Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

ich bin traurig, ungewollt abgestillt

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: ich bin traurig, ungewollt abgestillt

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist heute 5 Wochen alt. Ich habe ihn bis letzte Woche voll gestillt... dann plötzlich kam er stündlich und ich fütterte immer mehr zu :-( Zusätzlich kam noch der Streß mit meiner sehr eifersüchtigen Prinzessin dazu.. sie ist erst 20 Monate alt und reagiert richtig böse auf Tim.. sie hat ihn gehaun und immerzu Dummheiten gemacht wenn ich ihn gestillt habe. Jetzt habe ich beinahe keine Milch mehr, er bekommt die Flasche und ich lege ihn Mittags und in der Nacht an, damit ich ihm wenigstens etwas Muttermilch geben kann. Jetzt bin ich nur noch traurig, weine oft und würde so gerne wieder voll stillen :-( Habe ich noch die Chance die Milchmenge zu steigern? Es wäre mir so wichtig! Danke im Voraus, Nicole


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Liebe Nicole, es ist möglich die Milchproduktion auch jetzt noch wieder zu steigern und an den Bedarf des Babys anzupassen. Wenn Du also möchtest, kannst Du relaktieren. Eine Relaktation (so heißt eine Wiederaufnahme des Stillens) ist prinzipiell auch noch nach Monaten möglich. Eine Faustregel besagt, dass es etwa so viele Wochen dauert, die Milchproduktion wieder in Gang zu bringen, wie es Monate seit dem letzten Stillen her ist. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste wieder zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern Allerdings ist eine Relaktation sehr arbeitsintensiv und erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen, sowohl von der Mutter als auch von dem Baby. Du musst einerseits deine Milch wieder zum Fließen bringen und die Milchmenge steigern und, wenn Du wieder stillen willst, muss dein Sohn wieder lernen, die Brust anzunehmen und mit der richtigen Saugtechnik an der Brust zu trinken. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass Du die Milchproduktion wieder ankurbelst und die Milch mit der Flasche gibst. Elizabeth Hormann hat ein gut verständliches Buch zum Thema Relaktation geschrieben. Es heißt "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" (ISBN 3 932220 02 5) und enthält konkrete Anleitungen wie Mütter, die wieder mit dem Stillen beginnen möchten, vorgehen können, welche Hilfsmittel dafür notwendig sind, wie die Milchmenge gesteigert wird und viele weitere Informationen. Das Buch ist im Buchhandel, bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Eine Relaktation sollte möglichst von einer erfahrenen Stillberaterin begleitet werden. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, schaue ich gerne nach, wo die nächstgelegene LLL Stillberaterin wohnt. Ich wünsche dir viel Erfolg. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo, ich habe gerade nur aus Zeitvertreib wieder einmal hier vorbeigeschaut und möchte einen Vorschlag machen: Kannst Du der Schwester vielleicht auch einmal die Brust anbieten? Vielleicht fühlt sie sich dann nicht so ausgeschlossen beim Stillen. Zumindest bei uns hatte das sehr gut funktioniert, allerdings war der Große auch schon zweieinhalb. Er durfte immer beim Stillen dabei sein und probieren, so oft er wollte - dabei musste er aber versprechen, nicht zu beißen, bzw. sich vernünftig zu verhalten. Er hat von dem Angebot zwar nur selten Gebrauch gemacht und jeweils nur sehr kurz, aber er war fasziniert und begann dann auch seine Puppe zu stillen. Wir haben dann gemeinsam nebeneinander auf dem Sofa gesessen und beim Stillen gefachsimpelt (welche Stellung bequem ist, ob das Baby/die Puppe jetzt auch satt ist usw.). Ganz am Anfang floss auch immer viel Milch auf der gerade nicht gestillten Seite mit ab. Nun, so viel Milch hast Du zwar vielleicht jetzt noch nicht wieder, aber statt sie in eine Stilleinlage versinken zu lassen, kannst Du sie auch in Milchauffangschalen auffangen. Ich habe auch diese paar Schlücke dem großen Bruder im Glas angeboten. Das war dann exklusiv seine Milch, denn das Baby war ja noch viel zu klein, um so toll aus dem Becher zu trinken wie er. Er war jedenfalls stolz darauf, aber nach kurzer Zeit hatte er keine Lust mehr auf diese extra Milch. Er war sich aber sicher, dass er sie hätte haben können, wenn er wollte. Mein Großer kannte das Stillen aus eigener Erfahrung zu dem Zeitpunkt nicht mehr. Gerade bei einem so kleinen Baby dauert das Stillen oft lang, aber es ist auch noch so klein, dass es quasi nur an der Brust "hängt" und sonst nicht viel machen kann. Während es also auf dem Stillkissen untergebracht ist, hat man die Hände frei zum Vorlesen oder sonstigen Tätigkeiten, die man dem großen Kind anbieten kann. Vielleicht könnt ihr etwas finden oder extra gemeinsam anschaffen, das sie besonders schön findet, ein besonderes Buch oder Fingerspiel oder Lied etc., das es aber nur gibt, wenn das Baby gestillt wird. So dass sie sich auf die Stillmahlzeiten extra freuen kann. Wenn sie beim Stillen die Gemütlichkeit mit erleben darf und vielleicht andererseits auch mitbekommt, dass das Zubereiten und Spülen von Fläschchen, sowie das Füttern, zu dem man beide Hände braucht, irgendwie technischer und zeitaufwändiger abläuft, kann sie im Stillen vielleicht auch einen Gewinn für sich sehen. Ich habe mich jedenfalls bei den Stillzeiten ganz besonders dem großen Bruder zugewendet, auf bewusster Ebene sogar deutlich mehr als dem Baby, das seine Zuwendung ja durch das Stillen auf einer anderen Ebene sowieso schon bekam. Nach einer glücklichen Stillzeit und der Erfahrung, wie schwierig die Anfangszeit sein kann und wie lohnend, sie durchzuhalten, wünsche ich Dir alles Gute und viel Erfolg! Übrigens wurde mein Kleiner mit gut anderthalb nur noch zweimal am Tag gestillt (also so oft wie Deiner jetzt), bekam dann einen blöden Infekt und hing auf einmal wieder ganz oft an der Brust. Das hat er zwar von sich aus getan, aber meinen Brüsten war ja egal, von wem die Initiative ausging - nach ein paar Tagen gab es jedenfalls wieder große Milchmngen. Dann war er auch schon wieder gesund und kehrte wieder zu seinen zwei Malen zurück. Normalerweise solltest Du also keinen Grund haben, überhaupt daran zu zweifeln, dass sich die Milchmenge wieder steigern lässt. Die Frage ist, willst Du oder nicht und wie organisierst Du diesen Prozess im Alltagsleben. Dass es klappt, wenn Du Dich dazu entschließt, davon kannst Du sicher ausgehen. So, jetzt will ich aber aufhören, mich mit langen Texten in die Stillberatung einzumischen. Nochmals alles Gute, Emily


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