Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

einmal MuMi Nahrung am Tag - macht das noch Sinn?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: einmal MuMi Nahrung am Tag - macht das noch Sinn?

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Meine Kleine ist 6. Wochen alt. Ich musste ab der 4. Woche zufüttern, weil sie nur eine Gewichtszunahme von durchschnittlich 26 Gramm pro Woche hatte beim Stillen (obwohl ich sie ständig angelegt habe) Nun habe ich schon wieder eine Mastitis (schon mal eine gehabt in der 2. Woche) und sie bekommt ganz Flaschennahrung und ich pumpe ab und kippe die Milch weg (wegen den Medikamenten). Ich kann alle 3 Stunden ca 30 ml abpumpen - mehr bekomme ich nicht raus und das auch nur mit Brustmassage. Wenn ich jetzt mit den Medikamenten fertig bin will ich ihr wenigstens dieses bischen geben. Wenn ich es über den Tag sammel, dann wäre es ja abends eine volle Mahlzeit. Macht so eine MuMi Mahlzeit Sinn - also lohnt sich der Aufwand dafür? Bekommt sie dann wenigstens noch ein bischen Abwehrstoffe, etc.? Oder ist sowas unsinnig?


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Lieber Frosch, jeder Tropfen Ihrer Milch ist wertvoll für dein Kind und jeder Tag, den Du dein Baby stillst (oder abgepumpte Milch fütterst), auch wenn es teilweise ist, ist ein Gewinn für das Kind Leider bist Du nicht gut beraten worden, denn eine Brustentzündung ist kein Grund, das Baby nicht mehr anzulegen, es gibt stillverträgliche Medikamente. Es ist möglich die Milchproduktion auch jetzt noch wieder zu steigern und an den Bedarf des Babys anzupassen. Wenn Du also möchtest, kannst Du relaktieren. Eine Relaktation (so heißt eine Wiederaufnahme des Stillens) ist prinzipiell auch noch nach Monaten möglich. Eine Faustregel besagt, dass es etwa so viele Wochen dauert, die Milchproduktion wieder in Gang zu bringen, wie es Monate seit dem letzten Stillen her ist. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste wieder zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern Allerdings ist eine Relaktation sehr arbeitsintensiv und erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen, sowohl von der Mutter als auch von dem Baby. Du musst einerseits deine Milch wieder zum Fließen bringen und die Milchmenge steigern und, wenn Du wieder stillen willst, muss dein Sohn wieder lernen, die Brust anzunehmen und mit der richtigen Saugtechnik an der Brust zu trinken. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass Du die Milchproduktion wieder ankurbelst und die Milch mit der Flasche gibst. Elizabeth Hormann hat ein gut verständliches Buch zum Thema Relaktation geschrieben. Es heißt „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ (ISBN 3-932220-02-5) und enthält konkrete Anleitungen wie Mütter, die wieder mit dem Stillen beginnen möchten, vorgehen können, welche Hilfsmittel dafür notwendig sind, wie die Milchmenge gesteigert wird und viele eitere Informationen. Das Buch ist im Buchhandel, bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL-Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) erhältlich. Eine Relaktation sollte möglichst von einer erfahrenen Stillberaterin begleitet werden. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, schaue ich gerne nach, wo die nächstgelegene LLL-Stillberaterin wohnt. LLLiebe Grüße Biggi


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