Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Hm, wann soll ich zufüttern?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Hm, wann soll ich zufüttern?

Mitglied inaktiv

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Hallo, bin auch eine "leidenschaftliche Stillerin", genieße diese engen Momente mit meinem Buben sehr. Ok, nachsts um half vier müsste nicht unbedingt sein :-))) Haben uns diese Freude auch hart erkämpft, mit der Vormilch war es ein ziemliches Desaster. Aber das Durchhalten hat sich so gelohnt! Kleine Botschaft an alle Zweiflerinnen ;-))) Mein Söhnchen ist nun mittlerweile 5 1/2 Monate alt und ich frage mich, wann ich beginngen soll, zuzufüttern? Allergien sind in unserer Familie Thema, also ein wenig länger voll stillen? Ich habe gelesen, dass irgendwann einige Nährwerte in der Muttermilch nicht mehr ausreichen (u. a. Eisen), beobachte auch, dass sich seit einiger Zeit seine Ausscheidungen verändern, obwohl er wie gesagt nach wie vor nur Muttermilch trinkt (Geruch, Konsistenz). Hat das eine mit dem anderen zu tun? (Er ist ein echter Wonneproppen, wiegt schon über 9 kg.) Danke für einen kleinen Wegweiser, viele Grüße


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Liebe Menem, Ein Baby ist meist bereit für Beikost, wenn folgende Faktoren erfüllt sind: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen (evtl. leicht gestützt), • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein). Und so essen einige Kinder ab dem vollendeten halben Jahr meist gern ein paar Löffelchen Beikost, stillen aber noch ebenso viel wie zuvor. Muttermilch bleibt die Basis der Ernährung im kompletten ersten Lebensjahr und es ist keinesfalls so, dass ab dem 6. Monat Zug um Zug eine Brustmahlzeit durch Beikost ersetzt werden sollte (das wümschen sich nur die Hersteller von Babynahrung...). Also: Du könntest probieren, ob er schon langsam etwas möchte, wenn er jedoch von sich aus kein gesteigertes Interesse zeigt, ist es auch ok, wenn er noch eine Weile lang mit Muttermilch zufrieden ist. Muttermilch vermag den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken und es nicht unbedingt Eile geboten, das Kind zum Essen zu zwingen. Ohnehin sind die Empfehlungen dazu, wie viel ein Baby benötigt meist zu hoch. Die Empfehlungen beruhen beispielsweise darauf, dass untersucht wird, welche Mengen gesunde, reif geborene Babys im Durchschnitt essen. Daraus werden Richtwerte berechnet, die sich immer an den Höchstmengen orientieren und zusätzlich noch Sicherheitszuschläge enthalten. Babys benötigen auch weniger Eisen, als meist angegeben wird. Dabei lässt sich beobachten, dass die meisten Kinder instinktiv das essen, was bei einem Mehrbedarf an Eisen sinnvoll ist. Ein gesundes, voll ausgetragenes Kind weiß in der Regel selbst sehr gut, was und wie viel es braucht. Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Habe gerade deinen Beitrag an Naviraste vom 04.04. entdeckt, der schon viele meiner Fragen abdeckt. Wichtig wäre mir die Frage mit seinem veränderten Stuhl. Wann wird die Gabe von Tee oder Wasser zusätzlich empfohlen? Wann soll man mit Abendbrei anfangen? Gibt es hierfür Empfehlungen, möglichst zuckerfrei/-arm? Viele Grüße Memem


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Sehe jetzt erst deinen Nachtrag... Der Stuhl verändert sich mit zunehmendem Alter, aber auch z.B. wenn die Zähne sich bemerkbar machen. Vom Stuhl auf den Beikost-Bedarf zu schließen ist kein gängiges Vorgehen. Tee und Wasser sind im Prinzip gar nicht nötig (Tee) bis wenig nötig (Wasser). Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird nach Bedarf gestillt. Wenn dein Kind "nur" Durst hat, wird es kürzer trinken und die eher wässrige Vordermilch genießen. Hat es Hunger, trinkt es länger und bekommt fettreiche Hintermilch, die es satt macht. Du kannst, wenn du magst, auch einen Becher mit Wasser anbieten, dein Kind kann dann ganz langsam über viele Wochen hinweg lernen, aus der Tasse zu trinken. Etwas anderes als Wasser würde ich nicht empfehlen. Und was den Abendbrei betrifft, so sind es reine Konventionen, die uns hier in Deutschland dazu bringen, mit der Mittagsmahlzeit zu beginnen. Vorteil ist, dass mögliche Reaktionen (z.B. Blähungen) am Nachmittag und nicht mitten in der Nacht auftreten könnten und daher "besser" zu ertragen wären. Aber wie gesagt: Reine Konvention. Es spricht nichts dagegen, mit der Abendmahlzeit zu beginnen, doch die Hoffnung, dass das Kind dann besser durchschläft, wird meist enttäuscht! Auf jeden Fall ist es ratsam, so lang wie möglich auf gezuckerte Produkte (Achtung: Die Aussage "Kristallzuckerfrei" bedeutet keinesfalls, dass kein zusätzlicher Zucker beigefügt worden wäre!). Ein Getreidebrei könnte mit Wasser angerührt werden, wenn vorher oder nachher gestillt wird, brauchst du keine Milch im Brei. Und etwas zerdrücktes oder geriebenes Obst im Getreidebrei ist Geschmack genug... Lieben Gruß, Kristina


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