Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Hilfe - wir haben wohl einen Stillstreik

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Hilfe - wir haben wohl einen Stillstreik

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Wir hatten am Samstag Hochzeit, wo Georg super drauf war. Am Dienstag danach war Impfung (morgens um 9) und seit Die 14:00 ist bei uns die Stillkrise ausgebrochen. Georg will nur noch selten an die Brust und wenn dann wird auch erst protestiert. In der Zeit von 14 - ca. 00 Uhr wird nur protestiert und er trinkt überhaupt nicht und das seit Dienstag. Stattdessen saugt er wie ein Wilder an seinem Nuckel, wenn er ihn will. Also nicht ununterbrochen. Ich komme mir irgendwie so oll vor, wenn Georg meine Brust verschmäht. Dass er nicht trinkt, ist die eine Sache, aber dass die Brust immer weniger dadurch wird, ist die andere. Denn auch die restliche Zeit sind seine Stillabstände schlagartig ca. doppelt (4-5 STunden) so lang wie vorher. Wenn er dann mal an der Brust ist, muss er natürlich entsprechend lange nuckeln, bis endlich die Milch einschießt, was ihm dann wiederum auch nicht gefällt. Ich bin schon kurz vorm Heulen. Soll ich ihn jetzt einfach lassen, dann trinkt er eben nichts? Oder soll ich den Nuckel weglassen, da er sich dort vielleicht beruhigt, was er ohne Nuckel vielleicht an der Brust machen würde und dann auch gleich trinkt. Warte sehnsüchtig auf Ratschläge


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Liebe Lü, Du bist besorgt, weil dein Georg die Brust verweigert und nur mehr wenig trinkt. So wie Du sein Verhalten beschreibst, klingt es nach einem Stillstreik. Babys im Alter von Georg stillen sich noch nicht von alleine ab, aber es kommt vor dass sie die Brust verweigern. Für einen solchen Stillstreik kann es viele Ursachen geben. Bekommt Mathias Zähne? Hat er eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass er beim Trinken behindert wird? Hat er Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut? Bist Du aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Hast Du zum Beispiel gestillt während die Ärztin ihn untersucht hat und er ist dabei erschrocken? Vielleicht war auch die Hochzeit wirklich etwas viel für ihn? Du kannst versuchen deinen Sohn anzulegen, wenn er schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn er wach ist, dränge ihn aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Du möchtest, dass er wieder an deiner Brust trinkt, solltest Du dich darauf einstellen, dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich deinem Georg zu widmen. Wenn Du ihn viel im Arm hast, zärtlich streichelst und er dich in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt er sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei dir zu trinken. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut). Den Schnuller solltest Du tatsächlich erst einmal ganz verbannen, das gesamte Saugbedürfnis sollte an der Brust gestillt werden. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu „bündeln". Dazu wickelst du deinen Sohn gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann er den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du deinen Sohn auf diese Weise eingepackt hast, sieht er wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Wichtig ist auch, dass Du weißt, dein Baby lehnt nicht DICH ab, sondern es kommt mit der Situation nicht zurecht. Da dein Baby sich nicht wohl fühlst, bist auch Du unruhig und diese Unruhe überträgt sich wieder auf dein Kind. Du musst einen Weg finden aus diesem Teufelskreis herauszukommen, dann wird es euch beiden wieder besser gehen. Ich würde mich freuen, wenn Du mir die Tage noch einmal schreibst, ob dir meine Tipps geholfen haben! LLLiebe Grüße Biggi


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