Mitglied inaktiv
Meine Tochter (10 Monate alt) möchte seit einer Erkältung vor 3 Wochen ihren Schnuller nicht mehr. Stattdessen möchte sie zum Einschlafen an meiner Brust nuckeln. Bevor ich sie in ihr Bettchen lege (das mit halb offener Seite neben meinem steht), stille ich sie. Als sie den Schnuller noch genommen hat, ist sie dann in ihrem Bettchen friedlich eingeschlafen, es reichte ihr, wenn ich meine Hand auf ihren Bauch gelegt habe. Jetzt schreit sie wie am Spieß, wenn ich sie in ihr Bettchen lege, beruhigt sich aber sofort wieder, wenn ich sie nuckeln lasse. Kann ich das zulassen, so wie beim Abstillen "nicht anbieten, aber auch nicht verweigern"? Oder mache ich sie zu sehr von mir abhängig? Ich muss dazu sagen, dass sie bis vor 6 Wochen noch jegliche Beikost verweigert hat und auch jetzt noch nicht mehr als 50g Mittagsbrei und 30g Obstbrei zu sich nimmt. Daher stille ich auch nachts noch bis zu alle 2 Stunden, manchmal auch nur 3 mal die Nacht :-) . Auch nachts scheint sie manchmal nur nuckeln zu wollen und trinkt nicht besonders viel. In 2 Monaten beginnt die Eingewöhnung bei der Tagesmutter, bei der sie dann auch Mittagsschlaf halten soll. Bisher lässt sie sich, wegen des Stillens, nur von mir ins Bett bringen. Bei meinem Mann schläft sie nur durch schuckeln auf dem Arm ein- das kann die TaMu mit 4 Tageskindern aber nicht leisten. Mache ich mich zu früh verrückt, oder muss ich meiner Kleinen, so schwer es uns beiden fallen würde, das Einschlafstillen und Nuckeln abgewöhnen? Viele Grüße und Danke für dieses tolle Forum! Miriam
Liebe Miriam, keine Bange, Sie machen NICHTS falsch und Ihr Baby wird sich an die Umstellung bei der Tagesmutter gewöhnen. Ihr Baby wird ganz genau wissen, dass die Tagesmutter nicht stillen kann und es wird wohl eher so sein, dass Ihr Baby sich auf Sie stürzen wird, wenn Sie es dann abholen. Als ich den letzten Satz Ihrer Anfrage gelesen habe, habe ich mich gefragt, warum Sie glauben, dass es ein Fehler ist, dass Sie Ihrem Baby Wärme, Nähe, Geborgenheit und Vertrauen gegeben haben indem Sie es zu sich ins Bett genommen haben und so gehandelt haben, wie es seit Urzeiten auf der ganzen Welt gehandhabt wird, wenn wir von unserer westlichen Kultur absehen. Ein Wissenschaftler hat einmal das Alleineschlafen von Babys und Kindern als "großes Experiment der westlichen Welt" bezeichnet. Sicher, Ihre kleine Tochter besteht jetzt mit 10 Monaten noch darauf, Ihre Nähe beim Einschlafen und Weiterschlafen zu haben, aber ist dies wirklich "falsch"? Ist es wirklich Ihr eigener Eindruck, dass Sie etwas "falsch" gemacht haben und ist es nicht vielmehr so, dass Ihre Umgebung Ihnen diesen Eindruck vermittelt? Ich weiß, dass es manchmal lästig ist, wenn das Einschlafzeremoniell am Abend recht lange dauert und die ohnehin schon knappe Zeit, die man als Paar zusammen hat dadurch noch weniger wird. Aber wir Erwachsenen haben erstens einen Zeitbegriff, das heißt wir wissen wie lange eine Stunde ist und dass sie nicht endlos und ewig andauern wird und zweitens sind diese ersten wenigen Jahre im Verhältnis zu unserer gesamten Lebenszeit nur ein sehr geringer Bruchteil, der für unsere Kinder und ihre Entwicklung, ihre Prägung für ihr Sozial- und Bindungsverhalten ungeheuer wichtig ist. Ihr Mädchen ist gerade erst 10 Monate alt, sie ist noch ein Baby (ja Baby, nicht einmal Kleinkind), sie ist vollkommen auf die Eltern angewiesen und Menschenbabys sind nun einmal "Traglinge", das heißt sie brauchen die Nähe der Eltern, um zu überleben und zu gesunden, selbstbewussten Menschen heranzuwachsen. Ich habe kein Patentrezept, wie Sie Ihre Tochter jetzt dazu bringen können alleine einzuschlafen und alleine zu schlafen, ehe sie reif dazu ist. Schlaftrainingsprogramme, wie sie zur Zeit so modern sind, lehne ich (und übrigens auch alle anderen Stillexperten) ab, zumal der Ausgang dieser Programme sowohl kurz- als auch langfristig ungewiss ist. Ich kenne unzählige Kinder, die bei ihren Eltern im Bett geschlafen haben und dort ausgezogen sind, sobald sie dazu reif waren und dann wirklich bereit waren in ihrem eigenen Bett zu schlafen. Die meisten dieser Kinder waren allerdings älter als Ihre Tochter Sie will Sie nicht tyrannisieren, sondern sie braucht Sie einfach noch, gerade nach überstandenen Infekten kommt es oft zu solchen Rückfällen. Kennen Sie das Buch "Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears? Wenn nicht, wäre es sicher lesenswert für Sie. Auch "Wenn Eltern laufen lernen" von Katharina Zimmer, dürfte Ihnen einige Ideen und Gedanken für die jetzige Zeit mit auf dem Weg geben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für Ihre Antwort! Sie sprechen mir aus dem Herzen, natürlich sagt mein Gefühl mir, dass es richtig ist Maja alle Nähe zu geben, die sie braucht. So habe ich es immer gehandhabt und ich bin froh, dass Sie mir Mut machen, genauso weiter zu machen. Danke!
Mitglied inaktiv
ich misch mal kurz mit..... dieses buch -schlafen und wachen- kann ich auch absolut empfehlen, ich habe ca fünf monate hinter mir in denen meine tochter fast stündlich nachts gestillt werden wollt. tagsüber ging ich auf dem zahnfleisch, weil ich nicht schlafen konnte wenn meine tochter schlief! das buch hat mir sehr geholfen, es stand zwar nicht viel drin was ich noch nicht wusste(ausser den schlafphasen des säuglings), aber: ich habe mich endlich verstanden und bestätigt gefühlt in meinem handeln. also habe ich durchgehalten und mein kind weiterhin nachts in meinem bett betreut. hab mich also auch gegen meine umwelt durchgesetzt zum wohl meines kindes, die einen solch eine eh schon schwere zeit noch erschweren mit kopfschütteln, vorwürfen des verwöhnens etc. und heute schläft sie schon viel besser und bin fast jeden tag ausgeschlafen:-) viel glück.
Mitglied inaktiv
o.T.
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