Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einschlafstillen die zweite.....

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Einschlafstillen die zweite.....

Luisa2703

Beitrag melden

Hallo Biggi, Ich hatte hier schon schon eine frage gestellt. Meine Tochter ist 9 Monate und gestillt. Sie isst mittags, nachmittags und abends Brei. Ich hab sie von Anfang an in den Schlaf gestillt. Ich kann und will es nicht mehr. Sie beißt und schläft auch im Elternbett. In ihrem Bett bekommt sie richtige Wut weil sie beim stillen einschlafen will. Kann sie aber nicht stillen und dann ablegen. Sie wird immer mobiler und fällt sicher bald aus unserem boxspringbett (hab es abgesichert mit decken und matratzen). Sie muss langsam ins eigene Bett direkt neben mir.... Ich hab keine Chance. Schnuller will sie nicht. Flasche will sie nicht. Nur die Brust. Ich drehe fast durch und kann nicht mehr :-( will sie auch langsam abstillen weil es langsam für mich zu viel ist. Ich weiss nicht mehr weiter und kann das so nicht länger. Ich habe keinen Platz in der Nacht und mir tut alles weh. Jeder Abend ist ein Kampf bis sie dann so extrem schreit und nichts mehr sie beruhigt und sie an der Brust landet (brauche teilweise 2h momentan damit sie schläft....)


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Luisa2703, wäre es denn eine Möglichkeit, dass der Papa eine Zeit übernimmt und Euer Baby beruhigt? Ehe du jetzt zusammenklappst, weil du nicht mehr genug Schlaf bekommst, muss eine Lösung gefunden werden, die dich entlastet. Das kann durchaus eine vermehrte Einbeziehung des Vaters sein, wenn es nachts nicht geht, dann eben mal am Tag, damit Du eine Möglichkeit hast, Dich auszuruhen und neue Energie zu sammeln. Auch wenn Dein Baby sich beschwert und protestiert, ist das völlig okay, denn Ihr lasst es ja nicht alleine, sondern steht ihm bei. Wenn es dir besser geht, wird es auch deinem Kind besser gehen. Suche für dich eine Möglichkeit zum entspannen und abschalten. Gönne DIR etwas. Wichtig ist, dass du jemanden hast, zu dem dein Baby schon eine Bindungsbeziehung aufgebaut hat, und der oder die in der Lage ist, ruhig zu bleiben, auch wenn das Baby unglücklich ist. Ich zitiere dir mal einen Vorschlag von Sibylle Lüpold, Mutter, Stillberaterin und Expertin für Babyschlaf (www.1001kindernacht.ch): "Wenn Du die Rolle des nächtlichen Begleiters übernimmst, ist es zu erwarten, dass Euer Kind vorerst unglücklich ist und nach Deiner Frau weint. Das bedeutet nicht, dass es Dich ablehnt: Es würde in der unsicheren Situation der Nacht und des Einschlafens ganz einfach seine Mutter bevorzugen. Viele Väter sind mit dieser Situation überfordert und befürchten, dass es so bleiben wird. Wichtig ist hier aber, dass Du nicht vorschnell aufgibst, sondern Dir und Deinem Kind mehrere Chancen gibst, die gemeinsame Beziehung langsam zu festigen. Nur weil Dein Kind bei Dir weint, heisst es nicht, dass es leidet. Du bist eine enge Bindungsperson und kannst es genauso liebevoll betreuen wie seine Mutter. Mit der Zeit wird es sich auch bei Dir immer besser entspannen können. Damit Dein Kind bei Dir einschläft, kannst Du es zu Hause herumtragen, mit ihm spazieren gehen oder Dich bequem mit ihm hinsetzen/-legen. Streichle es dabei liebevoll und sprich leise zu ihm. Du kannst ihm auch etwas vorsingen – die tiefe Stimme des Vaters kann für ein Kind sehr beruhigend ein. Wichtig ist, dass Du (auch wenn Dein Kind weint) innerlich ruhig sein kannst. So gelingt es Deinem Kind besser, sich bei Dir zu beruhigen, denn Deine Emotionen übertragen sich nonverbal. Du kannst Dir bildlich vorstellen, Du seiest der stabile Felsen inmitten des wilden Meeres, auf dessen Wellen das Schiffchen (Dein Kind) hin und herschaukelt. Verlässt Du die stabile, entspannte Position, kann Dein Kind keinen Halt an Dir finden. Bleibst Du aber ruhig, indem Du Dich z. Bsp. auf Deine Atmung konzentrierst, hilfst Du damit auch Deinem Kind, zur Ruhe zu kommen." Wenn diese Maßnahmen nicht helfen, solltest du dich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich weiß nicht, ob es bei dir in der Umgebung zum Beispiel eine Erziehungsberatungsstelle gibt. Das Wort "Erziehungsberatungsstelle" klingt für dich jetzt möglicherweise erschreckend, muss es aber nicht. Dort arbeiten Fachleute der unterschiedlichsten Disziplinen, die mit dir zusammen nach einem Weg suchen können, wie du ganz individuell auf dein Kind eingehen kannst und wie ihr euer Zusammenleben möglichst gut gestalten könnt. Ich wünsche dir, dass es dir ganz bald besser geht! Lieben Gruß Biggi


Larax94

Beitrag melden

Vielleicht wäre es für dich ja eine Idee ein Beistellbett zu nutzen? So handhaben wir es mit unserem Boxspringbett. Ich stille sie seitlich und wenn sie fest eingeschlafen ist, kann ich sie abdocken und sie schläft die meiste Zeit der Nacht in ihrem Beistellbett. Vielleicht ein Kompromiss. Liebe Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Biggi, unsere Tochter ist jetzt 14 Monate alt. Sie nimmt keinen Schnuller und keine Flasche. Sie stillt noch zwischen 2 und 4 mal tagsüber, zum schlafen abends und nachts. Das stillen an sich ist für mich kein Problem. Meine Herausforderung sind die Abende. Sie schläft abends eigentlich nur mit stillen ein und somit kann mein Mann sie ...

Hallo, habe mal Fragen zum Einschlafstillen. Unsere Kleine ist jetzt 4 Monate, die Trage und Schunkeln wird lästig. Würde das gerne als alternative Einschlafbrücke etablieren. Nachts als "Weiterschlafstillen" funktioniert's momentan. Vorher auch tagsüber bis Monat 2 o.ä. .   Kann das jetzt noch klappen oder ist die schon zu "alt"dafür? ...

Liebe Biggi, mein Sohn ist knapp 9 Monate alt. Zum schlafen tagsüber sowie abends wird er in den Schlaf gestillt. Es gibt Tage, da nuckelt er noch eine ganze Weile und an anderen Tagen lässt er los, sobald er eingeschlafen ist. Sollte ich mal den Raum verlassen, schläft er nicht lange alleine und wird wach. Seit seiner Geburt schläft er zudem b ...

Hallo liebe Expertin, meine Tochtet ist aktuell 7 Wochen alt und wir haben häufiger ein Problem beim Einschlafstillen. Ich stille sie tagsüber und abends in den Schlaf. Vor allem tagsüber haben wir das Problem, dass sie oft beim Stillen "überfordert" wirkt und dann schreit. Das Ganze sieht dann so aus:  Ich lege sie an, sie trinkt ein paar S ...

Sehr geehrte Damen und Herren,  ich würd gerne das stillen vom einschlafen trennen bei meinem Sohn 17 Monate  ich stille ihm ausschließlich zum schlafen legen ergo mittags zum abendschlaf und eben die ganze Nacht wenn er aufwacht.  das Problem ist, dass er nicht neben mir ohne Brust ruhig liegt. Er hampelt dann rum, schreit, weint, will spi ...

Hallo Biggi, meine Tochter ist 23 Monate alt und wird immer noch sehr viel gestillt. Sowohl tagsüber als auch mittags und abends zum einschlafen. Eine Zeit lang waren wir schon so weit, dass ich sie im Bett gestillt habe und abdocken konnte. Sie ist dann ohne Brust eingeschlafen nach ein bisschen rumtoben. Nun will sie allerdings wieder dauernu ...

Liebe Biggi, nach einem holprigen Start stille ich seit dem zweiten Monat meine Tochter (1. Kind, aktuell 4 Monate) voll. Nach Korrektur ihres zu kurzen Zungenbandes trinkt sie deutlich effektiver, sodass sich die Dauer der Mahlzeiten auf ca. 10 Minuten verkürzt hat. Unsere Abstände zwischen den Mahlzeiten liegen relativ unverändert bei ca. 1,5 ...

Liebe Biggi, erstmal vielen Dank für die Möglichkeit der Fragestellungen. Dies ist unglaublich wertvoll und hilfreich!!!  Ich stille meine (gefühlsstarke) Tochter immernoch sehr oft. Mit der Beikost hat es erst spät geklappt und sie will nach wie vor immernoch sehr oft die Brust. Tagsüber versuche ich sie öfter mal abzulenken. Abends jedoch ...

Liebe Biggi, meine Tochter ist vor Kurzem drei Monate alt geworden. Sie hat sich daran gewöhnt, während ihrer Tagesschläfchen – die sie meist auf meinem Arm verbringt, da sie sich schwer ablegen lässt, ohne aufzuwachen – im Schlaf immer wieder ein paar Schlucke zu trinken. Inzwischen schläft sie nur noch auf diese Weise länger als etwa 20 Minut ...

Hallo Biggi, mein 6 Monate altes Baby hat seit 3 Wochen unten 2 kleine Schneidezähne. Seit etwas über einer Woche beißt es nun damit beim Stillen. Ich bin mir fast sicher es macht es nicht mit Absicht, da es immer nur passiert  wenn es fast eingeschlafen ist.   Ich nehme dann schnell mit dem Finger ab und sage NEIN. Da es aber quasi im ...