Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Danke Biggi und Beißen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Danke Biggi und Beißen

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Liebe Biggi, langsam habe ich das Gefühl, die inzwischen wunderbar gewordene Stillbeziehung zu meiner kleinen 13 Monate alten Tochter geht langsam zu Ende. Und ich bin traurig darüber, obwohl die Initiative von mir ausgeht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten klappte das Stillen sehr gut. Ich habe sehr viele Abende und Nächte vor dem Computer gesessen und in deiner Stillberatung gelesen und Antworten auf alle Fragen gefunden und die Probleme waren plötzlich gar nicht mehr so groß. Deine Antworten sind immer so aufbauend und ermunternd und es war gut zu wissen, dass andere Mütter dieselben Sorgen haben. Anfangs war das Stillen schon ganz schön kräftezehrend und gar nicht so einfach. Da waren Fragen wie Sollte ich mein Baby trinken lassen so oft es will, auch wenn weniger als zwei Stunden dazwischen liegen? Warum ist sie so extrem unruhig beim trinken, wirft sich hin und her, bricht oft schon nach einigen Sekunden ab und weint, möchte trinken aber kann nicht. Na klar, sehr starker Milchspendereflex, den abwarten, dann kann in Ruhe getrunken werden. Gelegentliche Milchstaus habe ich dank der Tips immer gut behandeln können, ohne daß daraus je etwas Schlimmeres wurde. Als unsere Kleine mit drei Monaten ins Krankenhaus musste, konnte ich alle Tage bei ihr bleiben, da ich noch voll gestillt habe und es war wunderbar, ihr dort die Geborgenheit an der Brust geben zu können. Wir haben uns auch über den dringenden Rat der Ärzte hinweggesetzt, mit dem Stillen solange aufzuhören, bis die Verdauung wieder ganz in Ordnung ist. Unser Baby hat sich auch heftig gegen den Reisschleim gewehrt, den die Schwestern während meiner Abwesenheit versuchten zu füttern. Hilfe bekam ich durch das Stillforum auch bei den verstopften Milchgängen, obwohl dort am Ende ein Gang zum Arzt unumgänglich wurde. Es war so beruhigend zu wissen, dass ich, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, eine Antwort auf meine Frage finden würde. Alle Probleme, die meine Maus und ich hatten, haben wir mit Deiner Hilfe lösen können. Wir möchten Dir ganz doll danken dafür. Und ich bin zu einer bekennden "Stillerin" geworden und und habe mich gegen alle Vorurteile und Spötteleien (obwohl ein Jahr Stillen ja noch nicht eimal sehr lang ist) mit Selbstbewusstsein hinweggesetzt und habe den Großteil der Leute von den Vorteilen des Stillen überzeugen können. Das Stillen haben wir beide sehr genossen, unsere kleine Zappelmaus ist an der Brust immer ruhig geworden und schließlich friedlich eingeschlafen. Seit einigen Monaten schläft sie zwar nicht mehr an der Brust ein, aber das Stillen gehört zum Einschlaf-Ritual einfach dazu und sie freut sich richtig drauf. Nachts wacht sie mindestens noch zweimal auf, und weil es so bequem ist, nehme ich sie dann immer an die Brust und dann schläft sie selig weiter. Seit einigen Wochen hat sie nun vier Zähne, die immer schärfer werden, und von denen sie leider auch während des Stillens Gebrauch macht . Bisher hat sie noch nicht sehr doll gebissen, aber es passiert immer häufiger, daß sie mich zwickt und auch das ist schon unangnehm. Manchmal passiert es am Beginn des Trinkens, manchmal gegen Ende, manchmal auch gar nicht, doch ich habe ständig Angst, daß sie mal richtig zubeißt. Ich bin schon ganz angespannt, wenn es an Stillen geht, sage mir zwar immerzu, ich muß versuchen, locker zu bleiben, aber das gelingt mir nicht immer. Wenn sie beißt, sage ich ihr laut, dass es mir weh getan hat und nehme sie sofort von der Brust, wogegen sie normalerweise laut protestiert und lege sie auch bis zur nächsten Mahlzeit nicht mehr an. Heute Nacht hat mein Mann unsere Kleine ins Bett gebracht und es ging ganz gut, weil sie sehr müde war. Zwei Stunden später allerdings wurde sie wieder wach, und weinte bitterlich, weil sie, wie wir glauben, ihre Brust nicht bekam. Die Flasche, aus der sie tagsüber manchmal trinkt, stieß sie immer wieder energisch weg. Nach 45 Minuten und großer Anstrengung schlief sie dann wieder ein. Mir hat es so leid getan, ihr die Brust nicht anzubieten, die sie ganz schnell beruhigt hätte, und ich weiß nicht ob es richtig war. Ich will auch nicht plötzlich völlig abstillen, aber vielleicht nur noch eine Nachtration zuzulassen, obwohl sie auch da manchmal zwickt. Liebe Biggi, weißt du was es sein könnte, hast Du einen Rat? Gute Nacht für heute und liebe Grüsse von Silke


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? Liebe Silke, vielen Dank für deine positive Rückmeldung zu meiner Arbeit. So ganz verstehe ich nicht, warum Du doch recht große Anstrengungen unternimmst, um dein Kind abzustillen, wenn Du es andererseits doch bedauerst, dass die Stillzeit zu Ende sein soll. Möglicherweise geht es deiner Tochter genau so: sie spürt eine Ambivalenz in deinem Verhalten und weiß nicht, was sie damit anfangen soll. Deshalb ist es ganz wichtig, dass für dich selbst Klarheit herrscht und Du 100prozentig hinter der Entscheidung, abzustillen stehst. Solange da noch ein winziger Rest eines Zweifels ist, wird deine Tochter reagieren. Sicher ist das Beißen keine schöne Angelegenheit und jede Mutter, die einmal von ihrem Kind gebissen wurde, kann nachfühlen, wie es dir geht. Ich liste dir einmal die Tipps auf, die sich bei einem „bissigen" Kind bewährt haben, einiges hast Du ja schon ausprobiert, aber vielleicht ist doch noch etwas dabei, was euch hilft: - das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. - etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe-Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. - das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen oder Zerren an der Brust strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. - einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. - mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Widerstehe der Versuchung das Baby beim Zubeißen sofort von der Brust zu reißen, sondern ziehe es nahe an dich heran. Dann lässt es los, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für dein Brust, wenn das Baby loslässt, als es von der Brust wegzureißen. LLLiebe Grüße Biggi


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