeitstillen krank zu werden. Meinen Haushalt und das alltägliche Leben bekomme ich nur gerade so gebogen, weil mein Lebenspartner zu Hause ist. Ich komme mir auch teilweise ganz schön unfähig vor. Andere schaffen doch alles spielend, nur ich nicht. Liebe Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe liabewölfin, leider wird immer wieder gesagt, stillen lauge die Mutter aus oder führe zu Erschöpfungszuständen usw. . Wenn das Stillen so anstrengend und für die Mutter belastend wäre, würden anerkannte Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nicht eine mindestens zweijährige Stillzeit für ALLE Kinder empfehlen (nicht nur für die, die in Entwicklungsländern leben, wie diese Empfehlung fälschlicherweise immer wieder ausgelegt wird). Die WHO setzt sich auch das Wohl der Frauen ein. Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn dies immer wieder behauptet wird. Die Tatsache, dass Muttersein einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet, führt dazu, dass Mütter von kleinen Kindern oft anfälliger sind als kinderlose Frauen oder Frauen mit älteren Kindern. Es stellt sich außerdem die Frage, ob das Abstillen und das damit verbundene Mehr an Arbeit (dann müssen Flaschen vorbereitet und gereinigt werden, Flaschennahrung eingekauft werden, nachts muss die Mutter aufstehen, um die Teeflasche zu geben, statt sich einfach nur umzudrehen und ihr Kind im Halbschlaf anzulegen und weiterzuschlafen usw.) die Frauen nicht um ein Vielfaches MEHR belastet als weiterzustillen, bis die Mutter und ihr Kind bereit sind, die Stillbeziehung zu beenden. Versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen. Scheue dich nicht, dich auch am Tag, wenn das Kind einmal schlafen sollte, hinzulegen. Es ist jetzt nicht wichtig, dass die Fenster regelmäßig geputzt werden und die Bettwäsche optimal gebügelt ist, sondern es ist wichtig, dass Du dir genügend Ruhe und Erholung und auch einmal etwas für dich gönnst. Achte auf eine einigermaßen ausgewogene Ernährung und denke daran: Muttersein ist überaus anstrengend und je kleiner das Kind ist, umso anstrengender kann es sein. Ich wünsche dir, dass Du dich gesundheitlich bald erholst. LLLiebe Grüße Biggi


2010Zwillingsmama

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Hallo, ich kann nur beipflichten aus eigener Erfahrung, dass Fläschchen geben nicht weniger Stress bedeutet als Stillen!!! Ich habe meine Zwillinge erst mit Fläschchen füttern müssen und konnte dann zum Stillen übergehen. Das war eine echte Vereinfachung und ist bei weitem weniger anstrengend! Meine beiden sind jetzt 13 Monate.. ich stille noch und beide schlafen bei mir im Bett, auch wenn andere es erstaunt - aber das ist für alle Beteiligten einfacher.....! Was das "Auslaugen" angeht, kann ich nur von mir berichten, dass schon die Schwangerschaft sehr viel von der Schwangeren verlangt - auch was Mineralien etc. angeht. Dazu kommt der Blutverlust, der bei jeder Geburt passiert, so dass beim Stillen durchaus ein Mangel an verschiedenen Substanzen das Allgemeinbefinden und die Belastbarkeit beeinträchtigen kann. Das Stillen ist zwar nicht die Ursache, aber es erschwert dem Körper das Auffüllen der Speicher. Nach meiner Entbindung habe ich mich kaum noch selbst erkannt (reizbar, nicht belastbar, einfach ausgelaugt). Das hielt für Monate an und wurde schlagartig besser, als mir verschiedene Mineralien, Vitamine etc substituiert (Calcium, Magnesium, Folsäure........) wurden. Ich kann nur empfehlen, solche Mangelerscheinungen überprüfen zu lassen (gegebenenfalls durch einen erfahrenen Heilpraktiker). Grüße Zwillingsmama


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