Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Gewichtsabnahme Säugling 12 Tage alt

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Gewichtsabnahme Säugling 12 Tage alt

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe einen Sohn (drittes Kind), er ist 12 Tage alt, hatte ein Geburtsgewicht von 4300g. Am 5. Tag haben wir die Klinik mit einem Gewicht von 3960g verlassen. Letzten Sonntag hat die Hebamme ihn gewogen. Immer noch 3900g, sie sagte, das sei ok. Bis heute ist er aber mit dem Gewicht auf 3800g runter! Am Anfang hat er nur alle 4Stunden getrunken. Vorgestern hat die Hebi mir dann gesagt, ich solle ihn alle zwei stunden wecken um ihn zu stillen. Habe ich auch gemacht, trotzdem hat er von 3860g auf 3800g abgenommen. Jetzt soll ich nach jedem Stillen 20 bis 30ml Pre HA Nahrung mit der Spritze in den Mund füttern, während er an meinem Finger nuckelt. Das funktioniert sehr gut (klar, dass er es toll findet, wenn ihm die gebratenen Tauben in den Mund fliegen ;o)) Morgen will sie ihn dann nochmal wiegen kommen.... Ich mache mir jetzt ziemlich große Sorgen. Ich habe die beiden Großen gestillt und es hat nie Probleme gegeben... Deshalb habe ich mir gedacht, ich frage Sie als 'Stillberaterin nochmal um Ihre Meinung: - Wie gefährlich ist das denn, was mein Sohn da gerade anstellt (er macht übrigens einen fiten und fidelen Eindruck, trinkt "richtig" an der Brust, aber dämmert dabei immer weg) - was kann ich dagegen tun, dass er mir beim Stillen immer wegdämmert (da hilft manchmal auch kein Kitzeln und so...) - Haben Sie noch eine Idee, was ich noch tun kann??? Ich habe solche Angst, dass er was Schlimmes hat... Können Sie mir raten? Vielen Dank, und entschuldigen Sie, wenn es ein Bisschen drunter und drüber ging, ich bin ganz durcheinander... Mtina


Biggi Welter

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Liebe mtina, ich kann Ihre Sorge gut verstehen. Ihre Schilderung lässt leider einige rote Lampen bei mir aufleuchten und es wäre fahrlässig, wenn ich auf die Distanz und nur über den Bildschirm jetzt irgendwelche Empfehlungen aussprechen würde, bei einem Baby, das in diesem Alter nicht zunimmt. Ihr Kind braucht jetzt dringend Nahrung. Es ist jetzt auch nicht mehr das Wichtigste, dass es diese Nahrung unmittelbar aus der Brust bekommt, sondern es ist wichtig, dass es überhaupt Nahrung bekommt. Ist denn die Anlegetechnik überprüft worden? Hören Sie Ihr Baby schlucken? Sie können es mal mit Super-Wechselstillen probieren, das hat sich in ähnlichen Situationen als hilfreich erwiesen. »Super-Wechselstillen« soll das Baby zu einem aktiveren Saugen an der Brust anregen. Die Mutter lässt das Baby so lange an der Brust, wie es nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung schluckt. Sobald es seltener schluckt oder beginnt einzuschlafen, wird es von der Brust abgenommen. Die Mutter beugt es einige Male sanft von der Hüfte aus nach vorne, um es aufzuwecken; dann wird es an die andere Brust angelegt und wieder so lange gestillt, wie es regelmäßig schluckt. Erfolgt das Schlucken wieder seltener, lässt die Mutter das Baby aufstoßen oder beugt es in den Hüften, um es aufzuwecken, und legt es wieder an der ersten Brust an. Dieses »Wecken und Wechseln« wird 20 bis 30 Minuten lang durchgeführt, tagsüber mindestens alle zwei Stunden und nachts alle vier Stunden. Bei manchen Babys muss die Mutter möglicherweise schon nach jeweils 30 bis 60 Sekunden wechseln, zumindest in der Anfangsphase. Innerhalb von ein bis zwei Tagen wird die Mutter feststellen, dass Urin und Stuhlgangmenge ihres Kindes zunehmen und dass es regelmäßiger schluckt. Unter Umständen bemerkt die Mutter auch, dass ihre Milch ausläuft und sich ihre Brüste voller anfühlen. Dies sind Anzeichen für eine erhöhte Milchproduktion. Hier noch ein paar Tipps, die sich beim Wecken eines schläfrigen Babys bewährt haben: Aufwecktechniken • Versuchen Sie das Baby aufzuwecken, wenn es sich in einem leichten Schlafstadium befindet. Achten Sie auf rasche Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, Bewegungen von Armen und Beinen, Saugbewegungen der Lippen und Veränderungen im Gesichtsausdruck ihres Babys. • Dämpfen Sie das Licht. Grelles Licht veranlasst das Baby, seine Augen zu schließen. • Lockern Sie die Bettdecke oder nehmen Sie die Decke weg. • Bei warmen Raumtemperaturen ziehen Sie das Baby aus bis auf die Windel. Bei Temperaturen über 27° C nimmt die Saugaktivität ab. • Sprechen Sie mit dem Baby und versuchen Sie, Blickkontakt herzustellen. • Halten Sie das Baby aufrecht. • Bewegen Sie das Baby sanft auf und ab, während Sie es auf ihrem Schoß halten. Dabei heben Sie seinen Kopf, seine Schultern und seinen Körper an und beugen es in der Hüfte. Versuchen Sie niemals, das Baby in der Taille zu beugen, dadurch können innere Verletzungen hervorgerufen werden. Steigerung der Stimulation • Reiben oder klopfen Sie den Rücken des Babys oder lassen Sie Ihre Finger an seiner Wirbelsäule entlang spazieren. • Wechseln Sie die Windeln. • Massieren Sie sanft Hände und Füße des Babys. • Verstärken Sie den Hautkontakt mit Ihrem Baby. Massieren Sie das Baby oder baden Sie es. • Bewegen Sie die Arme und Beine des Babys wie bei „backe, backe Kuchen." • Reiben Sie die Stirn und die Wangen des Babys mit einem kühlen, feuchten Waschlappen ab. • Lassen Sie Ihre Fingerspitzen um die Lippen des Babys kreisen. • Tropfen Sie etwas ausgestrichene oder abgepumpte Muttermilch auf die Lippen des Babys. Das Interesse des Babys aufrecht erhalten • Die Hand, die die Brust abstützt, muss das Gewicht der Brust vom Kinn des Babys nehmen. • Wechseln Sie die Seite, sobald das Baby das Interesse am Saugen verliert. • Wenn Sie die Brustseite wechseln, lassen Sie das Baby dazwischen aufstoßen oder wickeln Sie es, um sein Interesse wach zu halten. • Versuchen Sie das Baby in der Unter dem Arm Haltung statt der Wiegenhaltung zu stillen. • Massieren Sie den Oberkopf des Babys beim Stillen in kreisenden Bewegungen. Sie werden nicht alle diese Tipps verwirklichen können. Suchen Sie sich die heraus, die Ihnen passend erscheinen. Am besten wenden Sie sich auch einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Ich habe noch etwas vergessen: Ich wickel ihn relativ häufig (damit er vor dem Stillen wach wird). Die Windel ist jedes mal mit Stuhl und Urin "eingesegnet"... Meine Hebamme kann sich nicht erklären, warum er nicht zunimmt und meint, wir müssten ihn ein bisschen "aufpäppeln", ich bräuche mir bis morgen erstmal keine Sorgen zu machen, nach dem Wiegen würden wir dann weitersehen... Also, man sollte doch meinen, wenn Stuhlgang und Urin da sind, trinkt er auch genug????? Anders kann man doch nicht sehen, wieviel er zu sich nimmt.... Ich bin verunsichert und voller Angst, dass es was schlimmes sein könnte. Haben Sie eine Idee??? Danke Mtina


Mitglied inaktiv

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Entschuldigung: ich nochmal: ich habe gerade noch ein bisschen im Forum geschmökert und unter anderem gelesen "wird mein Kind richtig satt"... also: mein Sohn gedeiht und ist gesund und munter (wenn er wach ist, er guckt sich dann auch schon ganz süß in der Gegend um) und er hat die 6 bis 8 Windeln nass... ABER ER NIMNT NICHT ZU SONDER AB!!! Was kann das nur sein....


Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Welter, also bei mir ist es schon so, dass ich den kleinen schlucken höre und die Hebamme hat ja auch das Stillen überprüft und meinte, er würde eigentlich gut (also "technisch richtig"). Heute Abend hatte ich - meiner Meinung nach - einen kleinen Erfolg zu verzeichnen: Ich habe den Kleinen zum Stillen bis auf die Windel ausgezogen und habe während des Stillens (wahrscheinlich instinktiv richtig?) seine Wirbelsäule gekrault. Er hat dann fast eine Stunde getrunken, ohne einzuschlafen oder größere Pausen zu machen. Danach hat er noch 30ml Pre HA Nahrung bekommen... Ich hoffe, dass die anderen Mahlzeiten (alle zwei Stunden, auch in der NAcht) genauso gut werden.... Mtina


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