Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einschlafen beim Stillen

Frage: Einschlafen beim Stillen

schütze79

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Hallo, mein Sohn ist jetzt 8 Wochen. Abends schläft er nach 1-3 mal beruigen ca. zwischen 21-22 Uhr im Stubenwagen ein. Danach hat er einen Abstand von drei Stunden, heißt er kommt ca. zwischen 1-2 Uhr und dann zwischen 3-4 Uhr. Danach werden die Abstände kürzer ca. 2h oder auch mal noch kürzer. Manchmal denke ich dann auch, dass er Bauchweh hat, dann zappelt er und krümmt sich im Bettchen. Dann hilft meist nur ein Zäpfchen oder Sab Simplex. Mein Problem ist, dass er häufig nachts beim Stillen einschläft und ich denke, dass auch deswegen die Abstände kürzer werden. Er trinkt dann nur ca 5-10min und schläft dann fest ein. Dann kann ihn nichts wecken. Ist das normal und kommt er deswegen häufiger gegen Ende der Nacht? Was kann ich machen, dass er seine Abstände hält oder länger werden? Die Hebamme meinte von dem kurzen Abständen bekommt er noch mehr Bauchweh, stimmt das? Vielen Dank!


Biggi Welter

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Liebe schütze79, alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dein Kind wird von ganz alleine lernen, alleine einzuschlafen, ohne Druck und ohne Brüllen. Genauso wie Du es beschreibst, machen es Mütter seit Urzeiten mit ihren Babys und es hat noch nie einem Baby geschadet. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten, sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf LLLiebe Grüße Biggi


schütze79

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Nachtrag : Im Moment kommt er tagsüber öfter und schläft ein. Liegt das an einem Wachstumsschub? Danke!


schütze79

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Vielen Dank für Ihre schnelle Anwort, diese bestätigt mich in meinem Instinkt! Mein Sohn ist absolut kein Schreikind und wenn dann hat er einen Pups quer oder hat Hunger ;-) Aber wie verhält es sich mit dem Einschlafen? Soll man sofot springen wenn er schreit, oder erst ein paar Minuten warten. Gestern hat er sich beim zweiten mal selber beruhigt nach 1-2 Minuten. Meist kann ich unterscheiden ob es wirkliches Schreien ist oder nur Quengeln. Bei richtigem Schreien würde ich Ihn nie liegen lassen, beim quengeln reicht es manchmal kurz zu warten.. was meinen sie dazu? Vielen DANK!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe schütze79, Du kennst dein Kind am besten und kannst beurteilen, ob es warten kann. Allerdings kannst Du auch sofort reagieren, in diesem Alter muss ein Baby noch nicht warten müssen ;-). Hör auf dein Bauchgefühl! LLLiebe Grüße Biggi


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