Mitglied inaktiv
Hallo, weiß momentan nicht was ich machen soll. ich hatte ein Frühchen. Sie kam in der 28SSW und ist inzwischen 13 Wochen alt. Hab während des KH-Aufenthalts fleissig abgepumpt. Die Milch wurde ihr dann über die Magensonde eingeflösst. Seit ich zuhause bin (4 1/2 Wochen) geb ich ihr hauptsächlich Flasche weil sie sonst den ganzen Tag nur trinken würde. Pump ab und dann kriegt sie das soweit es reicht, ansonsten geb ich ihr Frühgeborenen-Nahrung. Würde eigentlich ´liebend gern voll stillen aber kann mir nicht vorstellen daß ich noch gerade stehen könnte wenn ich dauernd (auch nachts) stillen würde. Da könnt ich nichts anderes mehr tun. Hab jetzt Angst dass die Milch weniger wird und wenn ich dauernd Flasche geb, dass sie gar nicht mehr an die Brust geht. Bin momentan ziemlich hin- und hergerissen ob ich nicht einfach aufgeben soll, auf der anderen Seite hab ich die letzten 13 Wochen alles dafür getan, stillen zu können. Wird es besser werden wenn sie mal älter wird? Sie wiegt jetzt 2920 (Geburtsgewicht 950g). Oder soll ich mich einfach 2 Wochen einschliessen und nur stillen stillen stillen? Aber wegen dem wird es wahrscheinlích auch nicht schneller gehen. Was meinen sie? Viele liebe Grüsse Gabi
Liebe Gabi, die Entscheidung liegt bei Ihnen und niemand kann ihnen definitiv sagen, was für Sie absolut richtig ist. Es stimmt, dass Sie Ihr Kind rund um die Uhr stillen sollten, damit sich die Milchmenge steigert und Ihr Baby sich nicht immer mehr zur Flasche hin abstillt. Ob Sie das möchten und können, kann ich nicht beurteilen, aber gerade für ein Frühchen ist die Muttermilch enorm wichtig. Am besten wenden Sie sich jetzt an eine Kollegin vor Ort und besprechen mit ihr in aller Ruhe, wie Sie vorgehen können, um Ihr Baby jetzt ganz an die Brust zu führen und Ihre Milchproduktion optimal anzuregen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Gabi, mein Frühchen kam bei 29+4, und ich habe 11 Wochen abgepumpt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Faxen dicke, weil ich nichts anderes mehr tat als Stillversuch, Fläschchen geben, Abpumpen, alles wieder sterilisieren, und das Ganze wieder von vorne... Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich gemeinsam mit der Hebamme entschieden, dass ich drei Tage und Nächte lang nur die Brust anbiete, in der Hoffnung, dass es endlich klappt mit dem Stillen. Und tatsächlich - es hat geklappt! Diese drei Tage und Nächte waren echt hart, aber wir haben es gemeinsam geschafft und hatten danach eine sehr schöne Stillbeziehung! Wenn es Dir wichtig ist (und das hast Du ja schon bewiesen durch die wochenlange Abpumperei), dann versuche es! Und sollte es nicht klappen, dann sei nicht allzu traurig (das hatte ich mir damals zumindest vorgenommen). Ich wünsche Dir viel Glück und gute Beratung! Katrin
Mitglied inaktiv
Wohne in PLZ 78532. Wäre Ihnen dankbar, wenn sie mir die Adresse geben würden. Liebe Grüsse Gabi
Mitglied inaktiv
Liebe Kathrin, Danke für die aufbauenden Worte. Hab im Moment irgendwie gar nicht die Kraft um 4 Tage lang durchzustillen. Oder wahrscheinlich habe ich Angst, daß es trotzdem nicht klappt. Muß mir das nochmal überlegen. Danke trotzdem :-) LG Gabi
Mitglied inaktiv
Liebe Kathrin, Danke für die aufbauenden Worte. Hab im Moment irgendwie gar nicht die Kraft um 4 Tage lang durchzustillen. Oder wahrscheinlich habe ich Angst, daß es trotzdem nicht klappt. Muß mir das nochmal überlegen. Danke trotzdem :-) LG Gabi
Liebe Gabi, Frau KESSLER Gudrun, Tel.: 07732 942112 kann sagen, wer die nächste Beraterin ist. LLLiebe Grüße, Biggi
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