Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Eisenmangel??

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Eisenmangel??

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Hallo Fr.Welter, bei einem Bluttest der bei meinem Kleinen(knapp 10 Mo) gemacht wurde (zwecks Allergien) ist rausgekommen das er einen minimalen Eisenmangel hat. Er wird noch fast voll gestillt. Fast heißt, das ich ihm mittags(seit ca. 4 Wochen regelmäßig) Gemüse zu geben versuche -- an manchen Tagen ißt er mit Begeisterung an anderen will er nichts davon wissen. Meine Frage jetzt ist: Wie kann ich seinen Eisenwert verbessern. Fleisch ist klar -- ist damit auch Huhn und Pute gemeint oder nur Rind usw.?Macht es Sinn ihm gleich Fleisch zu geben, oder sollte er sich erst noch mehr an das Gemüse gewöhnen und mehr davon essen?In welchem Gemüse ist denn viel Eisen(Spinat ist klar!)? Kann ich den Eisengehalt in der MuMi steigern in dem ich selber event. Eisenpulver nehme(von Weleda -- hab ich nach der Entbindung von der Hebamme bekommen) oder Kräuterblut trinke?? Kann ich in sein Essen eine winzige Prise von dem Eisenpulver zufügen?? Fragen über Fragen. Danke für Ihre Antwort! Liebe Grüße Sita


Biggi Welter

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? Liebe Sita, zunächst einmal wäre abzuklären, warum der Eisenwert des Kindes niedrig ist. Vielleicht kämpft es gerade mit einem Effekt und der niedrige Eisenwert lässt sich darauf zurückführen. Nicht immer muss ein relativ niedriger Eisenwert behandlungsbedürftig sein und deshalb sollten Sie da unbedingt nochmals mit Ihrer Kinderärztin/arzt sprechen. Der Eisengehalt der Muttermilch lässt sich NICHT steigern. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen und da bei voll gestillten Babys kleine Darmblutungen sehr viel seltener sind als bei mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Kindern, verlieren Stillkinder auf diese Weise auch kein Blut. Die Eisenreserven, die ein Baby bei der Geburt hat und das leicht zu verwertende Eisen aus der Muttermilch reichen zusammen gewöhnlich aus, um den Hämoglobinwert auch noch ins zweite Lebenshalbjahr des Babys hinein innerhalb des normalen Bereiches (10,2 bis 15 gm/dl) zu halten (McMillan 1976; Siimes 1984; Duncan 1985). Eine Untersuchung an gestillten Babys, die weder Eisenpräparate noch mit Eisen angereicherte Getreideprodukte erhalten hatten, ergab, dass die Babys, die sieben Monate und länger ausschließlich gestillt wurden, im Alter von einem Jahr deutlich höhere Hämoglobinwerte aufwiesen, als diejenigen Babys, die mit weniger als sieben Monaten bereits feste Nahrung bekommen hatten (Pisacane 1995). Die Forscher fanden bei den Babys, die sieben Monate lang voll gestillt worden waren, keinen Fall von Anämie während des ersten Lebensjahres und folgerten daraus, dass ausschließliches Stillen während der ersten sieben Lebensmonate das Risiko einer Anämie senkt. Ehe Sie also jetzt auf eigene Faust mit Eisenpräparaten herumprobieren, sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt, ob überhaupt ein behandlungsbedürftiger Befund vorliegt und auch wie dann behandelt werden sollte. In jedem Fall können Sie die Ernährung Ihres Kindes so gestalten, dass die Beikost eisenreich ist. Das heißt aber nicht, dass Sie Ihrem Kind nun vermehrt Spinat geben sollen, denn es stimmt nicht, dass Spinat besonders eisenreich ist (und außerdem ist das Eisen im Spinat auch noch relativ schlecht für das Kind verwertbar). Gute Eisenlieferanten sind neben Fleisch (kann auch Pute oder Huhn sein), Hirse und grüne Gemüse. Es ist günstig im Zusammenhang mit der eisenhaltigen Nahrung auch Vitamin-C-haltige Nahrung zu geben, da das Vitamin C die Eisenaufnahme begünstigt. Ihr Kind muss keinesfalls erst eine „komplette Mahlzeit" essen, ehe Sie zu einem weiteren Zeitpunkt am Tag Beikost anbieten. Sie können durchaus mehrmals am Tag eine kleine Menge Beikost geben. Die Empfehlung lautet nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Viele Tipps und Erklärungen bietet auch das Infoblatt „Babys erste feste Nahrung" von LLL, das bei jeder LLL-Stillberaterin, bei LLL Deutschland oder auch über den Stillshop auf dieser Seite erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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