Meine Tochter ist nun fast 14 Monate und mein beruflicher Wiedereinstieg steht vor der Tür. Das problematische daran ist dass ich in einem wissenschaftl. Forschungsinstitut im Laborbereich tätig bin, eine gewisse Chemikalien/Lösungsmittelexposition unabdingbar ist und sich meine Tochter vorallem Nachts nicht von der Brust trennen kann. In guten Nächten stille ich beim einschlafen und nachts noch 2mal (diese sind eher selten), in schlechten Nächten alle 2h (manchmal auch stündlich). Jegliche Abstillversuche waren bisher erfolglos. Problematisch bei der Sache ist auch das sie tagsüber kaum trinken mag (max.200ml Wasser o. Tee). Deshalb haben wir noch 3Breimahlzeiten und danach probiert sie unser Essen aus. Sie hat die Flasche immer verweigert und jegliche Art von Beruhigungssauger sowieso. Wenn sie trinkt dann aus einem Becher oder Trinkbecher mit fester Tulle...nachts geht das aber ihrer Meinung nach auf gar keinen Fall ;). Jetzt zu meiner Frage ... kann ich in meinem Job weiter stillen oder birkt das ein zu großes Risiko für die Kleine bzw. wenn abstillen bloß wie???
Vielen Dank für ihre Hilfe.
von
Lene K.
am 24.02.2017, 12:44
Antwort auf:
Ist Lösungsmittelexposition wärend der Stillzeit problematisch?
Liebe Lene K.
offensichtlich ist dein Baby noch nicht soweit, dass sie aufs Stillen verzichten könnte. Darum würde ich nicht das Abstillen nicht als einzigen Weg ins Auge fassen.
im Mutterschutzgesetz sind Einschränkungen für Schwangere und stillende Mütter ausdrücklich vorgesehen:
"Außerdem dürfen stillende Mütter nicht mit schweren körperlichen Arbeiten und nicht mit Arbeiten beschäftigt werden, bei denen sie besonderen Gesundheitsgefahren ausgesetzt sind, zum Beispiel durch Strahlen, Staub, Hitze, Nässe, Erschütterungen oder Lärm. (...)
Muss die Arbeitnehmerin ggf. aufgrund der arbeitsplatzbedingten Schutzmassnahmen vorübergehend versetzt werden, darf sie finanziell nicht schlechter gestellt werden: Lohn und Gehaltsminderungen sind verboten."
In deiner Firma muss es eine Fachkraft für Arbeitssicherheit geben, die für solche Fragen zuständig ist und Zugang zu den Informationen über Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit und Gefahrstoffverordnung hat. Am besten wendest du dich an diese Person. Vielleicht ist das Risiko ja auch gar nicht so hoch, wie es dir gerade erscheint?
Möglicherweise ist euch die Embryotox da auch eine Hilfe. Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html.
Du kannst auch mit eurem Kinderarzt sprechen. Wenn er/sie stillfreundlich eingestellt ist und über die Bedeutung des Stillens auch im 2. Lebensjahr Bescheid weiß, kann er dir vielleicht ein Attest ausstellen, dass du weiterstillen solltest (dass dein Baby aus gesundheitlichen Gründen auf Muttermilch angewiesen ist).
Und wenn du dann mit deinem Brötchengeber sprichst und mit ihm erörterst, welche Einsatzmöglichkeit er für dich hätte, die weniger gefährlich ist, dann ist es mit Attest sicher weniger problematisch.
Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 24.02.2017