Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mein Problem ist vielschichtig: Mein Sohn ist jetzt 11 Monate alt und seit er fast 10 Monate alt war, hatte ich meine erste Blutung.... danach erst wieder nach 38 Tagen! Ich stille derzeit noch nachts und nachmittags und möchte gern wissen, ob ich das Stillen beibehalten sollte, wenn mein Sohn (mit 1 Jahr) in die Kita geht, um ihm den Start zu erleichtern. Oder ist es eher sinnvoll, ihn vorher abzustillen? Zusätzlich möchte ich gern Mitte/Ende des Jahres wieder schwanger sein und möchte wissen, ob ich vor einer erneuten Schwangerschaft abgestillt haben sollte bzw. diese Zyklus"probleme" abhängig vom "noch Stillen" sind? Ich bedanke mich jetzt schon für eine ausführliche und hoffentlich hilfreiche Antwort! liebe Grüße, mantine
Liebe Mantine, Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hoch geschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen. Gerade wenn dein Kind jetzt einen neuen Lebensabschnitt vor sich hat, ist das Stillen sicherlich sehr sehr wichtig für dein Kind. Ich kann keine Statistik zur Fruchtbarkeitswahrscheinlichkeit für deine Situation bieten. Niemand kann vorhersagen, wie schnell Du nun ob mit oder ohne Abstillen wieder schwanger werden kannst. Sogar ohne Periodenblutung kann es zu einem Eisprung kommen und es gibt viele Frauen, die in der Stillzeit gleich beim ersten Eisprung, dem keine Blutung vorangegangen war, wieder schwanger geworden sind. Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben "kann" und nicht "muss". Es gibt da übrigens eine interessante Theorie auch über die Reife des Kindes in Bezug auf Geschwister: so lange ein Kind noch so häufig an der Brust der Mutter trinkt, dass dadurch die Fruchtbarkeit der Mutter eingeschränkt wird, so lange ist es auch noch nicht reif genug, die Mutter mit einem weiteren Geschwisterkind zu teilen. Manche Menschen halten dies vielleicht weit hergeholt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass da viel Wahres dran ist. Die Entscheidung, ob Du zugunsten einer erneuten Schwangerschaft bzw. um die Wahrscheinlichkeit einer neuen Schwangerschaft eventuell zu erhöhen, abstillen oder einfach der Natur ihren Lauf lassen und abwarten willst, kannst nur Du alleine treffen. Es gibt in jedem Fallunzählige Mütter, die in der Stillzeit schwanger wurden, weiter gestillt haben und anschließend (ohne Schaden für Mutter, neues Baby und älteres Stillkind) auch noch nach der Geburt tandemgestillt haben. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, danke für die schnelle Antwort! Diese Theorie hört sich logisch und realistisch an.... der Grund für den Wunsch einer "schnellen" Schwangerschaft ist, dass mein Partner schon 46 Jahre alt ist und ich nicht so gern möchte, dass ein eventuelles zweites Kind einen "noch älteren" Vater bekommt! Daher denke ich über eine baldige Schwangerschaft nach und mache mir überhaupt diese Gedanken bezüglich Abstillen, um eine größere Schwangerschaftswahrscheinlichkeit zu erhalten. Zudem sagte mir meine Frauenärztin, dass ich vor einer erneuten Schwangerschaft mindestens 2 Monate abgestillt haben sollte, um dem weiteren Kind keine wichtigen Nährstoffe (durch das Stillen)zu entziehen. Ich habe hier gelesen, dass es tatsächlich Schwangerschaften während weiterer Stilltätigkeit gibt: hat das wirklich keinen "negativen" Einfluss?
Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe meine Tochter bis kurz vor ihrem ersten Geburtstag gestillt. Anderthalb Monate später kam ihr Bruder zur Welt - und brachte mehr als ein Kilogramm Geburtsgewicht mehr als seine Schwester auf die Waage! (Und sie war normalgewichtig.) Ich denke mal, dass, wenn überhaupt, eher der Mutter Nährstoffe fehlen. (Wobei ich mich, abgesehen vom normalen Stress mit zwei Kleinkindern, sehr wohl fühle.) Mein Frauenarzt sagte mir damals, dass es kein Problem sei, wenn ich weiterstille. Und ich stille noch - also wenn man mal von den sechs Wochen Unterbrechung vor Juniors Geburt absieht, jetzt mehr als 2 Jahre. :) Viele liebe Grüße Petra
Liebe Mantine, nein, das Stillen hat keinen negativen Einfluss auf die Nährstoffversorgung. Eine erneute Schwangerschaft ist kein Abstillgrund. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und sogar nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab, unter anderem deshalb, weil sich der Geschmack der Milch verändert. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Die Mutter sollte jedoch auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. In der Regel kann eine gut ernährte Mutter, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Ist das Stillkind noch jünger als ein Jahr, sollte auf seine Entwicklung und seinen Gewichtsverlauf geachtet werden. Die Mutter sollte darauf achten, dass Sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Manche Frauen brauchen deutlich mehr zusätzliche Kalorien, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Deshalb sollte die Gewichtskurve des gestillten Kindes im Auge behalten werden. Einige Frauen haben Probleme mit sehr empfindlichen oder sogar wunden Brustwarzen, die auf die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zurückzuführen sind. Wie lange diese Empfindlichkeit und das Wundsein anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Leider helfen, die meisten Empfehlungen für wunde Brustwarzen in dieser Situation nicht. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen. Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993). Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören: o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; o vorangegangene Frühgeburten; o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei. Wenn Du nicht abstillen willst, spricht bei einem normal verlaufenden Schwangerschaftsablauf nichts dagegen, wenn Du weiterstillst. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, Deine Antwort beruhigt mich sehr und ich möchte auch gar nicht abstillen.... aber was genau ist unter "Frühgeburt" zu verstehen: mein Sohn kam 5 1/2 Wochen "als Frühchen" zur Welt, hatte aber 2830g, musste nicht beatmet werden und hatte auch sonst keine Probleme! Er bekam lediglich etwas Eisen und zeitweiße eine "unterstützdende Nährlösung", bei der ich mir nicht sicher bin, ob die überhaupt nötig war bzw. bei Normalgeburt und Kind zu Hause wäre in solch einem Falle auch keine Behandlung nötig. Wäre das ein Grund, um doch abzustillen? Und wenn ja, kann ich dann erst innerhalb der Schwangerschaft abstillen? Vielen Dank schon mal vorab!!! Mantine
Liebe Mantine, frag am besten einmal bei deinem Kinderarzt nach, ob er meint, dass dein Baby ein richtiges Frühchen war und ob er Probleme sieht. Ich denke nicht, dass Du dir Sorgen machen musst LLLiebe Grüße Biggi
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