Mitglied inaktiv
Lisa ist 8 Tage alt. Ich stille sie voll. Im Krankenhaus hat man mir gesagt ich soll zufüttern, da sie in den ersten Tagen 150 g. abgenommen hat. Ich tat es wiederwillig. Zu Hause gab ich ihr dann die Brust und danach ein Fläschen wo sie immer ca. 30 ml getrunken hat. Da ich aber vollstillen will, versuche ich es seit 4 Tagen ohne Fläschen. Den ersten Tag klappte es prima und sie hielt es bis zu 3 Stunden aus bis sie wieder gestillt wurde aber dann wurde es immer weniger. Inzwischen schreit sie schon nach 5 bis 10 minuten und will wieder an die Brust. Sie schläft aber auch schnell dabei ein. Wenn ich sie dann aber hinlege wird sie sofort wach und sehr unruhig und wirkt erst wieder zufrieden wenn ich sie anlege. Ich bin langsam verzweifelt, denn ich habe heute den ganzen Tag damit verbracht sie zu stillen und bin so ziemlich am Ende :-( vielen Dank
? Liebe Tina, leider spukt bei vielen Menschen immer noch der Gedanke im Kopf herum, dass ein Baby nur alle drei oder vier Stunden an die Brust dürfe. Das ist jedoch vollkommen unsinnig und hat schon zu viel Leid und Verzweiflung bei Müttern und Babys geführt. Bei einem acht Tage alten Baby ist damit zu rechnen, dass es rund um die Uhr gestillt werden will und als so frischgebackene Mutter sollten Sie sich nichts anderes vornehmen, als sich auszuruhen und ihr Baby zu stillen. Am besten legen Sie sich mit Ihrem Kind ins Bett, legen sich die Dinge, die Sie brauchen (Windeln, etwas zu essen und zu trinken für sich) daneben und stehen nur auf, wenn es unumgänglich ist. Sie sind Wöchnerin und brauchen Schonung, Ruhe und Erholung und Ihre Tochter ist ein Neugeborenes, das vermutlich gerade seinen ersten Wachstumsschub durchlebt. So kleine Babys wollen durchschnittlich mindestens zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Es gibt auch noch einen weiteren Grund, warum Ihre Tochter aufwacht, sobald Sie sie hinlegen. Sie wird einfach deshalb wach, weil sie durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Möglicherweise wird Ihr Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Wenden Sie sich auch einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe. Gerade, wenn Sie bereits zugefüttert haben, brauchen Sie jemanden, der Sie dabei unterstützt, Ihr Kind voll an die Brust zurückzubringen und Ihnen erklärt, woran Sie sehen, ob Ihr Kind optimal angelegt ist und effektiv an der Brust trinkt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Achten Sie bitte auch darauf, dass Ihr Kind die Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby erfüllt, die ich Ihnen hier einmal aufzähle: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sie sind nun gerade erst seit wenigen Tagen Mutter und der Alltag mit Baby kann sehr anstrengend und vor allem so voller unerwarteter Dinge sein. Die Vorstellung vom seelig in der Wiege schlummernden Baby, dass alle vier Stunden gestillt wird und ansonsten ruhig und zufrieden ist, wird zwar leider in vielen Hochglanzbroschüren propagiert, aber die Realität sieht doch etwas anderes aus. Dennoch ist auch die Realität nicht nur voller Anstrengung und bringe auch schöne Seiten mit sich und keine Angst: Ihr Baby bleibt nicht auf ewig so klein und anstrengend, es wird größer und reifer werden und Sie werden lernen, den Alltag mit Kind zu meistern. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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