Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einschlafgewohnheiten nach dem Abstillen

Frage: Einschlafgewohnheiten nach dem Abstillen

Emilie_Linnea

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Liebe Biggy, ich hoffe sehr, dass Sie mir vielleicht weiterhelfen können. Mein Sohn hat 16 Monate lang gestillt und bekommt seit 2 Monaten zum Einschlafen Kindermilch, tagsüber isst er viel und gut. Leider ist es so, dass er in den letzten 4 Wochen nachts häufig aufwacht und dann auch nur weiterschläft, wenn er weitere Milch trinkt (so wie er früher gestillt hat). D.h. es können pro Nacht ca. 2,5 Fläschchen (à 250ml zum Einsatz kommen). Nun wird er seit 4 Monaten auch fremdbetreut und bekommt Eckzähne und ich vermute, dass dies das Ein-/Weiterschlafen ebenfalls erschwert und er nachts Nähe sucht. Er war immer schon ein unruhiger Schläfer und kommt schlecht zur Ruhe. Ich würde gern wissen, ob ich ihm das Weiterschlafen irgendwie anders als durch Milch erleichtern kann. Er schreit sich leider richtig in Rage und ist auch durch Tragen oder Streicheln nicht zu beruhigen. Vielleicht haben Sie ja einen Tipp? Herzliche Grüße und vielen Dank im Voraus.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Emilie_Linnea, da hilft leider nur liebevolle Konsequenz. Dein Kind spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich leichter und die Flaschenabstände länger. Wenn sich dein Kind dann beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für die Flasche gekommen ist. Natürlich kannst Du während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Tage und Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Vielleicht wartest Du auch einfach noch eine Weile ab, dein Baby ist noch nicht sehr lange abgestillt und braucht das Saugen noch sehr. Wie wäre es denn, wenn Du die Milch immer mehr verdünnst und am Schluss nur Wasser anbietest? LLLiebe Grüße Biggi


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