Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

HILFE!!!! Hoher einseitiger Milchspendereflex

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: HILFE!!!! Hoher einseitiger Milchspendereflex

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Hallo, bin doch zur Zeit etwas am Verzweifeln. Mein Sohn ist jetzt 2,5 Monate alt und gedeiht prächtig. Schon immer war die linke Brust "spendefreudiger", so daß er an der Brust eher Luft geschluckt hat. Nun hat sich dies über die Feiertage so gesteigert, daß wir schon in einem kleinen Teufelskreis sind: Links schluckt er so schnell soviel Luft, daß er nur noch schreit. Rechts trinkt er ganz gut. Links docke ich ihn mehrmals für wenige Minuten an, was das Problem etwas verstärkt hat. Habe jetzt versucht, vor der Mahlzeit ordentlich Milch auszustreichen und ihm die linke Brust zu erst zu geben. Gestern abend lief das auch gut, auch in der Nacht hat er gut getrunken. Heute vormittag und mittag wieder das gleiche Spiel. Ratschläge und Lösungen? Liebe Grüße und vielen Dank Claudia


Biggi Welter

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? Liebe Claudia, es ist nicht ungewöhnlich, dass der Milchspendereflex nicht an beiden Seiten gleich ist, wenn auch so extreme Unterschiede seltener sind. Einem sehr starken Milchspendereflex kann entgegengewirkt werden. Nehmen Sie das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und stillen Sie erst nach ein bis zwei Minuten weiter, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das `Berg-auf-StillenA. Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: - erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen.- stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) - lassen Sie das Baby oft aufstoßen. - vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Probieren Sie das mal. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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