Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

diverse Fragen zum Stillen und Zufüttern

Frage: diverse Fragen zum Stillen und Zufüttern

Mitglied inaktiv

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Hallo! Mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt. Er wird gegen 6 Uhr und zwischen 9 und 10 gestillt. Mittags bekommt er dann Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (so zwischen 1 und 2). Dann wird er nachmittags noch mal gestillt und abends bekommt er einen Brei aus 200ml HA-Milch und Reisflocken mit etwas Obstbrei. Einige andere Mütter meinen, dass er nach dem Brei deutlich länger schlafen müsste als 6 Uhr. Soll ich deshalb auf 2er-Milch umsteigen? Denn ich habe auch schon gehört, dass Kinder in dem Alter nur noch 4 Mahlzeiten am Tag haben sollen. Aber als Erwachsener sind doch auch 5 Mahlzeiten besser, oder? Dann würde ich noch gerne wissen, wie viel Flüssigkeit zusätzlich getrunken werden soll. Mein Sohn trinkt über den Tag verteilt, je nach Wetter, so zwischen 50 und 150 ml abgekochtes Wasser. Reicht das? Als dritte Mahlzeit wird meist empfohlen, nachmittags Obst mit Getreide zu geben. Aber wie funktioniert das stilltechnisch, wenn ich morgens zweimal stille und dann den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr? Wäre es für die Brust nicht angenehmer, zunächst die 'Vormittags-Mahlzeit zu ersetzen und nachmittags noch mal zu stillen? Oder kommt man dann mit 4 Mahlzeiten aus? Ich weiß, das sind ganz viele Fragen, aber es wäre lieb, wenn ich ein paar Antworten bekomme. Danke schon mal! Liebe Grüße, Alexandra


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Alexandra, Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern belegen, dass Brei keineswegs zu einer längeren Schlafdauer führt. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend „abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange „vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer „Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Ernährungsphysiologisch spricht überhaupt nichts für eine 2er-Nahrung und wenn Sie weiter stillen möchten, gibt es keinen Grund, warum Sie eine künstliche Säuglingsnahrung anbieten sollten. Es ist schlicht und ergreifend Unsinn, dass ein Baby oder Kleinkind nur vier Mahlzeiten am Tag essen soll. Drei Hauptmahlzeiten plus (mindestens) zwei Zwischenmahlzeiten sind unbedingt empfehlenswert und ein gestilltes Kind kann - unabhängig von Alter und Menge der Beikost - die gesamte Stillzeit hindurch nach Bedarf gestillt werden. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Solange ein Baby zusätzlich zur Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt auch die Muttermilch als Flüssigkeitszufuhr, dennoch ist es sinnvoll, parallel zur Beikost den Becher mit Wasser einzuführen. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Essen und Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Alexandra, also meine tochter ist jetzt 9 Monate alt und ich habe noch keine Mahlzeit ersetzt. Ich gebe Mittags Beikost und abends auch. aber trotzdem stille ich sie nur. Ich biete ihr auch etwas Wasser an , vor allem nach dem essen, aber ansonsten bekommt sie keine weitere Flüssigkeit. Liebe Grüße Anni


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, danke schon mal für deine Antwort. Das beruhigt mich doch. Ich bin nämlich momentan sehr zufrieden mit unserer Situation, habe mich nur von anderen zu sehr verunsichern lassen. Ich würde aber noch gerne wissen, wie ich das mit der dritten Mahlzeit machen soll. Denn irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass es für die Brust in Ordnung ist, vormittags zweimal und dann den ganzen Tag gar nicht mehr... Liebe Grüße, Alexandra


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