Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hunger nachts - an alle

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Frage: Hunger nachts - an alle

Mitglied inaktiv

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Ihr Lieben, unsere Tochter (fast 6 Monate) hat seit der fünften Woche nachts imer eine Langschlafphase von ca 20.00 Uhr bis 3.00 / 4.00 Uhr gehabt; dann war Stillen angesagt und sie schlief anschließend weiter. Nun haben sich in den letzten Wochen ein paar störende Faktoren eingeschlichen, die ihr den Rhythmus genommen haben, erst ein neues größeres Bett, dann die ersten zwei Zähne und danach eine Erkältung. Sie ist ständig nachts aufgewcht, weil sie Schmerzen hatte oder der Nuckel weg war. Alle vier Stunden hatte sie dann Hunger und ließ sie sich nur mit Stillen beruhigen. jetzt ist sie so ziemlich wieder fit und schläft auch besser, allerdings meldet sie sich regelmäßig alle 3 1/2 bis 4 Stunden mit Geschrei und will gestillt werden. Da sie ordentlich saugt, hat sie wohl auch Hunger. Jetzt frage ich mich: muss das bei einem Baby mit einem halben Jahr noch sein oder ist das nun Angewohnheit und könnte sie eigentlich genug Nachrung für die Nacht speichern? Kann ich ihr das nächtliche Stillen irgentwie abgewöhnen, gerade, wieles bis vor einigen Wochen nicht nötig war? Oder muss ich einfach akzeptieren, dass sie nun nachts mehr Hunger hat? Ich stille Sofie bis jetzt noch voll und werde etwa Ende Januar beginnen, die erste Mahlzeit zu ersetzen, so dass noch etwas Zeit vergehen wird, bis sie auch abends einen Brei bekommt und dann vielleicht dadurch länger gesättigt ist. Ich freue mich über jede Erfahrung und Anregung! Liebe Grüße, Caroline.


Biggi Welter

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? Liebe Caroline, es ist geradezu klassisch, dass ein Baby irgendwann zwischen vier und sechs Monaten anfängt nachts (wieder) vermehrt aufzuwachen und das hat weniger damit zu tun, dass es nicht genügend Nahrung für die Nacht speichern könnte, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung ja auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich kann dich einerseits trösten, dass es bei uns in dem Alter erheblich schlimmer war (3,5 - 4 Stunden - traumhaft!!!) und dass es sich von aleine wieder gegeben hat! Emily schlief mit 6 Wochen durch, mit 4 Monaten kam sie wieder sehr oft nachts, mit knapp 8 Monaten schlief sie dann wieder durch... übrigens an dem Tag, an dem sie krabbeln lernte! Ich habe mich immer damit getröstet, dass ich ja auch oft nachts Durst habe und auch lieber an meinen Mann gekuschelt schlafe als alleine (c; LG Jenny


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