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Einschlafstillen

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Frage: Einschlafstillen

KikiCoffee

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Hallo zusammen, Mich beschäftigt etwas. Meine kleine Tochter ist 6einhalb Monate und wird zur beikost (*bisher Mittags und abends, sie isst soweit ganz gerne, nur noch nicht ganz so viel - was ich aber auch nicht schlimm sondern normal finde*) noch mehrfach Tags und nachts gestillt. So auch zum einschlafen. Tagsüber schläft sie nur im Kinderwagen oder in meinem Arm, auch das finde ich nicht schlimm, da sie unser erstes Baby ist und ich die Zeit habe und es eigentlich auch schön finde ihr soviel Nähe und Sicherheit zu geben. Dennoch merke ich durch die beikost dass sie von sich aus schon weniger nach der brust verlangt - sie entwickelt sich also weiter, nur halt in ihrem Tempo. Bei der U5 fing die Kinderärztin jetzt an dass ich meine Tochter selbstständiger machen müsste und sie es sonst nicht lernt alleine einzuschlafen wenn ich so weitermache. Mit 6 Monaten?!?! Was soll sie denn dann mit einem Jahr können? Auto fahren und Abitur machen??? Ich verstehe nicht wieso ich meiner Tochter nicht einfach zutrauen darf dass wir unseren Weg gemeinsam gehen und sie mit entscheiden darf wann wir es versuchen mit dem selbstständig einschlafen. Sie war ja sogar länger in meinem Bauch als sie auf der Welt ist und schon soll sie sich bitte abnabeln und möglichst viel alleine schaffen?? Ich habe mich einfach geärgert, auch weil sie mich so verunsichert hat. Zusätzlich meinte sie auch noch dass meine Tochter zu sehr auf mich fixiert wäre weil sie bei der gesamten Untersuchung ziemlich geweint hat und dass in dem Alter eigentlich nicht so oft der Fall wäre... Auf wen soll meine Tochter denn fixiert sein wenn nicht auf ihre Mama /Eltern? Ist das wirklich so, also hat sie recht mit ihren Aussagen? Kaum sind die Kinder geboren sollen sie bitte auch möglichst schnell und problemlos "funktionieren"... Für mich unverständlich... Für eine Rückmeldung wäre ich sehr dankbar


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Liebe KikiCoffee, auch für mich sind solche Aussagen völlig unverständlich. Seit vielen Jahren schreibe ich folgende Zeilen und sie sind genau so aktuell wie ganz am Anfang: „Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist.“ Lass Dich nicht verunsichern, Dein Baby darf an Dir hängen und es muss auch nicht mehr essen und auch noch nicht alleine schlafen! Schenke Deinem Baby die Geborgenheit, die es noch so braucht, diese Zeit jetzt wird Dein Baby sein ganzes Leben lang halten und der Grundstein für ein in sich ruhendes Wesen wird jetzt gelegt. Dein Baby fühlt sich sicher und geborgen an Deiner Brust und es lernt, dass es sicher ist bei Dir. Das hat nichts mit Verwöhnen oder Angewöhnen zu tun, Dein Baby wird mit jedem Tag reifer und wird lernen, alleine einschlafen zu können. Vielleicht möchtest Du ein Buch zum Thema lesen? Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Auch das Buch von William Sears, "Schlafen und Wachen", das es z.B. über La LecheLiga Deutschland zu kaufen gibt, kann hilfreich sein. Allein das Wissen kann eine Mutter schon beruhigen, und ihr den Stress nehmen, sie hätte ihrem Kind etwas Verkehrtes antrainiert. Herzlichen Gruß Biggi


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