Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

er kann einfach nachts nicht lang schlafen... (6 Monate alt)

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: er kann einfach nachts nicht lang schlafen... (6 Monate alt)

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Hallo Biggi! Luca ist nun schon 6 Monate. In den ersten 4 Monaten hatte er nachts immer eine 6 h Schlafphase. Nun kann mann schon von "Glück" sprechen wenn er 2 h am Stück schläft. Das ganze geht jetzt schon 2 Monate. Ich stille (außer Mittags da bekommt er einen Brei) voll. Wir dachten schon das er nicht satt wird und gaben ihm abends mal eine Brei. Außer das er ihn gegessen hatte, hatte sich nichts geändert. Leider!! Bei seinem großen Bruder (jetzt 2 1/4) war das in diesem Alter anders. Er war Flaschenbaby und kam nur 1x in der Nacht. Das soll nicht heißen das ich mich vom Stillen verabschieden möchte. Dafür genieße ich es einfach zu sehr. Sein strahlendes Gesicht zu sehen wenn er merkt das die Milchbar frei gemacht wird. Aber die Nächte sind einfach zu kurz!!!! Abstillen finde ich nicht gerade gute Lösung, denn mit Flasche oder Brei schläft er auch nicht besser. Was nun? Lg Susi


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? Liebe Susi, Kinder sind unterschiedlich und deshalb ist es immer heikel ein Kind mit dem anderen zu vergleichen und man lässt es besser ganz. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Hier noch ein paar Tipps, die dir vielleicht weiterhelfen, mehr Zeit für dich zu finden: • nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die dich hinlegst, spazierengehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem älteren Kind oder dem Baby zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder dich mit dem größerem Kind beschäftigen oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. • Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch deine beiden werden älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Ich hoffe, es war bei den Tipps etwas dabei, was dir hilft. LLLiebe Grüße Biggi


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