Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

erneute schwangerschaft während der stillzeit

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: erneute schwangerschaft während der stillzeit

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liebe biggi, unsere tochter ist jetzt 9 1/2 monate alt und wird noch oft, d.h. fast voll gestillt, mindestens alle 4 stunden und auch nachts. sie bekommt ca. 2mal täglich zusätzlich selbstgekochten brei (karotte / apfel-reis) und ißt sonst zwischendurch ein bischen banane, brezel, zuccini... ich habe seit der entbindung meine tage noch nicht wieder bekommen, was zwar sehr angenehm ist; mein mann und ich wollen aber gerne möglichst bald noch ein kind ... und ich möchte aber gerne weiterstillen, bis sie 2 jahre ist. wie lässt sich das mit dem erneuten kinderwunsch vereinbaren? gibt es natürliche methoden, um den eisprung hervorzurufen ohne mit dem stillen aufhören zu müssen? dürfte ich meine tochter überhaupt weiterstillen, wenn ich wieder schwanger werden würde, oder wäre das schädlich für das ungeborene? ich warte gespannt auf deine antwort und bedanke mich im voraus. liebe grüße mikky


Biggi Welter

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Liebe Mikky, Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben "kann" und nicht "muss". Mittel, die zum Auslösen des Eisprungs eingesetzt werden, haben alle auch Nebenwirkungen (u.a. den Rückgang der Milchmenge) und sind daher in der Stillzeit nicht anzuraten. Es gibt da übrigens eine interessante Theorie auch über die Reife des Kindes in Bezug auf Geschwister: so lange ein Kind noch so häufig an der Brust der Mutter trinkt, dass dadurch die Fruchtbarkeit der Mutter eingeschränkt wird, so lange ist es auch noch nicht reif genug, die Mutter mit einem weiteren Geschwisterkind zu teilen. Manche Menschen halten dies vielleicht weit hergeholt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahres dran ist. Die Entscheidung, ob Du zugunsten einer erneuten Schwangerschaft bzw. um die Wahrscheinlichkeit einer neuen Schwangerschaft eventuell zu erhöhen, abstillen oder einfach der Natur ihren Lauf lassen und abwarten willst, kannst nur Du alleine treffen. Es gibt in jedem Fall unzählige Mütter, die in der Stillzeit schwanger wurden, weiter gestillt haben und anschließend (ohne Schaden für Mutter, neues Baby und älteres Stillkind) auch noch nach der Geburt tandemgestillt haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Guten Abend, liebe Biggi! Ich möchte mal meine Gedanken dazu sagen. Man ist erst für ein zweites Kind reif wenn das erste sich von der Mama also lösen kann. Hm wenn ich darüber nachdenke ist es wieder genau das was mir einen Stich im Herzen versetzt. Ich habe Zwillinge. Leider konnte ich sie nicht stillen da ich nach dem Kaiserschnitt eine Embolie bekam und selbst beatmet werden musste, im Koma lag usw. ich war selber 2 Monate auf der Intensivstation und dadurch ging es nachher nicht mehr. Ich weiss hört sich vielleicht blöd an wenn ich sage es tut weh. Aber es ist so. Meine Kinder mussten sich auch MICH von anfang an teilen. Haben Mehrlinge also hier wirklich Nachteile? Genau das war immer meine Befürchtung als ich gehört habe das ich zwei auf einmal bekomme: Werde ich den Kindern gerecht? Aber genau wenn ich so etwas lese wird mir klar das es einzelne Kinder einfach besser haben was die Aufmerksamkeit der Mutter betrifft. Sorry wenn sich das jetzt doof anhört. Etwas konfus geschrieben. Tut mir leid. Ich hoffe es kann mich jemand verstehen was ich meine. Meine Kinder sind jetzt 2 Jahre alt und ich bin auch immer noch nicht darüber hinweg die ersten Lebenswochen der beiden verpasst zu haben und vorallem bin ich sehr traurig das ich sie nicht stillen konnte. Vielleicht reagiere ich deshalb so. Also kurzgesagt: wenn es so ist das man ein zweites kind erst bekommen sollte wenn das erste Kind reif dafür ist dann sollte man Mehrlinge verbieten?! *ironie*


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Halli hallo, ich glaube, so schwarz-weiss solltest du es nicht sehen. Schliesslich kommen Zwillinge und bitte sogar Drillinge auch "natuerlich" vor und nicht nur bei kuenstlicher Befruchtung! :o) Ausserdem, was ist dann mit den armen Zweitgeborenen, die muessen sich immer die Liebe teilen, die kennen nix anderes ;o) Aber mal Scherz beiseite: ich habe eine nigerianische Freundin (kennengelernt in den USA) und wir waren bei einem Amateurchor dabei, den sie geleitet hat. Wir haben alle Lieder eingebracht, und sie auch einige, darunter ein wunderschoenes Lied mit Titel "Mofe Beji, Oluja" - das ist ein Gebet einer Frau an ihre Goettin mit der flehentlichen Bitte um Zwillinge. Fuehl dich also gesegnet, dass du zwei gesunden Zwillingen das Leben schenken durftest! Ich kann deinen Kummer wegen der ersten Zeit auch nur zu gut verstehen. Du durftest nicht dabei sein, als dich deine kleinen Zwerge "am meisten" brauchten. Ich konnte meinem Baby auch nicht helfen: er war auf der Intensivstation, ich hatte also die umgekehrte Erfahrung. Und ich haette ALLES gegeben, wenn ich meinem kleinen Sohn das ersparen haette koennen. Manchmal verfolgt mich das heute noch. Und dann denke ich mir, wie dankbar ich sein muss, dass er ueberlebt hat, dass er lebt und dass es ihm so gut geht. Herzliche Gruesse, Birgit


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Hallo Birgit, habe die Beiträge hier gelesen und auch davon, dass dein Sohn nach der GEburt auf der Intensivstation gelegen hat und du heute noch darunter leidest. Kannst du mir mal schreiben, warum. Mir geht es nämlich ähnlich. Auch mein Sohn war nach der Geburt auf der ITS und schwerst krank. Auch ich komme einfach nicht darüber hinweg. Viell. können wir uns mal austauschen. LG Jana


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Tut mir leid, weil ich das gestern so geschrieben hab. Das ist wohl genau mein "wunder Punkt". Habe wohl auch etwas überreagiert. Sorry und herzlichen Gruss.


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Demnach wäre meine Lütte mit 6 Wochen reif für ein Geschwisterchen gewesen. Von wem stammt denn die Theorie? Würde mich echt mal interessieren. Weil das ja auch bedeuten würde, dass Mädchen, die mit acht Jahren ihre Periode bekommen, reif für ein Kind sind.


Biggi Welter

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Liebe Zwillingsmami, Mehrlinge, traumatische Geburten, Frühgeborene, nach der Geburt schwer kranke Kinder oder Mütter, das sind alles Situationen, die mit Sicherheit nicht dem "Normalen" oder gar einem "Ideal" entsprechen. Es sind besondere Situationen, die zu meistern oft sehr viel Kraft verlangen kann und die Trauer und Enttäuschung, manchmal auch Unzulänglichkeitsgefühle und sogar Schuldgefühle, mit sich bringen können. Die Trauer und auch die Enttäuschung solltest du auch zulassen, aber dich nicht davon beherrschen lassen. Schuldgefühle sind jedoch fehl am Platz. Das Leben hat dich und deine Kinder einfach vor vollendete Tatsachen gestellt und dann blieb euch nichts anderes übrig, als das Beste daraus zu machen und das war und ist das Wichtige: Das Beste aus der Situation machen und sich nicht mit der berühmten Frage "was wäre, wenn…?" zu zerfleischen. Niemand sagt, dass es die Eltern erst dann reif für ein weiteres Kind sind, wenn sich das Geschwisterkind von der Mutter lösen kann oder dass Zwillinge von vorneherein "schlechter dran sind". Über die Familienplanung entscheidet nach wie vor jedes Paar selbst. Dennoch hat diese Theorie, dass die durch das Stillen oftmals länger andauernde natürliche Unfruchtbarkeit auch durch das Kind mitgesteuert wird (wie es unter anderem von Kippley formuliert wurde) einiges für sich. Wie jede Theorie ist dieser Gedanke jedoch gewiss nicht als Dogma zu verstehen. LLLiebe Grüße Biggi


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