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Einschlafstillen und Durchschlafstillen tagsüber was kann ich dagegen tun?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Einschlafstillen und Durchschlafstillen tagsüber was kann ich dagegen tun?

Cosi2009

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Liebe Biggi, unser Zwerg ist nun fast 14 Monate alt. Eigentlich wollte ich ihn das Tempo beim Abstillen vorgeben lassen... aber nun ist es so, dass ich immernoch keine Regel habe, wir aber eigentlich noch ein Baby bekommen möchten. Wir stillen derzeit tagsüber etwa 5-6 Mal, manchmal auch mehr. Morgens im Bett ist es richtiges Kuschelstillen, welches ich sehr genieße, aber tagsüber ist es "Mittel zu Zweck", damit er weiterschläft. Zum Beispiel beim Vormittagsschlaf oder beim Mittagsschlaf (er wacht meistens nach 30 MInuten auf, dann stille ich ihn, dann schläft er weiter). Stille ich ihn nicht, ist er wach und grantig, weil er noch müde ist :-( Meistens fällt ihm auch das Einschlafen ohne Brust total schwer. Bisher habe ich ihn dann auch an der Brust einschlafen lassen, wenn er es brauchte, weil er sich sonst sowas von in Rage geweint hat :-( Ich merke, wie ich total ungeduldig bin und teils auch richtig wütend auf ihn, weil ich das Gefühl habe, dass er etwas einfordet, was ich ihm -in dieser Häufigkeit und Menge- nicht mehr geben möchte. Ach ja: Beim Papa, der natürlich nicht stillen kann, ist er nach 30 Minuten wach... und er bekommt den zwerg auch nur nach 1 Stunde insbettbringen ins Bett. Weinen inklusive. Help! Mein Mann und ich finden sowohl die Einschlafsituation mit dem dauernden Stillen, als auch die Tatsache, dass ich noch so häufig stille, dass ich keine Regel haben, langsam nevig. Liebe Grüße Cosi


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Liebe Cosi, wenn Sie nun ab- oder zumindest weniger stillen wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht Sie selbst und Ihre Liebe. Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedes Mal Ihrem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Probieren Sie es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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