Hallo Frau Welter,
Meine kleine ist nun 17 Wochen alt und wird voll gestillt. Von Beginn an konnte sie ausschließlich durch das stillen einschlafen. Sie anderweitig zum schlafen zu bekommen ist ein aufwändiger Prozess und oft nicht erfolgreich. Das stört mich soweit eigentlich nicht. Nur haben wir ein Problem: sie hat große Probleme mit Bauchschmerzen. Jede Nacht wacht sie mehrfach weinend auf wegen Blähungen, auch tagsüber macht sie nur noch Schläfchen von höchstens einer halben Stunde, dann drückt der Bauch. Zu Beginn hatten wir in Wiegenhaltung gestillt an beiden Seiten und dazwischen ein Bäuerchen gemacht. Nach der zweiten Seite nicht mehr, denn dann schlief sie ja. Nun stillen wir seit ein paar Wochen fast ausschließlich auf der Seite liegend immer nur eine Brust. Sie wird inzwischen bei jeder kleinen Bewegung wach, also ist das auch die einzige verbleibende Position. Dadurch machen wir kein Bäuerchen mehr und ich habe inzwischen den Verdacht, dass die zunehmenden Bauchschmerz dadurch zustande kommen…
Können Sie mir mit einem Tipp helfen, wie wir trotz Einschlafstillens das mit dem Bäuerchen hinbekommen? Mir fällt keine adäquate Lösung für das Problem ein. Machen wir zwischendurch Positionswechsel und Bäuerchen dabei, regt sie sich doll auf und muss dann in der neuen Position erstmal wieder zu Ruhe kommen beim trinken und schluckt dann natürlich wieder Luft und trinkt lange.
Danke für Ihre Hilfe!
von
Kametrin
am 26.06.2023, 22:40
Antwort auf:
Einschlafstillen und das Bäuerchen
Liebe Kametrin,
das Bäuerchen nach dem Stillen ist nicht immer notwendig. Es gibt Stillkinder, die so gut an der Brust trinken, dass sie kaum bis gar keine Luft schlucken und somit auch nicht aufstoßen müssen.
Hast du den Eindruck, dass es deinem Baby besser geht, wenn es aufstößt?
Es gibt dann zahlreiche Möglichkeiten ein Baby zum Aufstoßen zu bringen. Du kannst es auf deine Schulter legen und sanft auf seinen Rücken klopfen (lege dir dann eine Windel über die Schulter um Milch, die möglicherweise wieder hochkommt aufzufangen). Wenn du deindBaby aufrecht hältst, kommen die meisten Luftblasen auf entspannte Weise nach oben.
Eine andere bewährte Methode besteht darin, das Baby ganz allmählich in eine sitzende Haltung zu bringen. Manchen Babys hilft es, wenn sie bäuchlings über die Oberschenkel der Mutter oder des Vaters
gelegt werden und ihnen der Rücken sanft massiert oder geklopft wird.
Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für die Bauchschmerzen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen.
Aus meiner Sicht macht es Sinn, dass du noch einmal nach einer Stillberaterin in deiner Gegend schaust, die das Baby beim Stillen beobachten kann und sieht, ob dein Baby möglicherweise nicht ganz korrekt andockt und daher Luft schluckt und deshalb die Koliken hat.
Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Trinkst du viel Milchbildungstee? Wenn ja, dann lass diesen mal vorsichtshalber weg, denn gerade darauf reagieren manche Babys mit massiven Blähungen, gerade auch, wenn die Mutter mehrere Tassen trinkt.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.06.2023
Antwort auf:
Einschlafstillen und das Bäuerchen
Ich sollte noch erwähnen: die kleine dockt immer vernünftig an, ich hab die Hebamme immer mal wieder gucken lassen zur Bestätigung als sie noch kam. Daran kann es also nicht liegen.
von
Kametrin
am 26.06.2023, 23:04