Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, Du hast mir schon einmal sehr weiterhelfen können und ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir wieder einmal ein paar Fragen beantworten könntest Ich befinde mich momentan im Zwiespalt: Jetzt komplett abstillen oder nicht? Außerdem habe ich ein paar weitere Fragen …. 1) Mein Sohn ist mittlerweile 6 ½ Monate alt. Vor ca. 5 Wochen haben wir mit der Beikost (erst Mittagsbrei, seit ein paar Tagen auch Abendbrei) begonnen. Er schafft mittlerweile mittags fast ein Gläschen, der Abendbrei ist noch nichts so sein Ding. Das Trinken zu/nach den Malzeiten klappt noch nicht so prima. Ich habe bereist diverse Behältnisse und Getränke durchprobiert … (eine Flasche hat er ansonsten bisher auch nie bekommen, weil er es nie wollte!). Im April beginne ich wieder zu arbeiten (Teilzeit), d. h. bis zu diesem Zeitpunkt sollte es mit den Tagesmalzeiten und auch dem einen oder anderen Fläschchen tagsüber funktionieren. Ich bin mir unsicher, ob wir dies vom Timing her hinbekommen, und daher bin ich am überlegen, ob es nicht Sinn macht auch komplett auf Flasche umzustellen …Wie stillt man denn überhaupt auf Flasche um? Ist das nicht eine sehr große Belastung wenn das neben der Einführung der Breimalzeiten erfolgt? Andererseits würde ich ihn gerne weiterstillen. Selbst während der Zeit in der ich wieder arbeite, wäre dies ja morgens, abends und nachts möglich. Eigentlich habe ich auch das Gefühl, dass dies das Beste für ihn wäre. Dies würde jedoch bedeuten, dass er parallel zum Stillen das Trinken aus der Flasche lernen müsste und bis Anfang April alle Tagesmalzeiten ersetzt sind. 2) Bislang wurde er gestillt wann immer er Hunger hatte. Das war mitunter alle 2 Stunden. Damit das Ersetzen der Malzeiten bzw. der Tagesablauf bei der Tagesmutter etwas einfacher wird, versuche ich ihm jetzt etwas Rhythmus beizubringen. D.h. ich stille ihn morgens gegen 6 Uhr, gegen 9.30 h, mittags gegen 12 h kommt der Brei, gegen 15 h wird er noch mal gestillt, gegen 17.30 h gibt’s noch mal Brei, gegen 20 h bevor er schlafen geht stille ich ihn und nachts entsprechend seinem Bedarfe. Was hältst Du von diesem ‚Zeitplan’? Der Kleine ist leider nicht sehr begeistert davon… Manchmal hat er keinen Hunger und lässt eine Malzeit aus oder trinkt nur ein paar Schlückchen, ist dafür zwischen den Malzeiten dann nörgelig … Wenn er eine Malzeit ausgelassen hat und besonders jammert, geben ich leider ab und zu nach. Ich will ja nicht, dass er Hunger leidet oder zu wenig Nahrung oder Flüssigkeit bekommt. Kann ich irgendetwas machen um ihm diese Umgewöhnung zu erleichtern??? Vielen Dank! Deine Bibi
Liebe Bibi, es ist überhaupt nicht schlecht, wenn dein Kleiner nach dem Brei noch gestillt wird. Er ist gerade erst 6.5 Monate alt und damit noch am Beginn der "Beikostkarriere" und in dieser Zeit sollte der Begriff "BEI Kost" wörtlich verstanden werden. Beikost ist etwas, was die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Es ist deshalb normal und richtig in Verbindung mit der Beikost zu stillen, nicht zuletzt deshalb, weil auf diese Weise bestimmte Bestandteile der Beikost vom Kind besser verwertet werden können. So lange ein Baby zusätzlich zur Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt Muttermilch zur Flüssigkeitsaufnahme. Wird nicht mehr nach Bedarf gestillt, braucht das Kind zusätzliche Flüssigkeit, am besten Wasser. Am einfachsten ist es, dem Kind parallel zur Beikosteinführung auch den Becher mit Wasser anzubieten, es wird dann allmählich lernen, wozu der Becher da ist und auch wie es darauf trinkt. Mit zunehmendem Alter wird es auch mehr trinken. Dein Kind braucht nicht lernen, aus der Flasche zu trinken und es kann auch von der Betreuungsperson weiterhin nach Bedarf abgepumpte Muttermilch oder Ersatzmilch mit einem Becher bekommen. Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Du kannst auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babyflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Du weißt also, ob Du 30 oder 40 g hineingetan hast. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Du kippst den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Weitere gezielte Hilfe kann dir eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Liebe Grüße, Biggi
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