Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Grüner Stuhl, häufiges Trinken

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Grüner Stuhl, häufiges Trinken

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Hallo Kristina, mein Sohn ist 5 Monate alt (knapp 24 Wochen). Seit 10 Tagen trinkt er plötzlich alle 2 Stunden (voll gestillt), auch nachts... Vorher kam er in 24 Stunden so 5 - 7 mal und hat nachts von 19 Uhr bis 2 Uhr durchgeschlafen. Seitdem er so häufig trinkt (manchmal nur 5 min pro Seite, er nimmt immer beide Seiten), hat er richtig grasgrünen Stuhl, allerdings nur ein- oder zweimal am Tag. Das ist doch kein Durchfall, oder? Dann hätte er doch sicher häufiger Stuhlgang... Er ist auch sonst fit, vielleicht ein bißchen mehr müde (aber das kommt doch auch eher von den unterbrochenen Nächten, oder?). Und daß er plötzlich so häufig trinkt, heißt das, er wird nicht mehr satt? Manchmal meckert er nach dem Trinken, will dann aber nicht mehr an die Brust und ist zufrieden mit dem Schnuller (dann ist er sofort ruhig). Ich habe schon versucht, ihm nach jedem Stillen eine Flasche Milch zu geben, aber davon hat er bloß 10-30 ml getrunken und ist trotzdem nach 2 Stunden wieder gekommen... Also habe ich es wieder gelassen. Oder kann der Stuhl noch von den Flaschen so grün sein? Die letzte hatte er allerdings schon vor einer Woche... Kannst Du mir helfen? Viele Grüße, Mariposa


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Liebe Mariposa, Der Stuhlgang eines voll gestillten Kindes kann in der Farbe von gelb über gelblich grün bist hin zu bräunlich variieren und auch die Konsistenz kann unterschiedlich sein, meist eher flüssig als fest. Sehr oft sieht Muttermilchstuhl aus wie gelber Hüttenkäse. Gelegentliche Schleimbeimengungen können vorkommen und von der Häufigkeit ist alles normal von neun Mal pro Tag bis hin zu alle neun Tage (oder noch länger) einmal. An der Luft verfärbt sich Muttermilchstuhl sehr leicht grün. Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist von Baby zu Baby verschieden und kann auch beim selben Baby von Woche zu Woche wieder wechseln. Manchmal macht es sehr häufig in die Windeln, wobei jedes Mal nur ein Fleck in der Windel erscheint. Anfangs kann es sein, dass ein Baby bei jedem Stillen in die Windeln macht. Bei einem vollgestillten Baby ist das jedenfalls kein Durchfall. Durchfall bei einem voll gestillten Kind erkennt man e an den folgenden Anzeichen: mindestens zwölf Stuhlentleerungen innerhalb von 24 Stunden, die deutlich unangenehm riechen und manchmal auch mit Blutspuren durchsetzt sind. Die Stühle sind dann meist sehr wässrig und substanzlos und das Allgemeinbefinden des Kindes ist deutlich beeinträchtigt. Ob Dein Baby genug Muttermilch bekommt und ausreichend gedeiht, siehst Du an folgenden Anzeichen. o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Es ist auch ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Ich denke also, dass Du Dir wirklich keine Sorgen machen musst! Liebe Grüße, Kristina


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