Rickabe
Guten Tag, mein Sohn kam elf Wochen zu früh zur Welt. Wir sind seit drei Monaten zu Hause. Ich habe immer ein bisschen weniger Milch als er braucht. So geht es schon von Anfang an. Meine Produktion hinkt immer etwas hinterher. Deshalb bekommt er abends ein Fläschchen, ich pumpe ab und füttere die so gewonnene Milch über den Tag per Fingerfeeder wieder zu.
Zudem schläft das Baby schnell ein. Ich glaube es ist für ihn noch sehr anstrengend. Er hat gerade seine vier Kilo. Zur Folge hat dass das er sich die Nahrung kleckerlesweise holt und quasi ununterbrochen trinken möchte. Eigentlich wie ein neugeborenes trinken, schlafen, trinken, schlafen, dösen, trinken, und so weiter. Meine Hebamme empfiehlt ihn sobald er nicht mehr richtig trinkt ins Tuch zu binden denn da schläft er auch mal 2 Stunden. Jetzt weiß ich aber nicht er soll ja auch die Milchproduktion ankurbeln .Macht es mehr Sinn in 2 Stunden zum schlafen zu bringen damit er mit richtig Hunger gut und effektiv trinkt? Was nicht immer der Fall ist! Oder macht es mehr Sinn ihn so viel an die Brust zu lassen wie er möchte in der Hoffnung dass die Milchproduktion dann irgendwann mal auf seinem Level ist?
Vielen Dank
Liebe Rickabe, Stillexperten empfehlen das Stillen nach Bedarf ohne Mindestabstand. Wurde denn das Saugverhalten Deines Babys einmal überprüft? Trinkt es korrekt und effektiv? Manchmal ist es so, dass ein Baby, welches oft die Flasche bekommt, nicht richtig an der Brust trinkt und deshalb die Milchmenge nicht gesteigert wird. Es wäre deshalb gut, wenn Du Dich an eine Beraterin vor Ort wenden könntest, die Euch sehen kann und so sieht, ob Dein Baby evtl. ein Saugproblem hat. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Viele Beraterinnen machen auch Videoberatung. Lieben Gruß Biggi
Rickabe
Ach ja er ist jetzt 5 Monate und eine Woche alt,
Korrigiert wäre er 2,5 Monate alt das habe ich vergessen zu erwähnen
Rickabe
Vielen Dank für die zügige Reaktion! Unglaublich wenn man bedenkt wie viele Fragen hier gestellt werden. Und ihre Antworten sind immer so schön ausführlich sehr schön! Sein Saugverhalten war bis zuletzt das typische eines Frühchens eher zögerlich und nicht so stark, mit vielen Pausen. Wenn er richtig ausgeschlafen und bei Kräften ist, dann hat er laut Stillprobe auch mal gute 90 ml aus der Brust raus bekommen. Die Hebamme sagt er trinkt gut, aber eben nicht immer. Seit einigen Tagen braucht er weniger Pausen und sein saugen hat viel mehr Kraft.Deshalb vermute ich dass keine Saugverwirrung vorliegt. Er geht auch immer sehr gerne an die Brust. Ihn scheint es nicht zu stören dass er nicht so richtig effektiv satt wird. Bleibt er eben einfach länger an der Brust dran:)Ich habe wirklich den Eindruck, dass einfach die Milchmenge immer etwas zu wenig ist. Zuletzt konnte ich sie deutlich steigern durch manuelles ausstreichen. Dann hat es zwei Tage gut funktioniert und er konnte friedlich zwischendrin schlafen. Jetzt hat er wieder einen Wachstumsschub gemacht und die Milch kommt wieder nicht so richtig hinterher. Dennoch werde ich Ihren Tipp folgen und mich mal bei einer Stillberaterin erkundigen. Vielen lieben Dank! Alles Liebe
Liebe Rickabe, je öfter Dein Baby trinkt, umso mehr wird die Milchmenge eigentlich gesteigert, ich würde deshalb die Anlegetechnik noch einmal überprüfen lassen. Du könntest jetzt auch noch zusätzlich abpumpen, um die Milchmenge zu erhöhen, davon könntest Du dann auch Muttermilchsahne füttern, damit Dein Baby immer weniger zugefüttert werden muss. Dazu kannst Du Milch ausstreichen oder abpumpen, die Du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken. Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst Du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst Du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die Du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, Du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und Deinem Baby geben. Lieben Gruß Biggi
Rickabe
Das hab ich schon mal Bei Ihnen gelesen. Aber dafür reicht meine Milch nicht. Ich pumpe schon zusätzlich ab und bekomme nachdem er getrunken hat höchstens noch 20 ml raus. Wenn ich nach mehreren Stunden abpumpe während mein Mann ihm ein Fläschchen gibt bekomme ich höchstens 70 ml raus..und alles was ich abpumpe bekommt er einmal am Tag im Fläschchen oder per Fingerfeeder zugefüttert. Wenn ich öfters abpumpe fehlt es ihm hinterher an der Brust weil seine Trinkpausen ja so kurz sind. Ich habe schon einen Termin gemacht zum Überprüfen der Anlegetechnik und seines Saugens und bin gespannt. Meine Milchmenge steigt, aber gefühlt nicht schnell genug. Jetzt wurde sie reichen für seinen Bedarf von vor einer Woche, damals reichte sie für seinen Bedarf von vor zwei Wochen... und so scheint es immer weiter zu gehen:( Irgendwie gibt es zwei verschiedene Trinksituationen 1.)Er trinkt an der Brust und irgendwann hört er auf zu schlucken. Dann nuckelt er nur noch. Wenn ich meine Brust komprimiere seh ich dass noch Milch fliest. Kein Milchstrahl aber Teöpfchen. Aber er scheint keine Kraft mehr zu haben. Oder keinen Hunger. Wenn ich ihn dann aber hoch nehme lutscht er sofort an seinen Fäustchen.. dann lege ich ihn wieder an, er nimmt ein paar Schlücke bevor er wieder in sein Nuckeln verfällt. So geht dass dann teilweise zwei Stunden lang . 2.) er trinkt gierig an der Brust und irgendwann kommt keine Milch mehr und obwohl er gierig und kräftig weiter saugt, er kann einfach keinen Milchspendereflex mehr auslösen. Dann wirft er seinen Kopf samt Brustwarze im Mund hin und her und meckert ein wenig. Bleibt aber wenn ich ihn lasse ewig dran... irgendwann füttere ich dann zu weil er mir so leid tut.. Verzeihen sie diese Mengen an Text aber es is so schwer zu greifen wo das Problem liegt. Fakt ist wir stillen quasi den ganzen Tag außer er ist im Tuch oder wird gewickelt oder liegt mal ne halbe Stunde auf seiner Decke und plappert. Und allmählich frage ich mich ob man ihm keinen größeren Gefallen täte wenn er die Flasche zuverlässig nach jedem Stillen bekäme, er satt würde und drum herum mehr Zeit für Spaziergänge. Strampeln und kuscheln mit Oma oder Papa hätte. Aber ich fürchte mich natürlich vor dem Risiko einer echten Saugverwirrung mit Verweigerung der Brust. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Liebe Rickabe, ich befürchte, dass Dein Kind schon saugverwirrt ist und einfach nicht effektiv genug an der Brust trinkt und deshalb den MIlchspendereflex nicht auslöst. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Es kann also gut sein, dass Dein Baby nur so lange trinkt, bis der Milchspendereflex erneut ausgelöst werden muss. Wenn es Dich erleichtert, dann ist es doch völlig okay, wenn Du regelmäßig zufütterst, allerdings kann es dann irgendwann passieren, dass Dein Baby die Brust verweigert und nur noch die Flasche nimmt. Dann könntest Du jedoch auch abpumpen und die Milch mit der Flasche geben. Lieben Gruß Biggi
Rickabe
Liebe Biggi, Du bist ja sogar am Wochenende da:) Kann ein Saugverwirrtes Kind gelegentlich aber volle Mahlzeiten aus einer Brust heraus holen? Ich hab das Gefühl sein Saugverhalten Fluktiert stark. Wenn es immer dasselbe wäre, aber zwischendrin schluckt er und saugt er und schluckt er und saugt er. Macht eine Pause dann saugt er 2 Minuten leer und dann geht’s aber von vorne los also ab und zu gelingt es ihm ja den MilchSpendeReflex mehrfach auszulösen. Ich würde sagen in 50 % der Fälle…Gibt es einen Trick um herauszufinden was zuerst da war Henne oder Ei beziehungsweise zu wenig Milch/oder schlecht saugendes Kind. Ich weiß dass es nur sehr sehr selten wirklich daran liegt dass eine Frau zu wenig Milch produzieren kann. Aber in Anbetracht der Tatsache dass er so früh aus mir heraus geholt wurde, möchte ich diese Option nicht ausschließen. Gibt es Indizien die dafür sprechen dass die geringe Milchmenge ein grundlegendes Problem ist und nicht Ergebnis von mangelnder Stimulation?Beim abpumpen kommt ja auch nicht so viel heraus zum Beispiel… Das mit dem Vergleich der Brust und der Flasche ist mir bekannt, dank Lesen in deinen Beiträgen:) aber meine Befürchtung ist ja, dass die Brust einfach nicht mehr Milch produzieren kann. In den Momenten in denen er so kräftig und ausdauernd saugt ohne dass was kommt, wirkt es ganz so. In jedem Fall bin ich dankbar dass du mir den Tipp mit der Stillberaterin gegeben hast beziehungsweise mich ermutigt hast. Ich bin sehr gespannt was sie sagt. Liebe Grüße
Rickabe
Ach ja, als er auf der Kinder intensiv lag habe ich ja zwei Monate zehn mal täglich abgepumpt. Auch nachts. Ich habe teilweise ne Dreiviertelstunde gebraucht um genügend Milch ab zu pumpen. Das Maximum was ich jemals dabei rausholen konnte waren 100 ml beide Seiten zusammen genommen. Ich weiß die Pumpe bringt nicht so viel heraus wie ein effektiv saugendes Kind, und dennoch im Vergleich zu den anderen Müttern dort habe ich immer sehr wenig Milch heraus bekommen..Vielleicht ist das eine wichtige Info
Liebe Rickabe, natürlich könnte es sein, dass Du tatsächlich ein körperliches Problem hast, das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Gründe für eine zu geringe Milchbildung oder gar ein Ausbleiben der Milchbildung können in unterentwickeltem Drüsengewebe, aber auch bei Stoffwechselproblemen liegen (so hat eine Schilddrüsenunterfunktion möglicherweise einen gravierenden Einfluss auf die Milchbildung). Auch extrem starke Blutungen nach der Geburt können dazu führen, dass die Frau eine Art Hypophyseninfarkt erleidet und keine oder nur sehr wenig Milch bilden kann (Sheehan Syndrom). Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist auch das Stillmanagement in der Zeit unmittelbar nach der Geburt. Nicht immer lässt sich alles, was in diesem Zeitraum nicht optimal gelaufen ist, wieder korrigieren. Es gibt die „Prolaktin Rezeptoren Theorie", die besagt, dass das häufige Saugen des Babys in den ersten Tagen der Stillperiode die Entwicklung der Prolaktinrezeptoren im Brustdrüsengewebe fördert. Bleibt die Förderung dieser Entwicklung durch zu wenig Stimulation aus, ist es nicht immer möglich die Milchmenge später entsprechend zu steigern. Im Tierversuch ist diese Theorie bereits belegt. Gute Nacht Biggi
Rickabe
Die ersten Punkte mit Schilddrüse und Blutverlust betreffen mich nicht. Aber anlegen durfte ich mein Baby erst nachdem es bereits ein Monat auf der Welt war… Also mal sehen was die Stillberaterin sagt wenn sie vor Ort ist. Vielen lieben Dank Biggi und jetzt wirklich eine gute Nacht!
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